Motorradtour 11.06. - 18.06.2005 Österreich / Italien / Slowenien / Kroatien
zurück Alle 227 Bilder zur Tour => HIER !!!
Die Planung für die große 2005-er Tour
hatte ich im Eifer schon im Sommer 2004 begonnen. Die endgültige Routenplanung war
dann im März 2005 abgeschlossen, nachdem ich zig Reiseführer und Landkarten
durchgeackert hatte.
Anscheinend ist mir die Sache wieder anständig
gelungen, da sich unser auswärtiger Motorradfreund Michael Will nach Studium
unserer Tourplanung spontan entschlossen hatte auch mitzufahren. Unser
2-Takt-Guru Bernd Nell, der im letzten Jahr geschwächelt hatte, hat es tatsächlich
übers Herz gebracht sich einen Viertakter zu kaufen, und zwar eine BMW R80
Baujahr 87. Der Motorschaden mit seiner 125-er Hercules vor 2 Jahren in Österreich
hatte da wohl doch seine Wirkung gezeigt. Ansonsten ist alles beim alten, Stefan
fährt seine Honda Africa Twin, Matthias seine Yamaha FJR 1300A, Michael seine
900-er Yamaha Diversion und ich meine treue Honda CB500. Das heißt unsere
Gruppe ist dieses Jahr auf 5 Biker angewachsen.
Vor dem Start am 11.06. hatten wir noch
einen Stammtisch in unserem Gasthaus „Zum grünen Tal“ abgehalten, zu der
geplanten Einrollrunde ist´s aber leider wegen diverser Terminschwierigkeiten
nicht mehr gekommen.
1.
Tag Niederjosbach / Nürnberg /
München / Inntaldreieck / Walchsee (Österreich)
538 Km
Am Samstag
den 11.06. um 9.00 Uhr hatte sich die ganze Truppe pünktlich zum
Tourstart bei Bernd in der Bezirksstraße versammelt. Wettermäßig
war´s zwar leicht bedeckt, aber von den Temperaturen her ideal zum
Fahren. Das ging leider nicht all zu lange gut, denn in Aschaffenburg kamen wir
schon in den ersten Stau. Das
sollte sich auch, bis auf einige Unterbrechungen, weiter so hin ziehen bis
hinter Nürnberg wo wir den ersten Tankstopp (Benzin 1,24 Euro/l) und eine
kleine Mittagsrast für Bernd eingelegt hatten. Da es schon fast 14.00 Uhr war,
wurde ab jetzt mehr Gummi gegeben und die restlichen 200 Km in Bestzeit
abgespult. Leider kam noch ein größerer Regenschauer dazwischen der uns
allerdings kaum störte. Am Inntaldreieck hatte uns Bernd
noch einen unbeabsichtigten Streich gespielt indem er den Benzinhahn in
die falsche Richtung drehte und die Kuh stehen blieb. Aber auch das Problem
wurde gemeistert und wir kamen nach Österreich zum neuerlichen Sprit fassen
(1.00€/l) an. Unser Quartier der Postgasthof Fischerwirt in Walchsee (24 Euro/Person)wurde
schnell gefunden und das erste Bier war schnell geordert. Die Kellnerin hatte
einen heiden Spaß mit uns und erfreute sich an einem guten Umsatz. Das Wetter
war wieder so gut das wir draußen sitzen konnten. Am Abend gab’s dann für
die meisten das lang ersehnte Wiener Schnitzel und dazu noch ein paar Kaltgetränke
mit unterschiedlichstem Alkoholgehalt. Dann gings über eine ausgelatschte
Holztreppe in unser Nachtquartier, diesmal mit 2 Doppelzimmern und einem
Einzelzimmer für Bernd. Alles war TipTop und richtig alt, ganz besonders das
Treppenhaus mit seinen riesigen Dimensionen.
Start in Niederjosbach Unser Gasthof in Walchsee (Postgasthof Fischerwirt) Der zahme oder der wilde Kaiser in Walchsee
2.
Tag Walchsee / Kössen / Fieberbrunn
/ Grießenpass (969m) / Großglockner
(2571m) / Iselsbergpass (1204m) / Gailbersattel (982m) /
Lienz / Kötschach Mauthen
223 Km
Um 8.30 Uhr würde zum Frühstück geblasen,
doch leider bescherte uns der Blick aus dem Fenster einen gemütlichen
Dauerregen. Im Fernseh-Alpenpanorama sah es in ganz Österreich genauso aus. Das half uns aber alles
nichts, denn es musste ja weiter gehen. Nach gutem Frühstück hatten wir die
Mopeds gegen 10.00 Uhr startbereit und es ging über Fieberbrunn und Zell am See
zum Großglockner. Die Sonne hatte sich zum Glück immer mehr durchgesetzt als
wir an der Mautstation (17€) ankamen. Standesgemäß gings dann hoch bis zur
Edelweißspitze auf 2571m. Dort war es aber alles andere als warm und windstill.
Also weiter zu Herbert unserem Freund auf der Fuscher Lacke zur Mittagsrast und
zum wärmen. Das es noch schlimmer kommen würde haben wir dann von Bikern aus
der anderen Richtung erfahren. Und es wurde schlimmer. Am Hochtor ging die Sicht
auf 10 m runter, es schneite, die Tunnels waren vereist und es war kalt.
Richtung Heiligenblut wurde es zwar besser, aber als wir den Abstecher zum
Gletscher und zur Franz Josefs Hütte machten würde es wieder genauso
beschissen. Teilweise war der Vordermann nichtmehr auszumachen, obwohl er direkt
vor einem her fuhr. Von Landschaft war nichts zu sehen und wir waren froh den
Großglockner hinter uns zu lassen. Von nun an war es trocken und es ging über
Lienz und Oberdrauburg zum Gailbergsattel. Ich weiß nicht aus welchem Grund,
aber an diesem Pass hat uns ein einziges Mal der Teufel geritten. Die Straße
mit einem perfektem Belag, schön trocken mit tollen Kurven hat uns dazu
verleitet volles Rohr zu geben. Mit zuvor nicht getrauten Schräglagen ging es
im Renntempo den Pass hoch und alles was im Weg war wurde rigeros überholt.
Oben angekommen hatten mehr oder weniger alle dieses breite Grinsen im Gesicht,
das sich nur nach einem solchen Adrenalinkick einstellt. Danach gings dann im
Normaltempo nach Kotschach Mauthen und auf die Suche nach dem Brandstädter Hof
im romantischen Lesachtal (http://www.haus-brandstaetter.at). Leider hatte uns dort wieder der Regen eingeholt und
machte uns auf den letzten 20 Km nochmal so richtig naß. Ich glaubte schon
nichtmehr daran unsere Unterkunft zu finden, da erschin nach einer scharfen
Kurve das „Ortsschild“ Brandstädter Hof, Passau, und wir hatten den wohl
einzigsten Ort mit nur einem Haus in Österreich gefunden ! (ca. 26 Euro/
Person) Bernds Kuh, die am Samstag schon aus den Gabelsimeringen siffte hatte
bis hierhin merklich mehr angefangen zu sabbern, aber die Kuh hielt durch. Sie
durfte diese Nacht ja auch im Stall übernachten. Unsere Gastgeberfamilie hatte
uns herzlich aufgenommen und perfekt versorgt mit Produkten (auch Schnaps) vom
eigenen Bauernhof. Wir hatten einen perfekten Abend mit netter Unterhaltung und
einer hervorragenden Jause. (Von hier nochmals ein Dank an Frau Brandstätter,
die sich so viel Arbeit gemacht hat). Die Zimmeraufteilung für diese Nacht war
wie am Walchsee mit Bernd in Einzelhaft.
Mautstation am Großglockner (Nordportal) Bei Herbert auf der Hütte (Fuscher Lacke) Sauwetter an der Franz Josefs Hütte
3.
Tag Kötschach Mauthen / Plöckenpass
(1362m) / Tolmezzo / Predilpass (1156m) /
Nova Gorcia / Trieste 254 Km
Nach geruhsamer Nacht und einem
bombastischen Frühstück ging es bei strahlendem Sonnenschein zurück nach Kötschach
Mauthen zum tanken, um dann den Plöckenpass unter die Räder zu nehmen.
Wettertechnisch waren wir, nachdem wir oben ankamen wieder knapp an der
Regengrenze, aber es blieb trocken. Der Pass wurde inzwischen so gut ausgebaut,
das er auf der Nordseite nichtsmehr von seinen ursprünglichen Reizen übrig
hatte. Die Südrampe allerdings hatte einiges zu bieten mit ihren vielen
Naturtunneln und Kehren. Auf dem Weg nach Tolmezzo hatte sich uns zufällig ein
Harleyfahrer angeschlossen, der auf dem Weg nach Griechenland war. Er fand unser
Reisetempo so ansprechend das er einige Km mit uns fuhr. Nach einiger
Ratlosigkeit wo es weiter gehen würde fanden wir wieder die Route und begaben
uns in die Einöde bei Chiusaforte. (Da stand eine Info am Abzweig die keiner
von uns verstand, aber das sollte sich später noch klären).Es ging durch ein langes Tal mit einiger Steigung und auch scharfen
Kehren durch Wald und Gebirge bis wir an einem gottverlassenen Skiort Namens
Sella Nevea vorbei kamen. Kurz darauf folgte dann der Lago di Predil, bevor wir
rechts auf den Predil Pass abbogen und die Grenze von Italien nach Slowenien überschritten.
1 Km vor der Grenze besichtigten wir noch eine alte Festungsanlage aus einem der
Weltkriege. Dort trafen wir Rollerfahrer aus Belgien, kein Mensch weiß wie die
dahin kamen mit ihren Geräten. Slowenien begrüßte uns mit Regen du die Fahrt
Richtung Bovec war nicht gerade ein Sahnestück. Am Abzweig zum Vsric-Sattel
Richtung Kranska Gora standen wir dann vor einer gesperrten Straße. Wegen
Erdrutsch gesperrt!!! Und das war genau das was in Italien in Chiusaforte auf
dem Zettel stand. Zurück fahren war unmöglich und einen anderen Weg nach
Kranska Gora gab es ohne Umweg nicht. Also war Planänderung angesagt und die
Fahrt ging weiter in den Süden durch den Kanal nach Nova Gorica. Dort suchten
wir vergeblich eine Unterkunft, aber außer einer Unmenge an Casinos hatte
dieser Ort nichts zu bieten. Da uns das alles irgendwie nicht gefiel überschritten
wir die Grenze wieder ins italienische Gorizia in der Hoffnung das es dort
besser sei. Außer Industrie, Schmutz und Verkehr hatte das aber auch nichts zu
bieten. Letzter Vorschlag war dann, es war ja schon nach 15.00 Uhr, so schnell
wie möglich südwärts Richtung Küste fahren und am Meer ne nette Bleibe
suchen. So kamen wir an den Golf von Trieste und wurden kurz vor Trieste fündig.
Das Hotel Riviera mit der Residence Maximilians sollte unser Quartier werden (50
Euro / Person,
http://www.hotelrivieraemaximilian.com
) Dafür bekamen wir eine perfekte Suite mit bombastischen
Ausblick. Es ging dann noch kurz zum hoteleigenen „Badestrand“ per Aufzug in
die Tiefe zum erfrischen und danach per pedes zum nächsten Italiener am Hafen
zum Pizza essen. Ein 0,4 l Bier für 4,50 Euro war uns dann doch zu teuer und
wir stiegen um auf Rotwein. Nach lustigem Heimweg hatten Bernd und Michael noch
beide Minibars ums Bier erleichtert, während wir in den Karten den nächsten
Tag planten. Kurz nach 0.00 Uhr gings dann in die wohlverdiente Koje.
Brandstätter Hof bei Kotschach Mauthen Am Golf von Trieste Tourplanung bei Nacht in der Residenz Maximilians/Trieste
4.
Tag Trieste / Koper / Piran / Pula / Brsec
(Istrien) 233 Km
Gegen morgen wurde es laut weil der Verkehr
auf der Küstenstraße zunahm. Um 8.00 Uhr standen wir auf packten zusammen und stürzten
uns auf das Frühstücksbuffet draußen
auf der Hotelterrasse. Das war alles sehr italienisch angehaucht, vom Kaffee bis
über die Brötchen zu den Beilagen. Beim Aufsatteln kämpfte Bernd plötzlich
und unerwartet mit seiner Kuh, den Kampf hatte er aber schnell verloren und die
Kuh lag auf der Seite. Vereint stellten wir sie wieder auf die Beine und die Kuh
war wieder glücklich (nix passiert). Kurz vor 10.00 Uhr rollten die Räder
dann weiter Richtung Trieste, das eher nach Industriestadt aussah, aber
auch schöne Gebäude und Anlagen vorzuweisen hatte. Wir kämpften uns quer
durch die Stadt um zur Schnellstraße nach Koper und Piran zu kommen.
Über Brücken ging es durch ein riesiges Werftengelände wo Schiffe gebaut
wurden. In Piran angekommen waren
wir dann doch über die fehlenden Strände und Erholungsmöglichkeiten enttäuscht,
so das wir direkt über eine leider mautpflichtige aber sehr gut ausgebaute
Schnellstraße Richtung Pula fuhren. Die Sonne versteckte sich zwar, aber es
blieb trocken. Desto südlicher wir kamen umso mehr kam das Urlaubsfeeling auf ,
mit Wegweisern zu Stränden, Hotels, Tauchschulen uns Bars. In Pula angekommen
stürzten wir uns zielstrebig in die Innenstadt und kamen direkt am Coloseum an,
das angeblich noch älter sein soll als das in Rom. http://www.istra.com/pula/nem/
Nach Besichtigung des Hafens
und einem kleinen Rundgang durch die Gassen wurde die Mittagsrast eingelegt, während
der es anfing zu regnen. Wir ließen uns Zeit und hofften auf Besserung, die
auch kurzzeitig eintraf. Beim Aufsatteln verlor Stefan dann noch durch den
unebenen Boden der Altstadt dem Kontakt zum Boden und legte die Africa Twin
sanft auf die Seite. Zu dritt wurde aber auch dieses Problem ohne Blessuren gelöst.
Nun ging es wieder Richtung Norden, diesmal aber an der Ostküste Istriens
entlang. Nach 5 km, wir hatten kaum die Stadtgrenze erreicht, fing es wieder
richtig an zu regnen. Wir fuhren weiter und hofften auf Besserung, die aber
nicht kam, es wurde eher schlimmer. Das Wasser stand inzwischen 10 cm hoch auf
den abflusslosen Straßen und der Gegenverkehr spritzte uns von unten bis oben
nass. Sowas hatte ich in 10 Jahren Motorrad fahren noch nicht erlebt. Nach
einigen weiteren endlosen Kilometern im Regen entschlossen wir uns das Regenzeug
anzuziehen. Das war natürlich viel zu spät weil alles schon bis auf die
High-Tech Membranen durchnässt war. Der weitere Streckenverlauf wäre im
trockenen traumhaft gewesen, so mussten wir uns aber mit Längsrillen, Wasserpfützen,
spritzenden LKW´s schlechtem Straßenbelag und regem Verkehr herumschlagen.
Michael hatte kurzfristig mal beim Überholen nen Powerslide auf den
Mittelstrich gezaubert, alles weitere ging aber problemlos über die Bühne. Die
Zeit lief uns inzwischen auch so langsam davon, da wir nicht so recht voran
kamen. Ziel war ursprünglich die Gegend um Rieka, das wäre aber nurnoch schwer
zu schaffen gewesen. Also starteten wir die Suche, allerdings war die Gegend in
der wir uns aufhielten nicht gerade das Urlaubsideal. Wir kamen an der Fährverbindung
zur Insel Cres vorbei und hofften dort auf eine Unterkunft, leider vergeblich
und die folgenden Dörfer machten einen ähnlich trostlosen Eindruck. Es wurde
schon nach 16.00 Uhr und die Lust wurde zum Frust. In Brsec, einem kleinen Dorf
20 Km vor Opatija wurden wir tatsächlich fündig. Ein kleines Häuschen mit 2
Zimmern für 17 Euro pro Nase, geführt von einem älteren Ehepaar sollte unsere
Bleibe werden. Wir stürzten mit
unseren völlig durchnässten Klamotten in die Zimmer und fingen sofort mit den
Trocknungsaktionen für den nächsten Tag an. Also Heizung an, Fenster auf und
alles was ging aufgehängt zum trocknen. Nach einer kurzen Ortsbegehung wurde
uns eine nette Dorfkneipe empfohlen, die wir auch dann ausgiebig testeten. Die
Bierpreise waren einfach zu verlockend und kein Vergleich zu Italien. Nach gutem
Essen und einigen Schoppen und Schnäpsen
aus Limogläsern ging es in unser Quartier zurück, das zwar altmodisch war,
aber einen sauberen Eindruck machte. Inzwischen hatte auch der Regengott ein
Einsehen mit uns und es trocknete ab. Wir gingen um 0.00 Uhr beruhigt in die
Heia und schliefen wie die Babys, war ja auch ein superinteressanter Tag.http://www.kroatischeadria.de/opatija.php
Das Kolosseum in Pula Unsere Unterkunft in Brsec Zünftiger Kneipenabend mit günstigen Preisen in Brsec
5.
Tag Brsec / Opatija / Rijeka / Insel Krk / Stara Baska
113 Km
Um 8.00 Uhr waren alle schon wieder eifrig
am rüsten und Michael hatte sogar schon seine Ortsbegehung beendet. Das Wetter
war heute traumhaft. Nach den Frühstück im Wohnzimmer unserer Vermieter mit
direkt angrenzender Küche starteten wir gegen 9.30 unsere Maschinen. Das halbe
Ort stand Spalier als wir abfuhren. So viele Motorräder hatten sie wohl selten
in Ihrem Dörfchen gesehen. Lag vielleicht auch daran das es dort obligatorisch
ist die Post auf der Poststelle am Dalles persönlich abzuholen, weil es keinen
Postboten gibt. Es ging nun die wunderschöne Küstenstraße entlang nach Opatia
und Rieka. Kein Vergleich zum Vortag. Durch Rieka war es zwar wieder etwas
voller, aber wir fanden zielstrebig unseren Weg
zur Insel Krk. Der Brückenmaut betrug 2,50 Euro, wenn man sich das
Bauwerk anschaut war es auch berechtigt. Allerdings mussten wir auf dem Rückweg
nochmal zahlen. Nun ging es über die Insel mit gelegentlichem Meerblick in den
Ort Krk zur Quartiersuche. Ja, diese Etappe war wohl die kürzeste der ganzen
Reise, aber wir hatten ja noch viel vor. Wir erfrischten uns zuerst in einem
Cafe, entschieden dann aber nicht in Krk zu bleiben, da der Ort uns nicht
wirklich zusagte. Also ging es weiter südlich auf der Suche nach einem schönen
Strand und einem netten Quartier. Nach einigen Fehlversuchen gelangten wir
schließlich an den Südzipfel nach Stara Baska, einem sehr versteckt gelegenen
Ort wo wirklich nur Individualtouristen hinkommen http://www.punat.com/en/s_baska.htm.Wir faden im Restaurant Nadja
eine sehr schöne komfortable Unterkunft für 21 Euro /Person. Heute hatten wir
wiedermal 2 DZ und ein EZ, diesmal für mich (Markus). Da es noch früh
(ca.14.00 Uhr) und das Wetter so gut war entschieden wir uns sofort ins Meer zum
baden zu gehen. Das war für unseren Bernd das erste Mal, das er mit Salzwasser
in Berührung kam. Mehr als die Füße zu benetzen hat er sich auch dann nicht
getraut. Nach Kiesstranderkundung, einiger Felsenkletterei und Fleischbeschau
ging es dann zum gemütlichen Teil über. Dem Bier trinken. Das gefiel Bernd
auch viel besser, zumal uns das Mädel bediente das vorher halbnackt am Strand
lag. Zurück im Hotel ging es nach kleiner Pause zum essen auf die Terrasse.
Dort saßen wir länger und der Rotwein schmeckte immer besser, bis ein
besoffner Kärntner meinte er müsse uns etwas über den Loibl
erzählen. Nachdem das auch überstanden war ging es gegen 1.00 Uhr in die Koje
mit einem etwas dickeren Kopf. Dieser Tag war ohne Zweifel wieder einmal ein
Highlight, super Wetter, schöner Strand, super Hotel, alles perfekt.
Blick auf die Kvarner Bucht von Brsec aus Brückenbauwerk als Zufahrt zur Insel Krk Stara Baska, am Ende der Welt
6.
Tag Stara Baska / Rijeka / Ljubljana
/ Loibl Pass (1367m) / Klagenfurt / Keutschach (Wörther See) 297 Km
Da uns heute eine sehr ungewisse Etappe
bevorstand starteten wir wieder früh. Um 9.30 Uhr hatte Michael bereits die
Gegend erkundet, die Motorräder waren gepackt, gefrühstückt und die Bude
bezahlt. Es ging über die Insel zurück zur Brücke, um dann über Rijeka den
Kurs in Richtung Norden aufzunehmen. Zuerst ging es über die Landstraße und über
die kroatisch/slowenische Grenze in Richtung Postonia. Dieser Grenzübergang war
der vorletzte an dem wir unsere Pässe vorzeigen mussten. Keine Ahnung wie uns
die Zöllner immer mit Sonnenbrille und Helm erkennen konnten, aber sie
bestanden an wirklich jedem Grenzübergang auf das Passprozedere. In Postonia
zogen wir uns dann die Mauttickets für die Autobahn nach Ljubljana., da hatten
wir noch richtig Spaß. Nach 50 Km kam die erste Kassierstation und das Gesuche
nach Kleingeld ging los. Bei 5 Motorrädern ein riesen Spaß und das sollte uns
insgesamt noch 2 mal so gehen. Letztendlich hatte uns Matthias und meine
Kreditkarte dann vor den totalen Chaos gerettet. Es waren ja immer nur Kleinbeträge
um die 2 Euro. In Ljubljana passierte dann unserem Bernd, der wegen kapitalen
Gabelölverlust das Tempo als erster vorgab ein fataler Fehler. Er hatte genau
das gemacht was ihm gesagt wurde: Immer gerade aus !!!
Den Abzweig nach Kranji und Klagenfurt (Österreich) hatte er einfach übersehen
und fuhr stur gerade aus. Winken, hupen, lichthupen, alles war umsonst, er
bemerkte nichts, erst nachdem ich ihn überholte konnte ich ihn einbremsen. Die
nächste Abfahrt bescherte uns dann eine Stadtrundfahrt durch Ljubljana bevor
wir wieder Kurs auf die Autobahn nahmen. Kurz vor der österreichischen Grenze
hatten wir dann nochmal einen kleinen Verfahrer, aber der war nicht wild. Die
Auffahrt zum Loibl wiederrum war so schon zu fahren das wir vor dem Grenztunnel
noch eine Mittagsrast einlegten. Dem Kellner konnte man beim Laufen zwar die
Schuhe besohlen, hatte es aber dann doch geschafft uns zu verköstigen.
Motorradfahrer die aus Österreich kamen waren nass, das hieß für uns, da
kommt noch was. Da wir aber lange genug auf´s essen warten mussten hatte sich
der Regen wieder verzogen. Es ging durch den Grenztunnel über eine schöne
kurvenreiche Strecke hinab nach Klagenfurt, vorbei an der berühmten
Tscheppachschlucht. Bernd hatte durch den Totalverlust seines Gabelöls echt mit
der Kuh zu kämpfen, da die Straße sehr kurvenreich und abschüssig war. An der
nächsten Tankstelle (in Klagenfurt!!!) die von Stefan schon sehnsüchtig
erwartet wurde fassten alle wieder Öschi-Sprit und Bernd deckte sich mit Gabelöl
ein. Jetzt suchten wir noch die Pension Mokina am Keutschacher See die wir fast
übersehen hätten http://www.tiscover.at/pension-mokina
. Bei strahlenden Sonnenschein bezogen wir die Zimmer und
machten uns erstmal mit nem Bierchen in der Sonne locker. Matthias überfiel
dann der Putzfimmel und die FJR wurde auf Hochglanz poliert. Bernds Kuh bekam in
beiden Holmen neues Gabel-Öl, das dank Michaels Improvisationskunst und einer
Marlboroschachtel sicher im Holm landete. Danach waren Bernds Federungsprobleme
für den Rest der Tour gelöst. Nach weiteren Erfrischungsgetränken gings dann
noch lecker Wiener Schnitzel essen. Der Verdauungsspaziergang zurück zur
Pension beendete auch diesen Tag erfolgreich.
Abschied von Stara Baska auf der Insel Krk Grenzünergang Kroatien - Slowenien Erfrischung von langen Ritt am Wörther See in Pension Mokina
7.
Tag Keutschach / Turracher Höhe (1783m) / Obertauern
(1739m) / Salzburg / Frauendorf 378 Km
Auf der Turracher Höhe In Obertauern Begrüßungstrunk im Gutshof in Frauendorf
8.
Tag Frauendorf / Regensburg /
Nürnberg / Würzburg / Niederjosbach
467 Km
Am Morgen wurden wir von den Vögeln
geweckt. Nun war das letzte Mal
packen angesagt, das aber nach einem einwöchigen Training schnell von der Hand
ging. Frau Thoma bereitete uns noch ein riesiges Frühstück, so das wir gestärkt
nach zu Hause zurückkehren konnten. Um kurz vor 10.00 Uhr rollten die Räder
dann zur Autobahn A3 und von dort aus im Eiltempo Richtung Frankfurt. Wir hatten
es so eilig, das schon bei Nürnberg die ersten Motorräder nach Sprit riefen,
nach gerade mal knapp 300 Km. Jetzt mussten wir uns erst wieder an die deutschen
Spritpreise gewöhnen, die mit 1,25 €/l deutlich über der Schmerzgrenze
lagen. Das letzte Stück ging dann bei schönstem Wetter relativ unproblematisch
an uns vorbei, allerdings hatten wir hin und wieder einmal einen kleineren Stau,
den wir mit unseren breiten Koffern geschickt durchquerten. Vor Aschaffenburg
gab es noch eine kleine Erfrischungs- und Pinkelpause, bis wir dann gegen 14.30
Uhr wohlbehalten in Niederjosbach eintrafen. Bei Stefan gab´s zum
Abschluß endlich, nach einer ganzen langen Woche, frischen selbstgemachten
Apfelwein vom Faß. Es wurden im Ganzen ca. 2.503 Km abgespult und es war wieder
eine erstklassige Tour die uns sehr viele neue Eindrücke vermittelt hat. Die
Truppe hat, obwohl angewachsen auf 5 Biker, wieder hervorragend zusammen
gepasst. So wie ich die Sache sehe sind wir im nächsten Jahr sicher wieder alle
mit von der Partie, wenn es in den Norden der Toskana und an der französischen
Küste entlang nach San Remo,
Monaco, Nizza und Cannes geht. Von dort aus werden wir uns dann die höchsten
französischen Berge vorknöpfen. Bis dahin haben wir aber noch einen langen
Winter vor uns, in dem wieder eifrig geplant werden darf.
Gut Frauendorf, unsere letzte Unterkunft mit schönem Schwimmbad Das letzte Foto vor der Heimkehr mit allen Mitfahrern
C
by M. Reininger VII 2005