Motorradtour 11.06. - 18.06.2005 Österreich / Italien / Slowenien / Kroatien

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Die Planung für die große 2005-er Tour hatte ich im Eifer schon  im Sommer 2004 begonnen. Die endgültige Routenplanung war dann im März 2005 abgeschlossen, nachdem ich zig Reiseführer und Landkarten durchgeackert hatte.

Anscheinend ist mir die Sache wieder anständig gelungen, da sich unser auswärtiger Motorradfreund Michael Will nach Studium unserer Tourplanung spontan entschlossen hatte auch mitzufahren. Unser 2-Takt-Guru Bernd Nell, der im letzten Jahr geschwächelt hatte, hat es tatsächlich übers Herz gebracht sich einen Viertakter zu kaufen, und zwar eine BMW R80 Baujahr 87. Der Motorschaden mit seiner 125-er Hercules vor 2 Jahren in Österreich hatte da wohl doch seine Wirkung gezeigt. Ansonsten ist alles beim alten, Stefan fährt seine Honda Africa Twin, Matthias seine Yamaha FJR 1300A, Michael seine 900-er Yamaha Diversion und ich meine treue Honda CB500. Das heißt unsere Gruppe ist dieses Jahr auf 5 Biker angewachsen. 

Vor dem Start am 11.06. hatten wir noch einen Stammtisch in unserem Gasthaus „Zum grünen Tal“ abgehalten, zu der geplanten Einrollrunde ist´s aber leider wegen diverser Terminschwierigkeiten nicht mehr gekommen. Bernd hat noch schwer in Teile und Zubehör für seine BMW investiert und fährt jetzt neu bereift und mit Koffern durch die Lande.

 

1. Tag Niederjosbach / Nürnberg / München / Inntaldreieck / Walchsee (Österreich)  538 Km

Am Samstag  den 11.06. um 9.00 Uhr hatte sich die ganze Truppe pünktlich zum Tourstart bei Bernd in der Bezirksstraße versammelt. Wettermäßig  war´s zwar leicht bedeckt, aber von den Temperaturen her ideal zum Fahren. Das ging leider nicht all zu lange gut, denn in Aschaffenburg kamen wir schon in den ersten Stau.  Das sollte sich auch, bis auf einige Unterbrechungen, weiter so hin ziehen bis hinter Nürnberg wo wir den ersten Tankstopp (Benzin 1,24 Euro/l) und eine kleine Mittagsrast für Bernd eingelegt hatten. Da es schon fast 14.00 Uhr war, wurde ab jetzt mehr Gummi gegeben und die restlichen 200 Km in Bestzeit abgespult. Leider kam noch ein größerer Regenschauer dazwischen der uns allerdings kaum störte. Am Inntaldreieck hatte uns Bernd  noch einen unbeabsichtigten Streich gespielt indem er den Benzinhahn in die falsche Richtung drehte und die Kuh stehen blieb. Aber auch das Problem wurde gemeistert und wir kamen nach Österreich zum neuerlichen Sprit fassen (1.00€/l) an. Unser Quartier der Postgasthof Fischerwirt in Walchsee (24 Euro/Person)wurde schnell gefunden und das erste Bier war schnell geordert. Die Kellnerin hatte einen heiden Spaß mit uns und erfreute sich an einem guten Umsatz. Das Wetter war wieder so gut das wir draußen sitzen konnten. Am Abend gab’s dann für die meisten das lang ersehnte Wiener Schnitzel und dazu noch ein paar Kaltgetränke mit unterschiedlichstem Alkoholgehalt. Dann gings über eine ausgelatschte Holztreppe in unser Nachtquartier, diesmal mit 2 Doppelzimmern und einem Einzelzimmer für Bernd. Alles war TipTop und richtig alt, ganz besonders das Treppenhaus mit seinen riesigen Dimensionen. www.walchsee.at

           

   Start in Niederjosbach                                                                   Unser Gasthof in Walchsee (Postgasthof Fischerwirt)                                 Der zahme oder der wilde Kaiser in Walchsee

 

2. Tag Walchsee / Kössen / Fieberbrunn / Grießenpass (969m) / Großglockner (2571m) / Iselsbergpass (1204m) / Gailbersattel (982m) / Lienz / Kötschach Mauthen  223 Km

Um 8.30 Uhr würde zum Frühstück geblasen, doch leider bescherte uns der Blick aus dem Fenster einen gemütlichen Dauerregen. Im Fernseh-Alpenpanorama sah es  in ganz Österreich genauso aus. Das half uns aber alles nichts, denn es musste ja weiter gehen. Nach gutem Frühstück hatten wir die Mopeds gegen 10.00 Uhr startbereit und es ging über Fieberbrunn und Zell am See zum Großglockner. Die Sonne hatte sich zum Glück immer mehr durchgesetzt als wir an der Mautstation (17€) ankamen. Standesgemäß gings dann hoch bis zur Edelweißspitze auf 2571m. Dort war es aber alles andere als warm und windstill. Also weiter zu Herbert unserem Freund auf der Fuscher Lacke zur Mittagsrast und zum wärmen. Das es noch schlimmer kommen würde haben wir dann von Bikern aus der anderen Richtung erfahren. Und es wurde schlimmer. Am Hochtor ging die Sicht auf 10 m runter, es schneite, die Tunnels waren vereist und es war kalt. Richtung Heiligenblut wurde es zwar besser, aber als wir den Abstecher zum Gletscher und zur Franz Josefs Hütte machten würde es wieder genauso beschissen. Teilweise war der Vordermann nichtmehr auszumachen, obwohl er direkt vor einem her fuhr. Von Landschaft war nichts zu sehen und wir waren froh den Großglockner hinter uns zu lassen. Von nun an war es trocken und es ging über Lienz und Oberdrauburg zum Gailbergsattel. Ich weiß nicht aus welchem Grund, aber an diesem Pass hat uns ein einziges Mal der Teufel geritten. Die Straße mit einem perfektem Belag, schön trocken mit tollen Kurven hat uns dazu verleitet volles Rohr zu geben. Mit zuvor nicht getrauten Schräglagen ging es im Renntempo den Pass hoch und alles was im Weg war wurde rigeros überholt. Oben angekommen hatten mehr oder weniger alle dieses breite Grinsen im Gesicht, das sich nur nach einem solchen Adrenalinkick einstellt. Danach gings dann im Normaltempo nach Kotschach Mauthen und auf die Suche nach dem Brandstädter Hof im romantischen Lesachtal (http://www.haus-brandstaetter.at). Leider hatte uns dort wieder der Regen eingeholt und machte uns auf den letzten 20 Km nochmal so richtig naß. Ich glaubte schon nichtmehr daran unsere Unterkunft zu finden, da erschin nach einer scharfen Kurve das „Ortsschild“ Brandstädter Hof, Passau, und wir hatten den wohl einzigsten Ort mit nur einem Haus in Österreich gefunden ! (ca. 26 Euro/ Person) Bernds Kuh, die am Samstag schon aus den Gabelsimeringen siffte hatte bis hierhin merklich mehr angefangen zu sabbern, aber die Kuh hielt durch. Sie durfte diese Nacht ja auch im Stall übernachten. Unsere Gastgeberfamilie hatte uns herzlich aufgenommen und perfekt versorgt mit Produkten (auch Schnaps) vom eigenen Bauernhof. Wir hatten einen perfekten Abend mit netter Unterhaltung und einer hervorragenden Jause. (Von hier nochmals ein Dank an Frau Brandstätter, die sich so viel Arbeit gemacht hat). Die Zimmeraufteilung für diese Nacht war wie am Walchsee mit Bernd in Einzelhaft. www.koemau.at

     

Mautstation am Großglockner (Nordportal)                                                  Bei Herbert auf der Hütte (Fuscher Lacke)                                                          Sauwetter an der Franz Josefs Hütte

 

3. Tag Kötschach Mauthen / Plöckenpass (1362m) / Tolmezzo / Predilpass (1156m) / Nova Gorcia / Trieste  254 Km

Nach geruhsamer Nacht und einem bombastischen Frühstück ging es bei strahlendem Sonnenschein zurück nach Kötschach Mauthen zum tanken, um dann den Plöckenpass unter die Räder zu nehmen. Wettertechnisch waren wir, nachdem wir oben ankamen wieder knapp an der Regengrenze, aber es blieb trocken. Der Pass wurde inzwischen so gut ausgebaut, das er auf der Nordseite nichtsmehr von seinen ursprünglichen Reizen übrig hatte. Die Südrampe allerdings hatte einiges zu bieten mit ihren vielen Naturtunneln und Kehren. Auf dem Weg nach Tolmezzo hatte sich uns zufällig ein Harleyfahrer angeschlossen, der auf dem Weg nach Griechenland war. Er fand unser Reisetempo so ansprechend das er einige Km mit uns fuhr. Nach einiger Ratlosigkeit wo es weiter gehen würde fanden wir wieder die Route und begaben uns in die Einöde bei Chiusaforte. (Da stand eine Info am Abzweig die keiner von uns verstand, aber das sollte sich später noch klären).Es ging  durch ein langes Tal mit einiger Steigung und auch scharfen Kehren durch Wald und Gebirge bis wir an einem gottverlassenen Skiort Namens Sella Nevea vorbei kamen. Kurz darauf folgte dann der Lago di Predil, bevor wir rechts auf den Predil Pass abbogen und die Grenze von Italien nach Slowenien überschritten. 1 Km vor der Grenze besichtigten wir noch eine alte Festungsanlage aus einem der Weltkriege. Dort trafen wir Rollerfahrer aus Belgien, kein Mensch weiß wie die dahin kamen mit ihren Geräten. Slowenien begrüßte uns mit Regen du die Fahrt Richtung Bovec war nicht gerade ein Sahnestück. Am Abzweig zum Vsric-Sattel Richtung Kranska Gora standen wir dann vor einer gesperrten Straße. Wegen Erdrutsch gesperrt!!! Und das war genau das was in Italien in Chiusaforte auf dem Zettel stand. Zurück fahren war unmöglich und einen anderen Weg nach Kranska Gora gab es ohne Umweg nicht. Also war Planänderung angesagt und die Fahrt ging weiter in den Süden durch den Kanal nach Nova Gorica. Dort suchten wir vergeblich eine Unterkunft, aber außer einer Unmenge an Casinos hatte dieser Ort nichts zu bieten. Da uns das alles irgendwie nicht gefiel überschritten wir die Grenze wieder ins italienische Gorizia in der Hoffnung das es dort besser sei. Außer Industrie, Schmutz und Verkehr hatte das aber auch nichts zu bieten. Letzter Vorschlag war dann, es war ja schon nach 15.00 Uhr, so schnell wie möglich südwärts Richtung Küste fahren und am Meer ne nette Bleibe suchen. So kamen wir an den Golf von Trieste und wurden kurz vor Trieste fündig. Das Hotel Riviera mit der Residence Maximilians sollte unser Quartier werden (50 Euro / Person, http://www.hotelrivieraemaximilian.com ) Dafür bekamen wir eine perfekte Suite mit bombastischen Ausblick. Es ging dann noch kurz zum hoteleigenen „Badestrand“ per Aufzug in die Tiefe zum erfrischen und danach per pedes zum nächsten Italiener am Hafen zum Pizza essen. Ein 0,4 l Bier für 4,50 Euro war uns dann doch zu teuer und wir stiegen um auf Rotwein. Nach lustigem Heimweg hatten Bernd und Michael noch beide Minibars ums Bier erleichtert, während wir in den Karten den nächsten Tag planten. Kurz nach 0.00 Uhr gings dann in die wohlverdiente Koje. http://www.triestetourism.it/index_eng.asp

     

Brandstätter Hof bei Kotschach Mauthen                                            Am Golf von Trieste                                                               Tourplanung bei Nacht in der Residenz Maximilians/Trieste

 

4. Tag Trieste / Koper / Piran / Pula / Brsec (Istrien)  233 Km

Gegen morgen wurde es laut weil der Verkehr auf der Küstenstraße  zunahm. Um 8.00 Uhr standen wir auf packten zusammen und stürzten uns auf das  Frühstücksbuffet draußen auf der Hotelterrasse. Das war alles sehr italienisch angehaucht, vom Kaffee bis über die Brötchen zu den Beilagen. Beim Aufsatteln kämpfte Bernd plötzlich und unerwartet mit seiner Kuh, den Kampf hatte er aber schnell verloren und die Kuh lag auf der Seite. Vereint stellten wir sie wieder auf die Beine und die Kuh war wieder glücklich (nix passiert). Kurz vor 10.00 Uhr rollten die Räder  dann weiter Richtung Trieste, das eher nach Industriestadt aussah, aber auch schöne Gebäude und Anlagen vorzuweisen hatte. Wir kämpften uns quer durch die  Stadt um zur Schnellstraße nach Koper und Piran zu kommen. Über Brücken ging es durch ein riesiges Werftengelände wo Schiffe gebaut wurden.  In Piran angekommen waren wir dann doch über die fehlenden Strände und Erholungsmöglichkeiten enttäuscht, so das wir direkt über eine leider mautpflichtige aber sehr gut ausgebaute Schnellstraße Richtung Pula fuhren. Die Sonne versteckte sich zwar, aber es blieb trocken. Desto südlicher wir kamen umso mehr kam das Urlaubsfeeling auf , mit Wegweisern zu Stränden, Hotels, Tauchschulen uns Bars. In Pula angekommen stürzten wir uns zielstrebig in die Innenstadt und kamen direkt am Coloseum an, das angeblich noch älter sein soll als das in Rom. http://www.istra.com/pula/nem/ Nach Besichtigung des Hafens und einem kleinen Rundgang durch die Gassen wurde die Mittagsrast eingelegt, während der es anfing zu regnen. Wir ließen uns Zeit und hofften auf Besserung, die auch kurzzeitig eintraf. Beim Aufsatteln verlor Stefan dann noch durch den unebenen Boden der Altstadt dem Kontakt zum Boden und legte die Africa Twin sanft auf die Seite. Zu dritt wurde aber auch dieses Problem ohne Blessuren gelöst. Nun ging es wieder Richtung Norden, diesmal aber an der Ostküste Istriens entlang. Nach 5 km, wir hatten kaum die Stadtgrenze erreicht, fing es wieder richtig an zu regnen. Wir fuhren weiter und hofften auf Besserung, die aber nicht kam, es wurde eher schlimmer. Das Wasser stand inzwischen 10 cm hoch auf den abflusslosen Straßen und der Gegenverkehr spritzte uns von unten bis oben nass. Sowas hatte ich in 10 Jahren Motorrad fahren noch nicht erlebt. Nach einigen weiteren endlosen Kilometern im Regen entschlossen wir uns das Regenzeug anzuziehen. Das war natürlich viel zu spät weil alles schon bis auf die High-Tech Membranen durchnässt war. Der weitere Streckenverlauf wäre im trockenen traumhaft gewesen, so mussten wir uns aber mit Längsrillen, Wasserpfützen, spritzenden LKW´s schlechtem Straßenbelag und regem Verkehr herumschlagen. Michael hatte kurzfristig mal beim Überholen nen Powerslide auf den Mittelstrich gezaubert, alles weitere ging aber problemlos über die Bühne. Die Zeit lief uns inzwischen auch so langsam davon, da wir nicht so recht voran kamen. Ziel war ursprünglich die Gegend um Rieka, das wäre aber nurnoch schwer zu schaffen gewesen. Also starteten wir die Suche, allerdings war die Gegend in der wir uns aufhielten nicht gerade das Urlaubsideal. Wir kamen an der Fährverbindung zur Insel Cres vorbei und hofften dort auf eine Unterkunft, leider vergeblich und die folgenden Dörfer machten einen ähnlich trostlosen Eindruck. Es wurde schon nach 16.00 Uhr und die Lust wurde zum Frust. In Brsec, einem kleinen Dorf 20 Km vor Opatija wurden wir tatsächlich fündig. Ein kleines Häuschen mit 2 Zimmern für 17 Euro pro Nase, geführt von einem älteren Ehepaar sollte unsere Bleibe werden.  Wir stürzten mit unseren völlig durchnässten Klamotten in die Zimmer und fingen sofort mit den Trocknungsaktionen für den nächsten Tag an. Also Heizung an, Fenster auf und alles was ging aufgehängt zum trocknen. Nach einer kurzen Ortsbegehung wurde uns eine nette Dorfkneipe empfohlen, die wir auch dann ausgiebig testeten. Die Bierpreise waren einfach zu verlockend und kein Vergleich zu Italien. Nach gutem Essen und einigen Schoppen  und Schnäpsen aus Limogläsern ging es in unser Quartier zurück, das zwar altmodisch war, aber einen sauberen Eindruck machte. Inzwischen hatte auch der Regengott ein Einsehen mit uns und es trocknete ab. Wir gingen um 0.00 Uhr beruhigt in die Heia und schliefen wie die Babys, war ja auch ein superinteressanter Tag.http://www.kroatischeadria.de/opatija.php

      

Das Kolosseum in Pula                                                                                    Unsere Unterkunft in Brsec                                                  Zünftiger Kneipenabend mit günstigen Preisen in Brsec

 

5. Tag Brsec / Opatija / Rijeka / Insel Krk / Stara Baska  113 Km

Um 8.00 Uhr waren alle schon wieder eifrig am rüsten und Michael hatte sogar schon seine Ortsbegehung beendet. Das Wetter war heute traumhaft. Nach den Frühstück im Wohnzimmer unserer Vermieter mit direkt angrenzender Küche starteten wir gegen 9.30 unsere Maschinen. Das halbe Ort stand Spalier als wir abfuhren. So viele Motorräder hatten sie wohl selten in Ihrem Dörfchen gesehen. Lag vielleicht auch daran das es dort obligatorisch ist die Post auf der Poststelle am Dalles persönlich abzuholen, weil es keinen Postboten gibt. Es ging nun die wunderschöne Küstenstraße entlang nach Opatia und Rieka. Kein Vergleich zum Vortag. Durch Rieka war es zwar wieder etwas voller, aber wir fanden zielstrebig unseren Weg  zur Insel Krk. Der Brückenmaut betrug 2,50 Euro, wenn man sich das Bauwerk anschaut war es auch berechtigt. Allerdings mussten wir auf dem Rückweg nochmal zahlen. Nun ging es über die Insel mit gelegentlichem Meerblick in den Ort Krk zur Quartiersuche. Ja, diese Etappe war wohl die kürzeste der ganzen Reise, aber wir hatten ja noch viel vor. Wir erfrischten uns zuerst in einem Cafe, entschieden dann aber nicht in Krk zu bleiben, da der Ort uns nicht wirklich zusagte. Also ging es weiter südlich auf der Suche nach einem schönen Strand und einem netten Quartier. Nach einigen Fehlversuchen gelangten wir schließlich an den Südzipfel nach Stara Baska, einem sehr versteckt gelegenen Ort wo wirklich nur Individualtouristen hinkommen http://www.punat.com/en/s_baska.htm.Wir faden im Restaurant Nadja eine sehr schöne komfortable Unterkunft für 21 Euro /Person. Heute hatten wir wiedermal 2 DZ und ein EZ, diesmal für mich (Markus). Da es noch früh (ca.14.00 Uhr) und das Wetter so gut war entschieden wir uns sofort ins Meer zum baden zu gehen. Das war für unseren Bernd das erste Mal, das er mit Salzwasser in Berührung kam. Mehr als die Füße zu benetzen hat er sich auch dann nicht getraut. Nach Kiesstranderkundung, einiger Felsenkletterei und Fleischbeschau ging es dann zum gemütlichen Teil über. Dem Bier trinken. Das gefiel Bernd auch viel besser, zumal uns das Mädel bediente das vorher halbnackt am Strand lag. Zurück im Hotel ging es nach kleiner Pause zum essen auf die Terrasse. Dort saßen wir länger und der Rotwein schmeckte immer besser, bis ein besoffner Kärntner meinte er müsse uns etwas über den Loibl erzählen. Nachdem das auch überstanden war ging es gegen 1.00 Uhr in die Koje mit einem etwas dickeren Kopf. Dieser Tag war ohne Zweifel wieder einmal ein Highlight, super Wetter, schöner Strand, super Hotel, alles perfekt. http://www.croatiainfo.net/d_Krk.html

     

Blick auf die Kvarner Bucht von Brsec aus                                                  Brückenbauwerk als Zufahrt zur Insel Krk                                                        Stara Baska, am Ende der Welt

 

6. Tag Stara Baska / Rijeka / Ljubljana / Loibl Pass (1367m) / Klagenfurt / Keutschach (Wörther See) 297 Km

Da uns heute eine sehr ungewisse Etappe bevorstand starteten wir wieder früh. Um 9.30 Uhr hatte Michael bereits die Gegend erkundet, die Motorräder waren gepackt, gefrühstückt und die Bude bezahlt. Es ging über die Insel zurück zur Brücke, um dann über Rijeka den Kurs in Richtung Norden aufzunehmen. Zuerst ging es über die Landstraße und über die kroatisch/slowenische Grenze in Richtung Postonia. Dieser Grenzübergang war der vorletzte an dem wir unsere Pässe vorzeigen mussten. Keine Ahnung wie uns die Zöllner immer mit Sonnenbrille und Helm erkennen konnten, aber sie bestanden an wirklich jedem Grenzübergang auf das Passprozedere. In Postonia zogen wir uns dann die Mauttickets für die Autobahn nach Ljubljana., da hatten wir noch richtig Spaß. Nach 50 Km kam die erste Kassierstation und das Gesuche nach Kleingeld ging los. Bei 5 Motorrädern ein riesen Spaß und das sollte uns insgesamt noch 2 mal so gehen. Letztendlich hatte uns Matthias und meine Kreditkarte dann vor den totalen Chaos gerettet. Es waren ja immer nur Kleinbeträge um die 2 Euro. In Ljubljana passierte dann unserem Bernd, der wegen kapitalen Gabelölverlust das Tempo als erster vorgab ein fataler Fehler. Er hatte genau das gemacht was ihm gesagt wurde: Immer gerade aus !!!  Den Abzweig nach Kranji und Klagenfurt (Österreich) hatte er einfach übersehen und fuhr stur gerade aus. Winken, hupen, lichthupen, alles war umsonst, er bemerkte nichts, erst nachdem ich ihn überholte konnte ich ihn einbremsen. Die nächste Abfahrt bescherte uns dann eine Stadtrundfahrt durch Ljubljana bevor wir wieder Kurs auf die Autobahn nahmen. Kurz vor der österreichischen Grenze hatten wir dann nochmal einen kleinen Verfahrer, aber der war nicht wild. Die Auffahrt zum Loibl wiederrum war so schon zu fahren das wir vor dem Grenztunnel noch eine Mittagsrast einlegten. Dem Kellner konnte man beim Laufen zwar die Schuhe besohlen, hatte es aber dann doch geschafft uns zu verköstigen. Motorradfahrer die aus Österreich kamen waren nass, das hieß für uns, da kommt noch was. Da wir aber lange genug auf´s essen warten mussten hatte sich der Regen wieder verzogen. Es ging durch den Grenztunnel über eine schöne kurvenreiche Strecke hinab nach Klagenfurt, vorbei an der berühmten Tscheppachschlucht. Bernd hatte durch den Totalverlust seines Gabelöls echt mit der Kuh zu kämpfen, da die Straße sehr kurvenreich und abschüssig war. An der nächsten Tankstelle (in Klagenfurt!!!) die von Stefan schon sehnsüchtig erwartet wurde fassten alle wieder Öschi-Sprit und Bernd deckte sich mit Gabelöl ein. Jetzt suchten wir noch die Pension Mokina am Keutschacher See die wir fast übersehen hätten http://www.tiscover.at/pension-mokina . Bei strahlenden Sonnenschein bezogen wir die Zimmer und machten uns erstmal mit nem Bierchen in der Sonne locker. Matthias überfiel dann der Putzfimmel und die FJR wurde auf Hochglanz poliert. Bernds Kuh bekam in beiden Holmen neues Gabel-Öl, das dank Michaels Improvisationskunst und einer Marlboroschachtel sicher im Holm landete. Danach waren Bernds Federungsprobleme für den Rest der Tour gelöst. Nach weiteren Erfrischungsgetränken gings dann noch lecker Wiener Schnitzel essen. Der Verdauungsspaziergang zurück zur Pension beendete auch diesen Tag erfolgreich.  www.woerthersee.com

     

Abschied von Stara Baska auf der Insel Krk                                                  Grenzünergang Kroatien - Slowenien                          Erfrischung von langen Ritt am Wörther See in Pension Mokina

 

7. Tag Keutschach / Turracher Höhe (1783m) / Obertauern (1739m) / Salzburg / Frauendorf  378 Km

 Zur üblichen Zeit waren wir alle wieder auf den Beinen und die Mutter des Hauses hatte uns ein schönes Frühstück vorbereitet. Schon um 9.30 Uhr rollten die Räder nach Klagenfurt um dann die Turracher Höhe in Angriff zu nehmen. Mit 23 % Steigung einer der steilsten Pässe der Alpen. Doch bevor es soweit war befuhren wir erstmal als Mautpreller die österreichischen Autobahnen. Wir kamen durch Waiern (bei Feldkirchen), der Heimat unserer Partnerfeuerwehr und schlängelten uns dann auf die Turracher Höhe. Schönstes Wetter war unser Begleiter auf einer erstklassig zu fahrenden Strecke. Ein kurzer Stopp auf der Passhöhe ließ die Motoren  verschnaufen, wir hatten es ja wiedermal etwas eiliger gehabt. Ruckzuck waren wir in Tamsweg und Mauterndorf, wo es schon zur nächsten Taleinfahrt nach Obertauern ging. Es ging durch Tweng (da wohnte ich mal im Skiurlaub) und dann zum letzten Anstieg nach Obertauern. Dort fanden wir sogar noch Schneereste in einem ansonsten ziemlich verlassenen Retortenort. Einzig eine Horde Rollerfahrer aus Salzburg sorgte für etwas Abwechslung, zumal das Wetter da oben nicht so einladend war. Die Nordabfahrt Richtung  Pongau erwies sich als sehr schöne Strecke, sollte es doch das letzte Stück Hochgebirge sein, das wir auf dieser Tour unter die Räder nahmen. Weiter ging es durch einen tiefen engen Taleinschnitt nach Werfen mit den Schloß Werfenweng. Vor Salzburg gabs dann nochmal eine deftige Mittagsrast für die hungrigen Biker. Durch Salzburg hatten wir dann eine kleine Stadtrundfahrt mit eingebaut, da uns das genauere Kartenmaterial fehlte, aber dank Stefans und meiner Führung kamen wir wieder sicher auf Kurs Richtung Braunau am Inn. http://www.salzburg.info/ Dort fassten wir ein letztes Mal Öschi-Sprit und überquerten den Grenzübergang nach good old Germany. Jetzt ging es zügig voran nach Vilshofen an der Donau, und von dort aus zum Feriendorf Gut Frauendorf, der zweiten Heimat meines alten Schulkameraden Günter Schöll aus Höchst. Seine Schwiegereltern nahmen uns sehr herzlich und fürsorglich in ihr großes Haus auf. Von hier aus nochmals vielen Dank an Familie Thoma für Alles, wir werden mit Sicherheit wieder vorbei kommen wenn es möglich ist. Nach einem Maß Bier als Willkommenstrunk ging´s zur Erfrischung noch schnell ins hauseigene Schwimmbad und danach ins Restaurant des Feriendorfes zum Abendessen. Dort hatten wir gut gespeist und natürlich auch getrunken, wobei bei einigen von uns der Durst nicht mehr so ausgeprägt war wie zum Tourstart. Nach einem letzten Absacker ging es dann in völliger Dunkelheit und Stille zurück zum Gutshof und ins Bett. www.gutfrauendorf.de

     

Auf der Turracher Höhe                                                                                                    In Obertauern                                                            Begrüßungstrunk im Gutshof in Frauendorf

 

8. Tag Frauendorf / Regensburg / Nürnberg / Würzburg / Niederjosbach  467 Km

Am Morgen wurden wir von den Vögeln geweckt. Nun war das  letzte Mal packen angesagt, das aber nach einem einwöchigen Training schnell von der Hand ging. Frau Thoma bereitete uns noch ein riesiges Frühstück, so das wir gestärkt nach zu Hause zurückkehren konnten. Um kurz vor 10.00 Uhr rollten die Räder dann zur Autobahn A3 und von dort aus im Eiltempo Richtung Frankfurt. Wir hatten es so eilig, das schon bei Nürnberg die ersten Motorräder nach Sprit riefen, nach gerade mal knapp 300 Km. Jetzt mussten wir uns erst wieder an die deutschen Spritpreise gewöhnen, die mit 1,25 €/l deutlich über der Schmerzgrenze lagen. Das letzte Stück ging dann bei schönstem Wetter relativ unproblematisch an uns vorbei, allerdings hatten wir hin und wieder einmal einen kleineren Stau, den wir mit unseren breiten Koffern geschickt durchquerten. Vor Aschaffenburg gab es noch eine kleine Erfrischungs- und Pinkelpause, bis wir dann gegen 14.30 Uhr wohlbehalten in Niederjosbach eintrafen. Bei Stefan gab´s  zum Abschluß endlich, nach einer ganzen langen Woche, frischen selbstgemachten Apfelwein vom Faß. Es wurden im Ganzen ca. 2.503 Km abgespult und es war wieder eine erstklassige Tour die uns sehr viele neue Eindrücke vermittelt hat. Die Truppe hat, obwohl angewachsen auf 5 Biker, wieder hervorragend zusammen gepasst. So wie ich die Sache sehe sind wir im nächsten Jahr sicher wieder alle mit von der Partie, wenn es in den Norden der Toskana und an der französischen Küste entlang nach  San Remo, Monaco, Nizza und Cannes geht. Von dort aus werden wir uns dann die höchsten französischen Berge vorknöpfen. Bis dahin haben wir aber noch einen langen Winter vor uns, in dem wieder eifrig geplant werden darf. www.eppstein.de

     

Gut Frauendorf, unsere letzte Unterkunft                                                              mit schönem Schwimmbad                                               Das letzte Foto vor der Heimkehr mit allen Mitfahrern

C by M. Reininger VII 2005