Presseberichte über die
Äppelknorze
Fischbacher
Umzug 2010 HK Gusbacher
Umzug 2010 Wiesbadener Kurier Gusbacher Umzug
2010 Eppsteiner
Zeitung Gusbacher
Umzug 2010 HK
Fischbacher
Umzug 2009 HK Gusbacher
Umzug 2009 Wiesbadener Kurier Gusbacher Umzug
2009 Eppsteiner
Zeitung Sonderbericht
Äppelknorze
Fischbacher
Umzug 2008 HK Gusbacher
Umzug 2008 Wiesbadener Kurier Gusbacher Umzug
2008 Eppsteiner
Zeitung 775-Jahr-Feier
Niederjosbach
Fischbacher
Umzug 2007 HK
Gusbacher Umzug 2007 HK Gusbacher
Umzug 2007 Wiesbadener Kurier Gusbacher Umzug
2007 Eppsteiner
Zeitung
Fischbacher
Umzug 2006 HK
Gusbacher Umzug 2006 HK Gusbacher
Umzug 2006 Wiesbadener Kurier Gusbacher Umzug 2006 Eppsteiner
Zeitung
Fischbacher
Umzug 2005 HK Gusbacher
Umzug 2005 HK Gusbacher
Umzug 2005 Wiesbadener Kurier Gusbacher
Umzug 2005 Eppsteiner Zeitung
Fischbacher
Umzug 2004 HK Gusbacher
Umzug 2004 HK Gusbacher
Umzug 2004 Wiesbadener Kurier
Gusbacher
Umzug 2004 Eppsteiner Zeitung
Fischbacher
Umzug 2003 HK
Eppsteiner
Zeitung zum Gusbacher Umzug 2011
Beim
GCC-Umzug gab´s Sonne und Kamelle satt
10.03.2011
Traumwetter
lockte rund 4500 Zuschauer auf die Straße, besonders am Zimmerplatz und entlang
der Obergasse drängten sich die Zuschauer und versuchten Kamellen, Blumen und
Knabbereien zu erhaschen. Mit gut 25 Fahrzeugen und Gruppen war der Umzug kürzer
als 2010: „Das ist der ganz normale zweijährige Wechsel“, blieb GCC-Chef
Heinz Seebold gelassen: „Hofheim hat nur alle zwei Jahre einen Umzug, Schloßborn
sogar nur alle fünf Jahre, das merken wir sofort an den Anmeldungen.“
Die Stimmung auf den Wagen und am Straßenrand war trotzdem super: „Beim
GCC ist es einfach gemütlich. Wir kommen schon seit unsere älteste Tochter
noch im Kinderwagen saß hierher“, erzählten Gabi und Armin Backes aus
Bremthal. Inzwischen stürzt sich die 15-Jährige längst ohne die Eltern ins
Gewühl und amüsiert sich mit Freunden.
Tunnelsprengung mit Konfettiregen
Politisch neutral, ohne Seitenhiebe auf die Stadtpolitik, gab sich kurz vor der
Wahl der Magistrat, der den närrischen Lindwurm mit seinem Wagen anführte und
großzügig Leckereien verteilte. Unter einer Piratenflagge mit Bärenschädel
segelten die Kerbeburschen und Mädchen aus Bremthal durch Niederjosbach und kündigten
den „Fluch der Breendeler Bären“ an. Die „Köllinkas“ der Bremthaler
Feuerwehrfrauen hatten sich als Raubkatzen geschminkt.
Als „TuSsis von Niederjosbach“ (oben links) grüßten die Fußballmädchen
des Sportvereins von ihrem Motivwagen, mit dem sie für die Frauen-WM 2011
warben. GCC-Chef Seebold freute sich über die Fußgruppe des Heimat- und
Geschichtsvereins: Die Heimatforscher hatten sich als „Ebbel- und Kardoffelsäck’“
in Sackleinen gehüllt. Die Sänger und Sängerinnen der Taunusliebe (unten)
kamen mit Pelzbarett und schneidigen Jacken und verkündeten: „Die Taunusliebe
im April mit den Don Kosaken singen will“.
Die „Eppsteiner Sprengmeister“ (links) hatten selbstgebastelte
Miniatur-Tunnel auf dem Kopf und verkündeten: „Die Gläser wackeln im
Schrank, die Gäste fallen von der Bank“. Ihrem Warnruf „Achtung!
Sprengung!“ folgte Konfetti-Regen und ein donnerndes Helau.
Besonders stolz war Opa Seebold über den jüngsten Zugteilnehmer: Enkel Cosimo
(1) begleitete bequem im Kinderwagen liegend Mama Nathalie und ihre GCC-Gardemädchen.
Als bester Wagen schnitten die Äppelknorze mit ihrer
Vorstellung vom Schlaraffenland ab: „Für Äpplerfreunde ist’s ein Traum, wächst
das Stöffche auf dem Baum“ hatten sie gedichtet und ihren Wagen mit blühenden
Apfelwein-Bäumen voll golden leuchtender Gerippter geschmückt. Seit
mindestens 28 Jahren, also fast von Anfang an schicken die Vockenhäuser Hexen
zu jedem Umzug eine Motivgruppe: „Vogelscheuchenmann und Vogelscheuchenfrau grüßen
Gusbach mit Helau“ lautete diesmal ihr Motto (mitte). Für die langjährige
Treue gab’s nach dem Umzug im Vereinssaal einen großen Pokal.
Auch schon seit 25 Jahren schenken Margit und Heinz Sabel bei jedem Umzug in der
Bezirksstraße Glühwein aus.
Ein dickes Lob zollte Seebold den Kerbeburschen aus Königshofen, die den
Bierstand auf dem Parkplatz des leerstehenden Gasthofs zum Taunus
bewirtschafteten und Anwohnerin Anneliese Fleischhacker, die ihre Toilette für
dringende Bedürfnisse zur Verfügung stellte.
Wiesbadener
Kurier zum Gusbacher Umzug 2011
Eppsteiner „Sprengmeister“
mit „Tunnel-Tourist“
09.03.2011
- NIEDERJOSBACH
Von
Martina Weyand-Ong
FASTNACHTSZUG
Über 30 Zugnummern ziehen durch Niederjosbach / Beliebt wegen familiärer
Atmosphäre
Zum
30-jährigen Bestehen hat es der Gusbacher Carneval Club am Fastnachtsdienstag
geschafft, über 30 Zugnummern auf die Beine zu stellen. Und das erste Mal in
der Geschichte des GCC konnte dessen Vorsitzender und Zugsprecher, Heinz Seebold,
vom Komiteewagen aus nicht nur Gäste aus Taunusstein und vielen anderen Orten
des Rhein-Main-Gebietes begrüßen. Dieses Mal hatten sogar Vertreter vom
Wiesbadener „Dacho“ nicht die Mühe gescheut, ins ferne Gusbach zu kommen -
das man im Übrigen noch nicht einmal in der Suchmaschine von „Google“
finden kann, wie Seebold stolz verkündete.
„Dass
wir am Dienstagnachmittag so viele Leute hier auf die Straße bekommen, darum
beneiden uns viele“, erklärte „Mister Fastnacht“ voller Inbrunst. Nicht
umsonst gilt der kleine, aber feine Umzug als Geheimtipp in der Region. Denn
dort ist das ganze Dorf auf den Beinen und es geht angenehm familiär zu - eben
ganz anders als auf den großen Fastnachtsumzügen. Dabei beziehen die
Fastnachter vom Motivwagen aus auch gerne mal Ortsfremde ins Geschehen ein.
Nach
der Feuerwehr kam der Wagen mit den Mitgliedern des Eppsteiner Magistrats, die
in der Karnevalshochburg der Burgstadt stets mit von der Partie sind. Eine lange
Freundschaft pflegt der GCC auch mit dem Kappen-Club Niederhöchstadt, der mit
seinen Ehrensenatoren teilnahm. Ebenso durften auch die fetzigen Knüppelgeister
der TSG Münster nicht fehlen, die mit ihren heißen Sambarhythmen kräftig
einheizten. Mit von der Partie war auch wieder der Karnevalverein Schlossborn
mit seiner Garde sowie die „Flotten Feger“ der KG 1900 aus Hofheim, die der
Vereinsvorsitzende Werner Bartholomäus anlässlich des 111-jährigen Bestehens
persönlich im Zugwagen chauffierte.
Putzig
anzusehen waren die „Köllinkas“ der Frauengruppe der Feuerwehr Bremthal in
ihren getigerten Anzügen. Hoch oben auf ihrer „Black Amor“ thronten diverse
„Fluch der Karibik“-Piraten der Kerbegesellschaft Amor Bremthal. Auch
Vockenhausen war gleich zweimal vertreten. Zum einen sorgten die Vockenhäuser
Hexen für eine zauberhafte Stimmung und dann folgten die Vockenhäuser
Vogelscheuen, die ebenfalls schon lange beim Gusbacher Fastnachtsumzug mit einem
kleinen Bollerwagen im Schlepptau mitlaufen.
Danach
kamen die Fischbacher Schlümpfe der Kerbeburschen sowie die gerade 25 Jahre
„jungen“ Landsknechte und der Komiteewagen des befreundeten Fischbacher
Carneval Vereins. Passend zum Internationalen Frauentag demonstrierten die „TuSsis“
des örtlichen TuS Stärke auf ihrem Motivwagen zur Frauenfußball-WM 2011. Und
als Kardoffel- und Äppelsäck lief der Heimat- und Geschichtsverein sowie der
Verein der „Gusbacher Chaoten“ mit, und die „Gusbächer Äppelknorze“
der Äppelbauern waren mit einem Motivwagen vertreten.
Auch
wenn der Fastnachtszug dank der neuen Bahnunterführung nun praktisch an der
Bahn vorbei führt, ließen es sich die „Sprengmeister“ der „Eppsteiner
Tunnelbauer“ samt „Tunneltourist“ nicht nehmen, als Fußtruppe auf das
„Event ohne Eintrittsgeld“ der im weiten Umkreis hörbaren Felssprengungen
hinzuweisen. Nach den treuen „Edelweiss-Boys“, die zum Schluss für gute
musikalische Stimmung sorgten, schlossen sich die gemischten Garden des GCC in
Begleitung des Gusbacher „Dreigestirns“ an.
Höchster
Kreisbaltt zum Gusbacher Umzug 2011
Gute Laune mit etwas Sprengstoff
Wer flink ist,
kann den Gusbacher Umzug gleich drei Mal sehen – und ebenso oft Süßigkeiten
einsammeln
Dieses Jahr drehten zwar «nur» 31 Wagen ihre Runden
durch Niederjosbach (2010 waren es 40 gewesen), dafür säumten bei bestem
Wetter aber mehr Narren den Weg als sonst. Der kleinste und letzte Fastnachtszug
im Main-Taunus-Kreis war ein Erfolg. So viele Kamellen wie hier, sagen die
Veranstalter selbstbewusst, fliegen selten.
Von Tina Schehler
Niederjosbach. Heinz Seebold, Chef des Gusbacher
Carneval-Clubs (GCC), ist bester Laune. Gerade haben sich die Wagen in der
Bahnstraße aufgestellt, gleich geht es los. Er steht auf dem Komiteewagen des
GCC und hält die umstehenden Besucher bei Laune. «He, lasst den da nicht mehr
durch», ruft er lautstark ins Mikro und meint einen Lastwagen mit Mainzer
Nummerschild, der sich noch durch die Massen mogeln will. «Wenn der nicht
umdreht, komm‘ ich runter zum Ringkampf!» Seebold möchte nicht, dass etwas
passiert. «Für uns ist der Humor bei der Veranstaltung das Wichtigste. Alle
Zuschauer sollen Spaß haben.»
Einen Traum erfüllt
Und den haben sie auch. Seebold erläutert vom Wagen
des Elferrates aus, welche Gruppen gerade vorüberziehen. Besonders ins Schwärmen
bringen ihn die Gardetänzerinnen des GCC: Mäuse, Delphine, Schmetterlinge,
Solaris und Rote Tatongas. «Das ist unsere Zukunft», ruft er. Selbst in
Wiesbaden sind sie schon aufgetreten. «Bald seid ihr in Mainz dabei», sagt
Seebold munter. An der Spitze der GCC-Formation wird sein «Hoffnungsträger»
im Buggy gefahren: «Der kleine Scheißer da, das ist mein Enkel. Und der folgt
mir hoffentlich einmal nach.»
Der GCC-Chef begrüßt einen besonderen Gast auf dem
Wagen: Katharina Fischer aus Ruppertshain. Für die junge Frau geht heute ein
Jugendtraum in Erfüllung. Schon am Tag zuvor durfte sie beim Fischbacher Umzug
auf dem Komiteewagen des GCC mitfahren, jetzt steht sie stolz in Niederjosbach
in den Reihen des Elferrates. «Jahrelang habe ich mit meinem Sohn beim Umzug in
Fischbach am Straßenrand gestanden und immer davon geträumt, einmal selbst
Kamellen zu werfen», erzählt die 34-Jährige. Im Vorjahr, gerade frisch
verheiratet, erzählte sie davon in einer Kneipe an der Bar – und neben ihr
stand «der richtige Mann»: Heinz Seebold. Er versprach sofort, ihren Wunsch zu
erfüllen. Ganz umsonst ist das Vergnügen nicht. Künftig soll es jedem Fan
gegen ein Salär möglich sein, mitzufahren, macht Seebold kräftig Werbung. Das
Kreisblatt war im Vorjahr glücklicherweise gratis dabei.
Von oben hat Katharina Fischer einen guten Blick auf
die vielen Aktiven und die rund 5000 Besucher, wie der GCC-Chef schätzt. Wieder
mit dabei: der Wagen des Magistrats. Erster Stadtrat Alexander Simon verteilt
ordentlich Süßigkeiten. Der Kappen-Club Niederhöchstadt ist mit dem größten
Wagen und den Ehrensenatoren gekommen. Die Knüppelgeister der TSG Münster
trommeln im Afrolook, der Karneval-Verein Schloßborn hat die Garde entsandt.
Die Frauen der Feuerwehr Bremthal mimen wilde Katzen mit Wuschel-Mähnen, die
Kerbegesellschaft «Amor» Bremthal winkt vom Piratenschiff, und auch die
Vockenhäuser Hexen machen Eindruck.
Der TuS Niederjosbach erinnert an die Frauenfußball-WM
2011, der GV «Taunusliebe» aus dem Örtchen kündigt das Kosaken-Konzert in
diesem Jahr in passender Robe an. «Für Appelfreunde ist‘s ein Traum, wächst
das Stöffche direkt am Baum», so ist auf dem Wagen der «Gusbächer Äppelknorze»
zu lesen. Die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins haben sich in
Kartoffelsäcke geworfen und sehen mit ihren Kopfverbänden so aus, als bekämpfen
sie Ohrenschmerzen. Unterstützung bekommen die Gusbacher aus Fischbach: Die
Fischbacher Schlümpfe (Kerbeborsch), die Landsknechte und ein Komiteewagen schmücken
den Zug. Rundum heile Welt also.
Wenn die Gläser
wackeln
Den einzigen kritischen Spruch liefert eine private
Gruppe von «Eppsteiner Tunnelbauopfern». Sie haben sich als «Sprengmeister»
verkleidet und Schutzhelme mittels Montage-Schaum in Berge mit Tunneleingang
verwandelt, wie man sie aus Modellbahn-Landschaften kennt. «Wir sind Anwohner
des Bahnhofs, an dem ein neuer Tunnel entstehen soll», erzählt eine
Teilnehmerin. Auf ihrem Umhang steht: «Die Gläser wackeln im Schrank, die Gäste
fallen von der Bank. Jede Sprengung ein Event – ganz ohne Eintrittsgeld!» Und
das jeden Morgen und jeden Abend. «Die Druckwelle ist erheblich.» Trotzdem
lassen sie sich den Spaß an diesem närrischen Tag nicht verderben.
Das Tolle am Umzug in Niederjosbach: Wer sich klug
aufstellt, kann ihn ganze drei Mal an sich vorüberziehen sehen. Und auch am
dritten Ort gibt‘s noch Kamelle . . .
Eppsteiner
Zeitung zum Gusbacher Umzug 2010
Gusbach
trotzt dem Superwinter
50 Zugnummern und herrlich klares Winterwetter, nachdem es am Morgen noch
geschneit hatte: allein aus Hofheim kamen fünf, aus Fischbach drei und aus
Schloßborn zwei phantasievoll mit Fachwerkidylle, Teufelchen und Wikingerschiff
geschmückte Motivwagen zum Niederjosbacher Fastnachtszug und trotzten am
Dienstagnachmittag dem Wetter.
Der Magistrat verkündete „Aloysius Himmelsbotschaft: Unsere Stadt ist in
großer Not“. Die „Brendeler Wecker“ hatten ein Rezept dagegen und erhoben
in ihrem Zollhäuschen Pflasterzoll zur Finanzierung der Wiesbadener Straße,
die Bremthaler Feuerwehrfrauen sahnten mit ihren Tigerkatzenkostümen einen der
ersten Preise für die Fußgruppen ab. Den zweiten ersten Preis gab’s für
Elke’s Frisurenstudio und ihren Hogwarts Express. Nur die Kerbegesellschaft
Amor ereilte der „Fluch der Brendeler“ – so der Name ihres Wagens – Die
Zugmaschine machte auf dem Weg zum Aufstellungsort in der Bezirksstraße
schlapp. Die Vockenhäuser Hexen hatten den Weg über den Berg in ihren bunten,
selbstgenähten Flickenkostümen geschafft, genauso der TSV, der auf sein 125-jähriges
Bestehen aufmerksam machte.
Die Gusbacher Chaoten suchten in ihrem fahrenden Riesenaquarium nach dem
Superfisch, die Scheuerbastler verkündeten „Bauer sucht Sau“, und die Äppelknorze
hatten auf ihrem Wagen die Antwort auf die Frage „Bauer sucht Frau“ dabei:
Rund ein Dutzend draller Blondinen mit weizenfarbenen Zöpfen winkte vom ländlich
geschmückten Wagen.
Katzen, Hexen und Garde-Mäuse
Den ersten Platz bei den Motivwagen sahnten die Sänger und Sängerinnen der
Taunusliebe ab: Sie verkündeten „Taunusliebe goes to Vancouver“. Die
Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins kamen mit Schultüte und Ranzen und
zogen eine riesige Schiefertafel hinter sich her. Die „Gusbacher Volksschüler“
grüßten in Sütterlin-Schrift mit „Gusbach, Helau“. Den Abschluss bildeten
die Garden des GCC. Statt Garderöckchen trugen sie Trainingsanzüge und feste
Schuhe. „Wir wollten nicht riskieren, dass die Mädchen sich erkälten oder
auf dem Schneematsch ausrutschen“, sagte Zugmarschall Thomas Sossenheimer.
Er lobte den Winterdienst der Stadt, schließlich hatten die Bauhofmitarbeiter
trotz des Dauereinsatzes seit Wochen die Straßen besonders sorgfältig geräumt
und gestreut. Einige Anlieger hatten den Schnee sogar in die eigene Hofeinfahrt
geschaufelt. Dennoch machte eine natürliche Barriere aus Schneehaufen am Straßenrand
den Zug zu einem der sichersten der vergangenen Jahren. „Unsere acht
Zugbegleiter hatten vergleichsweise wenig zu tun, obwohl sich am Straßenrand
hunderte von Menschen drängten“, freute sich Sossenheimer.
Wiesbadener
Kurier zum Gusbacher Umzug 2010
Tiger aus Bremthal fallen ein
17.02.2010
- NIEDERJOSBACH
Von
Martina Weyand-Ong
FASTNACHTSZUG
Gusbacher Finale der Straßenfastnacht lockt auch die Nachbarn
Nach
den großen Fastnachtsumzügen des Wochenendes stellte einmal mehr der kleine,
aber feine Gusbacher Umzug das Straßenkarnevals-Finale der diesjährigen
Kampagne im Main-Taunus-Kreis. Mit 44 Zugnummer bestückt schlängelte sich der
närrische Lindwurm des Gusbacher Carnevals Clubs (GCC) durch das Dorf
angefangen von der Bezirksstraße. Mit von der Partie waren dabei außer den
Eigengewächsen des GCC auch wieder Karnevalsvereine aus Hofheim, Eschborn und
Fischbach, die reichlich mit Karamellen schmissen.
Bei
Familien beliebt
"Ich
gehe hier gerne mit meinen beiden kleinen Töchtern hin, weil der Gusbacher
Umzug so schön überschaubar ist", sagte eine Eppsteiner Mutter. Und genau
das ist der Grund, warum auch der Gusbacher Fastnachtsumzug jedes Mal seine
feste Fangemeinde von 4000 Besuchern hat. Denn hier geht es familiär zu und es
muss keiner Angst haben, vom Straßenrand weggedrängt zu werden.
Zum
ersten Mal nach einer jahrelangen Pause war auch wieder der Magistrat der Stadt
Eppstein an der Spitze des Umzugs mit einem Wagen vertreten. Für den neuen
Ersten Stadtrat, Alexander Simon (CDU), war das zugleich auch eine Premiere, wie
der als Zugsprecher fungierende GCC-Chef Heinz Seebold betonte. Mit seinen
Ehrensenatoren waren die Eschborner Käwwern vertreten. Für die richtige
musikalische Stimmung sorgten "Die Knüppelgeister" der TSG Münster.
Und gleich mit einem ganzen Wikingerschiff fielen die Schlossborner Narren in
Niederjosbach ein, während die Fischbacher mit Landsknechten und Komiteewagen
vertreten war.
Danach
folgte eine große Abordnung der Hofheimer Fastnachter angeführt vom Verein
Hofheimer Fastnachtszug mit seinem Motivwagen mit der blau-silbernen
Narrenkappe. Gleich mit vier Motivwagen trumpfte die KG 1900 aus der Kreisstadt
des Main-Taunus-Kreises auf. Die Hofheimer Ambett samt Gefolge war dabei genauso
vertreten mit ihrem Prunkwagen, wie die Ex-Ambetten oder die Zwergenparade der
Flotten Feger sowie das Damen- und das Herrenkomitee. Aus dem Nachbarort
Bremthal war die Frauengruppe "Köllinkas" im Tiger-Outfit sowie die
"Brendeler Wecker" dabei, die mit ihrem Pflaster-Zollhäuschen an den
schlechten Zustand der Wiesbadener Straße erinnerten. Beim Fastnachtsumzug
fehlten auch die Vockenhäuser Hexen samt einer Abordnung der Showtanzgruppen
des TSV nicht, bevor die Niederjosbacher mit ihren Eigengewächsen auftrumpften.
Dazu gehörten allem voran die "Gusbacher Chaoten" auf der Suche nach
dem "Super-Fisch", die als eigener Verein anderen Vereinen im Ort
immer da unter die Arme greifen, wo es gebraucht wird.
Der
örtliche TuS war mit einer Abordnung Fußballer vertreten, die als lebendiges
rundes Leder mit marschierten. Und an die Volksschule von anno dazumal erinnerte
der Heimat- und Geschichtsverein mit seinen Ranzen- und Schultütenträgern, die
dazu kleine Schiefertafeln um den Hals trugen. Unter dem Motto "Bauer sucht
Sau" waren die "Gusbacher Scheuerbastler" vertreten, die ähnlich
wie die nachfolgenden "Gusbächer Äppelknorze" die TV-Soap auf die
Schippe nahmen, in der Landwirte auf Frauensuche gehen. Und passend zu den
Winterspielen in Vancouver gingen die Sängerinnen und Sänger des Gesangvereins
Taunusliebe mit Skiern und anderem Sportgerät auf die Straße.
Reife
Knallbonbons
Neben
einer Harry-Potter-Formation von Elkes Frisurenstudio waren sämtliche Gruppen
des GCC angefangen von den erfolgreichen Mäusen als jüngster Formation über
die bekannten Roten Tatongkas bis zu den reiferen Knallbonbons (ohne die laut
Seebold gar nichts geht im Verein) dabei, die den Schlussakkord stellten.
Höchster
Kreisblatt zum Gusbacher Umzug 2010
Hier werden Wünsche erfüllt
Das Kreisblatt darf beim Niederjosbacher
Fastnachtsumzug auf dem Komitee-Wagen mitfahren
Die
Schnapsidee: Wir sind bei den GCC-Bossen an Bord und erleben ein zwar kleines,
aber stets feines Narrenfest.
Niederjosbach.
Dass die Narren vom Gusbacher Carneval Club (GCC) ein lustiges Völkchen sind,
war mir längst bekannt. Einige Sitzungen, Umzüge und Rathausstürme habe ich
schon erlebt. Doch die Perspektive beim Fastnachtsumzug am Dienstag, dem
kleinsten und letzten im Kreis, war eine neue – genauer gesagt: eine rollende
in gut zwei Metern Höhe. GCC-Chef Heinz Seebold zögerte nicht, als ihn das
Kreisblatt bat, einmal auf dem Komitee-Wagen fahren zu dürfen. Und da die
Kollegin keine Zeit hatte – oder kniff sie etwa? – hatte ich das große närrische
Los gezogen. Der «Freizeitfastnachter», der als Papa bisher eher beim
Kinderkarneval oder als Kamellensammler bei Umzügen vertreten war.
Der
Laie wird herzlich begrüßt von einem erleichterten Zugmarschall Thomas
Sossenheimer. Er ist froh, dass der Räumdienst am Morgen die steilen Zugstraßen
frei gemacht hat. «Hier oben findet das Leben in vollen Zügen statt», schwärmt
mir Elmar Alhäuser, GCC-Senator, vor. Schon gibt’s erste Geschenke: Da die
Komitee-Kluft nicht verfügbar ist, gibt’s die mit Ansteckern dekorierte Kappe
vom Chef und den allerletzten Orden einer erfolgreichen Kampagne. Senator Udo Dörr
steckt mir Hochprozentiges zu – doch diesen Genuss werde ich verschieben müssen.
Ein Ebbelwoi, mehr gibt’s vor der Arbeit nicht.
Ich
lerne die GCC-Urgesteine kennen. Heini Fritz ist 76 und das Mädchen für alles,
kümmert sich um Spenden und sitzt im Elferrat. Drei Jahre älter ist Karl
Mundorff, einer der Vereinsgründer und Opa des jungen Büttenredners Felix, der
ebenfalls ausnahmsweise beim Komitee mitfahren darf. Ein Vierteljahrhundert ist
Werner Ernst aus Niedernhausen dabei, «aus Spaß an der Freud». Und aus gutem
Grund: Für den Bestatter ist es «ein Ausgleich, den man sich schafft von den
ernsten Dingen des Lebens». Auf dem Wagen macht er gerne mit, «das ist doch
toll für die Kids, dass die an der Straße so einen Spaß haben». Seinen
Nachwuchs mitgenommen hat Apotheker Helmut Hoch, «an meinem einzigen Nachmittag
im Jahr, an dem ich mir frei nehme», sagt er und überreicht mir Gummibärchen.
Genug
der Plauderei – «ebe kimmt er». Der Zug setzt sich in Bewegung, allen voran
nach einer Pause der Magistrat, der sich für Neubaugebiete einsetzt – denn:
«Durch Pflaster- und durch Brückenzoll wird unsere Stadtkass nimmer voll.»
Das Motto des letzten Umzugs im Kreis sprechen die Eschborner Käwwern aus, als
sie Bonbonwerfend an uns vorbeifahren: «Alles muss raus.» Auch der GCC folgt
diesem Motto und wird bei seinem vierten Auftritt – nach Schloßborn, Hofheim
und Fischbach – am Ende 100 Säcke mit Süßigkeiten in die Menge geworfen
haben.
Besonders
faszinierend an der kleinen Parade: endlich einmal auf Augenhöhe mit anderen Präsidenten
oder der Hofheimer Ambett sein. Wieder mächtig ins Zeug gelegt haben sich die
vielen Eppsteiner Fußgruppen: Die Brendeler Wecker fordern Pflasterzoll für
die Wiesbadener Straße, die Feuerwehrfrauen aus Bremthal kommen als Katzen, die
Gusbacher Chaoten entführen in «Unnerwasser-Welde», die Vockenhäuser Hexen
sind seit dem ersten Zug vor 28 Jahren dabei, die TuS-Kickerinnen schwärmen vom
neuen Kunstraten, der Heimat- und Geschichtsverein erinnert stilecht an die Zeit
der Gusbacher Volksschule.
Überr40 Nummern
Damit
nicht genug: Der Gesangverein «Taunusliebe» geht nach «Fancuuver» zu den
Olympischen Winterspielen, die «Scheuerbastler» haben das Motto «Bauer sucht
Sau», während die «Äppelknorze» den Titel der Kuppel-Fernsehshow gar nicht
erst geändert haben. Einmal mehr in prachtvollen Kostümen kam Elke’s
Frisurenstudio.
Als
sich die über 40 Nummern in Bewegung gesetzt haben, sind wir dran. Fachmännisch
nimmt Steuermann Axel Glöckler die erste enge Kurve. Dich gedrängt stehen die
Leute an der Bahnstraße, die Kamelle fliegen. Bernd Ernst schaufelt die Süßigkeiten
regelrecht nach draußen. Ich wetteifere mit Udo Dörr, dem beim Umzug noch «a....kalt»
geworden war. Doch die Temperaturen um den Gefrierpunkt machen uns beiden wenig
aus – beim Werfen wird uns schnell warm. Zudem schickt Gott Jokus bald die
Sonne.
Am
Zeilring wird’s ruhiger. Zeit auch für ernste Gedanken. Er habe schlaflose Nächte
vor Umzügen, gesteht Seebold: «Zum Glück ist noch nie etwas passiert.» Was
auch an den vielen Helfern liege. Der jüngste Fahrgast Leon (3) gesellt sich
dazu. Gundolf Remmert beantragt mit Zigarre im Mund seinen Ruhestand. Plötzlich
ist der Chef nicht zu halten, eine Toilette muss her. Fündig wird er auf einer
Baustelle, weil der Zug kurz stockt. Im nächsten Jahr will Seebold den Wagen
umbauen – mit WC, versteht sich. Alkohol gibt’s zwar schon – aber in Maßen.
Nette Nachbarn spendieren eine Runde Bratwürste, im Gegenzug gibt’s ein Fläschchen
Rum oder Sekt für alte Bekannte. Und so geht’s nach einer guten Stunde dem
Ziel entgegen. «Auch ein kleiner Zug kann sehr schön sein, die Leute machen
begeistert mit», zieht Sossenheimer ein positives Fazit. Wie viele Besucher es
wohl gewesen sind? Gut 10 000, sagt der Zugmarschall, aber manche an drei
Stellen hintereinander. So kommen 3000 wohl eher hin. Mir hat’s Spaß gemacht.
Dank an den GCC-Chef, der mich strahlend verabschiedet und sagt: «Bei uns
werden Wünsche erfüllt.»
Höchster
Kreisblatt zum Fischbacher Umzug 2010
Fischbach feiert laut und bunt
Bonbons-Sammeln, heißer Äppler – Wie sich Groß und Klein beim
Rosenmontagsumzug gegen die Kälte wappnen
Zwar waren wegen des Wetters etwa 2000 Narren weniger
als in den Vorjahren auf der Gass’. Trotzdem war’s ordentlich voll beim
Rosenmontagszug. Fotos: Knapp
Trotz Schneegeriesels und eisiger Temperaturen kamen nach Schätzung
der Polizei etwa 8000 Besucher nach Fischbach.
Fischbach. Für die Narren hat sich der
Bau des Radwegs von Fischbach nach Eppstein auf jeden Fall gelohnt: Komplette
Familien in närrischen Kostümen machten sich gestern auf den Weg entlang der B
455 zum Rosenmontagszug des Fischbacher Carneval-Vereins (FCV). Im Gepäck: wärmende
Getränke und große Tüten für die Kamellen. «Das ist ein klasse Ausflug. Wir
haben uns mit Freunden am Parkplatz Fischbachtal getroffen, machen jetzt einen
schönen Waldspaziergang und gucken uns den Zug an», erzählt Marion Alt aus
Eppstein, die mit ihren beiden Kindern gemütlich zum Rewe-Markt schlendert, wo
sich die Zugwagen aufgestellt haben. Sie erspart sich damit die Suche nach einem
Parkplatz, die im verschneiten Ort diesmal recht nervenaufreibend ist.
Obwohl das Team des städtischen Betriebshofs sämtliche Straßen geräumt
hat, , die der Zug passiert, machen die aufgehäuften Schneeberge an den
Bordsteinen nicht nur manch großem Motivwagen zu schaffen. «Wir mussten
ordentlich koordinieren», sagt Zugmarschall Marcel Schmitt, der trotz eisiger
Temperaturen in seinem offenen Cabrio Platz nimmt, mit dem er die Spitze des
Zuges bildet. «Ich habe noch nie so eine weiße Fastnacht mitgemacht», sagt
Schmitt, der seit sieben Jahren Zugmarschall des FCV ist.
Nachdem alle winterlichen Verkehrsprobleme geklärt sind, geht es los.
Insgesamt 94 Teilnehmer sind mit von der Partie. Und sie werden von den Narren
am Straßenrand begeistert mit lautem «Fischbach, Helau» empfangen, denn ein
echter Fischbacher Narr kennt kein schlechtes Wetter. «Da muss man sich halt
warm einpacken und sich von innen wärmen», meint der FCV-Vorsitzende Erhard
Scholze, der sich mit seinen Kollegen vom Elferrat im Komiteewagen schon mal
warmläuft.
Ein Tipp, den die Fischbacher Narren beherzigt haben. Während sich die
Erwachsenen mit Glühwein und heißem Äppler aus den mitgebrachten
Thermoskannen wärmen, bleiben die kleinen Narren durch Bonbons-Sammeln in
Bewegung. Versteht sich, dass die Kostüme passend zu den frostigen Temperaturen
daherkommen. Egal, ob putzige, kleine Marienkäfer oder gestandene Männer im
Hasenkostüm: Wärmende Plüschkostüme stehen hoch im Kurs. Auch bei der Horde
von Mini-Leoparden, die es sich auf dem Balkon des Eckhauses an der Behringstraße
gemütlich gemacht haben und den Zug von oben verfolgen. Doch was hilft die
beste Aussicht, wenn’s keine Kamellen gibt? Und davon haben die Komiteewagen
der Vereine offenbar am meisten an Bord. Die Senatoren des AKK machen den
Anfang: Sie werfen nicht nur reichlich Kamellen, sondern auch Blumengrüße
unters Narrenvolk. Ganz üppig fällt natürlich der «süße» Regen des
FCV-Teams aus – kein Wunder, dass mancher der Mini-Leos am Ende eine Tüte
voll Beute hat, die größer ist als er selbst.
Doch nicht nur die Bonbons machen Laune, sondern vor allem die Garden und Fußgruppen
der Vereine, die mit glitzernden und farbenprächtigen Kostümen einen Hauch Frühling
ins verschneite Fischbach zaubern. Egal, ob der überdimensionale Schmetterling
der Chorvereinigung Fischbach, die bezaubernden AKK-Damen in ihren Rokoko-Kostümen
oder die temperamentvollen FCV-Garden: Sie alle sind Bonbons fürs Auge.
Nur wenige wie die TSG-Trommler oder das FZH-Blasorchester Hornau haben noch
«hausgemachte» Fastnachtsmusik im Gepäck. Und die wird von manchem närrischen
Zuschauer schmerzlich vermisst. Die wummernden Techno-Beats, die vom Band kommen
und vor allem von den Wagen der Privat-Gruppen dröhnen, empfindet nicht nur die
ältere Besucherin «als beklemmend», sondern auch die ganz kleinen Narren
halten sich da mal die Ohren zu. Bei vielen jungen Leuten, die vor allem an der
Partymeile unter der Brücke und an der Taunussparkasse feiern, kommen die
fetzigen Rhythmen bestens an.
Apropos Partymeile: Um den Alkoholkonsum der jungen Narren ein bisschen im
Blick zu haben, hat die städtische Jugendarbeit erstmals geschulte Mitarbeiter,
sogenannte «Peers», einsetzt. Das Echo auf die schwarzgekleideten Herren war
im Großen und Ganzen positiv wie Tugrul Ugur von der Jugendarbeit sagt. Präventionarbeit
zu leisten, das war das Ziel dieser Aktion – einer Kooperation von städtischer
und mobiler Jugendarbeit sowie Ordnungsamt und Polizei. «Die ,Peers’ sollten
die Jugendlichen schon vor dem Start für die Gefahren zu hohen Alkoholkonsums
sensibilisieren. Größtenteils sind sie auch freundlich empfangen worden, es
gab aber natürlich auch aggressive Cliquen, die nicht so zugänglich waren.»
Auf jeden Fall habe sich die «Premiere» gelohnt, meint Ugur. «Es gab keine
nennenswerten Vorfälle», meldete die Polizei am gestrigen Abend.
Sonderbericht
Höchster Kreisblatt zu den Äppelknorze an Fastnacht 2009
Basteln macht mehr Spaß
als der Zug
Niederjosbach. Normalerweise transportiert das
Traktor-Gespann Äpfel. Doch einmal im Jahr bauen die «Gusbacher Äppelknorze»
den sechs Mal zwei Meter großen Anhänger um. «Wir haben schon den Wilden
Westen und das Dschungelcamp parodiert», sagt Markus Reininger. Das Ergebnis
der Bauaktionen wird alljährlich auf den Fastnachtsumzügen in Niederjosbach
und Fischbach gezeigt. Auch am heutigen Montag rollt der bunte Motivwagen wieder
durch Kelkheims Fastnachtshochburg – das Motto: «Die wilden 70er Hippies.»
Am Fastnachtsdienstag ist dann in Gusbach Straßenfastnacht. Startschuss für
den Umzug mit 40 Zugnummern ist um 14.11 Uhr an der Ecke Bahnstraße/Bezirksstraße.
Die Besucher erwartet «Flower Power», fetzige Musik und
lustige Verkleidungen – das Ergebnis wochenlanger intensiver Ideensuche und
Bastelarbeit. Zwei Tage vor dem großen Auftritt zeigt sich, ob sich die Mühe
auch gelohnt hat: In der Werkstatt von Stefan Hebauf bringen die vier «Äppelknorze»
ihr Gefährt auf Vordermann. Die Bühne wird montiert, die Holzblumen und
sonstiger Schmuck angebracht. Irgendwie muss es auch gelingen, die Unmengen an
Popcorn und Bonbons zu verstauen. Und 15 Leute müssen auf dem Hänger noch
Platz zum Tanzen haben.
Seit 2003 gibt es die «Gusbacher Äppelknorze»,
bestehend aus Markus Reininger, Stefan Hebauf, Bernd Nöll und Holger Kilb. «Wir
sind kein Verein, sondern einfach vier langjährige Freunde mit gemeinsamen
Hobbies», erklärt Reininger. An der Spitze stehen die Apfelweinkelterei und
das Motorradfahren: Auf gemeinsamen Touren haben die Freunde schon halb Europa
«erkundet». Auch in Niederjosbach engagieren sich die Vier: So stellten sie im
vorigen Jahr im Rahmen der 750-Jahrfeier des Eppsteiner Stadtteils eine
Landmaschinenausstellung auf die Beine.
Und dann gibt es noch diese Liebe zur Fassenacht. «Ja,
wir sind schon ein bisschen verrückt», lacht Nöll. «Aber wir fanden, dass es
langweilig ist, beim Umzug nur am Straßenrand zu stehen. Da ist es schon
besser, selbst kreativ zu sein.» Und da macht den «Gusbacher Äppelknorzen»
keiner so schnell was vor: Um die vielen Ideen umzusetzen, mussten im Laufe der
Jahre immer größere Traktoranhänger her. «Unsere Einfälle kommen uns meist
spontan – nicht zuletzt Dank unseres Betriebsmittels», schmunzelt «Kreativ-Direktor»
Kilb und zeigt auf eine Kiste Bier in der Werkstatt-Ecke.
In Niederjosbach ist der Motivwagen der «Äppelknorze»
längst fester Bestandteil des Fasnachtsumzugs geworden. Auch Fischbach steht
seit einigen Jahren auf dem Programm. Die vier «Gusbacher» wollen noch
expandieren. «Vielleicht laufen wir auch mal in Hofheim mit», sagt Hebauf. «Doch
mehr als drei Auftritte sollte es nicht geben.» Denn das würde zu teuer: Rund
500 Euro mussten die vier Freunde in diesem Jahr aufwenden, allein 200 Euro
gingen für Wurfmaterial drauf. Aber: «Am meisten Spaß macht das Basteln»,
sagt Nöll. «Das ist viel lustiger als der Umzug.» bbe
Eppsteiner
Zeitung zum Umzug in Niederjosbach 2009
Klein, aber fein – Mit nur knapp 40 Wagen und
Gruppen war der Niederjosbacher Fastnachtszug dieses Jahr zwar kurz, dafür sprühten
die Fastnachter vor originellen Ideen: Die Mitglieder des Heimat- und
Geschichtsverein kamen als Metzger mit Motivwagen und Fußgruppe und wetzten die
langen Schlachtermesser für ein etwas zu groß geratenes Ferkel, das sie auf
einem Leiterwagen mit sich führten. Sie bekamen dafür beim Motiv-Wettbewerb
des GCC Platz drei.
Die Äppelknorze warben im 70er-Jahre-Look für Fastnacht
ohne Drogen: „De’ Hippies aus de’ Obergss’ macht ohne Joint die
Fastnacht Spaß“, lautete ihr Motto. Dafür gab’s von der Jury den zweiten
Platz.
Sieger war der Obst- und Gartenbauverein mit seiner „Loreley von de’
Rumpelbach“. Der blond gelockte Erich Gruber blies von Zeit zu Zeit die
Schiffssirene und ließ sich von Süßwasser-Kapitän Wolfgang Kupfer durch
Gusbach schippern.
Bei den Fußgruppen räumten dafür die Bremthaler ab: Für ihr Motto „Straße
dicht, Finanzkrise droht, wir kommen mit dem Gummiboot“ ergatterten die
Leichtmatrosen der Bremthaler Wecker Platz eins. Die „Köllinkas“ der
Bremthaler Feuerwehr kamen auf Platz zwei und „die Römer“ der
Kerbegesellschaft Amor erhielten für ihr originelles Gefährt mit einem
ausgestopften Wildschwein als Kühlerfigur den dritten Preis.
Auch der Magistrat machte eine gute Figur: Bauhofleiter Reinhard Nageler
kutschierte weißgewandete Luftballonköpfe. „Ohne Bürgermeister gibt’s
hier nur noch Geister“, stand auf ihrem Wagen. Die „leibhaftigen“ Stadträte
mischten sich statt dessen unters Volk.
Zugmarschall Thomas Sossenheimer freute sich über die große Resonanz am Straßenrand.
Die Anwohner hatten bis hinauf in den Zeilring ihre Gartenzäune mit Luftballons
und Girlanden geschmückt und verteilten Getränke. „Da gab es nicht eine tote
Ecke. Überall standen und feierten die Zuschauer mit“, hat er beobachtet und
schätzt, dass einige tausend Menschen den Weg säumten.
„Tussis“, Banker und flotte Bienen
Als flotte Bienen liefen die Frauen des Gesangvereins Germania Bremthal im Umzug
mit. Die als Mongolen verkleideten Knüppelgeister aus Münster machten mit
ihren martialischen Trommelklängen den Vockenhäuser Hexen Beine. Die kamen mit
flammendroten Haaren und warfen Süßigkeiten und Konfetti in die Menge.
Ehlhaltens Feuerwehr warb mit seinem historischen Borgwart fürs Jubiläum „75
Jahre Feuerwehr“ und verteilte das Festprogramm. Fischbach war mit zwei
Motivwagen vertreten: Der Kerbeverein saß im Zauberschloss und die Landsknechte
kamen als „Wickie und die starken Männer“.
Die Gusbacher Chaoten grüßten als Mönche und Nonnen hinter Klostermauern mit
ihrem Spruch: „Mer lasse die Kerch im Dorf!“ Originell auch die Taunusliebe:
Die Sänger und Sängerinnen liefen als „verarmte Banker“ hinter einem mit
Geld geschmückten Einachser her und boten „Finanzberatung gratis“.
Als „Tussis“ mit goldenen Umhängen und Pappkronen verkündeten die Fußballerinnen
des TuS Niederjosbach stolz ihre frischgebackene dritte
Hallenkreismeisterschaft.
Die Frankfurter Stadtgarde, die mit drei Gruppen den Zug anführen sollte, hatte
wegen zahlreicher Krankheitsfälle komplett abgesagt, dafür meldete sich
spontan eine Eppsteiner Gruppe an, die als Sonne, Mond und Sterne den Himmel
verkörperte. Die Garden des GCC bildeten samt Komitee-Wagen das Zugende.
„Im nächsten Jahr“, davon ist Zugmarschall Sossenheimer überzeugt, „ist
unser Zug mindestens 50 Nummern lang“. 2010 richten auch Schloßborn und
Hofheim wieder Fastnachtszüge aus. Deren Motivwagen beteiligen sich dann
traditionell an den Fastnachtszügen in der Region. bpa
Höchster
Kreisblatt zum Niederjosbacher Umzug 2009
Geister, Hexen und eine Loreley
Von Frank Weiner
Niederjosbach. «Den Ralf Wolter haben
sie festgenommen. Der sitzt jetzt in Bad Homburg.» Vergeblich suchte Heinz
Seebold, Chef des Narren des Gusbacher Carneval Clubs (GCC), gestern beim
Fastnachtsumzug den bisherigen Eppsteiner Bürgermeister. Da auch Erster
Stadtrat Peter Reus im Skiurlaub ist, herrschte auf dem Wagen des Magistrats gähnende
Leere: keine Stadträte, die Kamelle werfen, dafür nur löchrige Bettlaken, die
im Wind flattern. Dazu der passende Spruch: «Ohne Bürgermeister gibt’s hier
nur noch Geister.» Bauhof-Mitarbeiter Reinhard Nagler, der den Traktor mit dem
Geisterwagen steuerte, nahm’s mit Humor – und CDU-Stadtrat Jürgen Heine
wurde zum Fußgänger. Einen Magistratswagen ganz ohne Personal, das hat es,
glaube ich, noch nie gegeben», sagte er schmunzelnd.
Der Beitrag der Stadt sollte beim Umzug am Fastnachtsdienstag, dem letzten
und kleinsten im Main-Taunus-Kreis, die Ausnahme bleiben. Ansonsten präsentierten
sich die Narren, denen Gott Jokus bestes und vor allem trockenes Wetter
geschickt hatte, in munterer Partylaune. Exakt 40 Zugnummern machten sich auf
den Weg durch die zum Teil engen Gassen im Ort. Startschuss war ausnahmsweise an
der Bezirksstraße, da die Bahnstraße wegen der Bauarbeiten am
S-Bahn-Haltepunkt zum Teil noch gesperrt ist. «Die Maulwürfe dort wollen wir
nicht stören», hielt Seebold diesen Schritt für sinnvoll.
Von buddelnden Tierchen können die «Brendeler Wecker» ein Lied singen. Im
vergangenen Jahr hatten sie als Maulwürfe einen Tunnel in den Nachbarort
gegraben. Nun kamen sie übers Wasser. «Straße dicht, Finanzkrise droht –
wir kommen nach Gusbach mit dem Gummiboot» hatten sie auf ihrem Bollerwagen
plakatiert. Lokale Themen stehen bei der Gruppe, die stets am 11. November den
Startschuss für ihr Fastnachtsprojekt gibt, ganz oben auf der Agenda.
Das gilt gleichermaßen für den Obst- und Gartenbauverein. Da grüßte
Vorsitzender Erich Gruber hoch oben von seinem Felsen aus Holz und Pappmaché
als Loreley von der Rumpelbach. In schicken Strumpfhosen hat sich die Provinzschönheit
aus Niederjosbach auf den Weg nach Köln gemacht. Im Schlepptau folgte sein
Schiff, die nach Grubers Hund benannte MS Gladys, die sogar kräftig rauchte und
tutete. Gleich ein ganzes Gotteshaus hatten die Gusbacher Chaoten unter dem
Motto «Mer losse die Käsch im Dorf» gebaut. Die Helferschar aus dem Ort, die
sich nach einer Pause laut Seebold wieder zusammengetan hat, grüßte dazu
stilecht im dunklen Talar. Dunkle Gestalten hatte auch der Gesangverein «Taunusliebe»
zu bieten. «Bitte eine Spende für arme Banker», bettelte Sigrid Fox im
schwarzen Anzug schon vor Zugbeginn. Und das zog: Die Büchsen klapperten kräftig.
Wofür die armen Bankleute das Geld verwenden, war auf dem Spendenschild nur im
Kleingedruckten zu lesen: Luxusleben, Villa, Fuhrpark, Freundinnen.
Gerade die Lokalmatadoren aus der Burgstadt hatten sich wieder einmal mächtig
ins Zeug gelegt. Da geriet sogar der alte Fastnachts-Fuchs Seebold noch ins Schwärmen:
«Ich bin überrascht über die vielen Ideen, die hier in diesem Ort entstehen.»
So kam die Kerbegesellschaft «Amor» aus Bremthal erstmals nicht in Bärenkostümen,
sondern in römischen Gewändern als Amors Helfer. Eine Wildsau führte als «Gallionsfigur»
auf dem Traktor von Erwin Bucher den Tross an. «Jetzt wollen wir jedes Jahr ein
neues Thema machen», kündigte «Amor» Alexander Dinges an.
Die Frauen der «Germania» marschierten als flotte Bienen durch die Straßen,
die Damen von der Feuerwehr aus dem Nachbarort als «Köllinkas». Werbung für
das Fest zum 75-jährigen Bestehen vom 8. bis 10. Mai machte die Feuerwehr aus
Ehlhalten, während die Vockenhäuser Hexen wie immer gute Laune versprühten.
«Back to the seventies» hieß das Motto bei den Gusbacher «Äppelknorze» und
die Fußball-Mädels des TuS Niederjosbach ließen sich für die dreimalige
Kreismeisterschaft feiern. Mit einer rollenden historischen Wurstküche samt
Wutz Engelbert war der Heimat- und Geschichtsverein unterwegs.
Gern gesehene Gäste aus der Region waren zudem wieder der Fischbacher
Carneval-Verein, der Kappen-Club Niederhöchstadt, die Frankfurter Stadtgarde
oder die Musiker der «Edelweiß Boys». Den Schlusspunkt setzte der GCC mit
seinen vielen Gruppen. Einige Absagen der KG Hofheim oder von Frankfurter
Gruppen musste Zugmarschall Thomas Sossenheimer verkraften. «Im nächsten Jahr
werden wir die 50 Zugnummern aber wieder packen», kündigte er an und zeigte
sich sehr angetan vom Publikum. Überall wurden die Häuser und Vorgärten mit
Fahnen, Ballons, Luftschlangen und Girlanden geschmückt. Dank des guten Wetters
wagte er eine optimistische Aussage: «Ich schätze, dass weit über 10 000
Leute da waren.» Probleme beim Zug gab’s nicht, auch die Polizei meldete
keine besondere Vorkommnisse. «Es war alles so, wie wir uns das vorgestellt
haben», freute sich Sossenheimer. Ein Sonderlob gab es für die vielen Helfer während
der Fastnachtskampagne mit drei Sitzungen und dem Umzug. Rund 300 fleißige
Heinzelmännchen seien in der «fünften Jahreszeit» im Einsatz gewesen.
Schiedlich friedlich ging’s übrigens nicht nur an der Strecke zu. Auch die
Preise wurden fair verteilt: Bei den Fußgruppen sahnten die Bremthaler mit den
Weckern, der Frauengruppe und der «Amor» ab, bei den Motivwagen waren die
Gusbacher an der Reihe: Obst- und Gartenbauverein vor «Äppelknorze» sowie dem
Heimat- und Geschichtsverein.
Wiesbadener
Kurier zum Niederjosbacher Umzug 2009
Mit "verarmten Bänkern" betteln gegangen
25.02.2009 - NIEDERJOSBACH
Von Christine Dressler
Stimmung beim Fastnachtsumzug des Gusbacher Carneval-Vereins/Tolle
Wagen und große Fußgruppen
NIEDERJOSBACH. 40 ganz unterschiedliche Wagen und Fußgruppen umfasste der
traditionelle letzte Fastnachtszug im Main-Taunus-Kreis dieses Jahr. Erstmals
beim 27. Zug des Gusbacher Carneval-Vereins begeisterten Trommler aus Eppstein.
Dafür fehlte der Magistrat.
Anders als sonst war dieses Jahr Manches beim Gusbacher Fastnachtzug. Einiges
bis zum Motto "Humor und Spaß auf der Gass" galt aber unverändert:
Zuschauer, tolle Wagen und große Fußgruppen bewiesen wieder: "Je kleiner
der Verein, desto größer die Stimmung." In mehreren Reihen drängten sich
Kinder, Jugendliche und Erwachsene an der Strecke, um mit den 160 Erwachsenen
und 80 Kindern und Jugendlichen des Gusbacher Carneval-Clubs zu feiern. Bunt
kostümiert tanzten Jung und Alt fast eine Stunde lang schon ausgelassen zu
Stimmungshits wie dem "Fliegerlied", bevor der Zug überhaupt
startete.
Der formierte sich wegen der Bauarbeiten nicht wie sonst in der Bahn-,
sondern der Bezirksstraße hinter dem bewährten Zugmarschall Thomas
Sossenheimer. Obwohl erneut alle zwölf Niederjosbacher Vereine mitmachten, kam
der Zug auf "nur" 40 Nummern, die Hälfte davon Wagen.
Denn es fehlten Aktive aus Orten wie Hofheim, die nur alle zwei Jahre Züge
organisieren. Wer ebenso diesmal fehlte, war der Magistrat. Das betonte der GCC
zur Freude der Massen sogar extra.
Unterm Motto "Ohne Bürgermeister gibt´s hier nur noch Geister"
zockelte gleich hinter der Feuerwehr im Nostalgiewagen ein bis auf Geisterpuppen
leerer Traktoranhänger. Er war der einzige, von dem es in der Bezirksstraße,
am Zimmerplatz, in der Eppsteiner Straße, Hollergewann und Schulstraße keine Süßwaren
und kleine Geschenke wie Gummitiere regnete.
Neben den fünf Garden, den "Knallbonbons" und dem Komitee des GCC,
der zuvor die Umzüge in Eschborn und Fischbach bereichert hatte, begeisterten
in Gusbach umgekehrt Auswärtige:Viel Jubel erhielten etwa aus Bremthal die als
Römer verkleidete Kerbegesellschaft mit einem Wildsauwagen, Feuerwehrfrauen als
schillernde "Köllinkas" und die "Germania"-Sänger als
dicke Bienen. Die "Brendeler Wecker" reisten dagegen ungewöhnlich
nach dem Motto: "Straße dicht, Finanzkrise droht - wir kommen mit dem
Gummiboot".
Niederhöchstadts Komitee winkte elegant gekleidet und Fischbachs aus einem
Riesenfisch. Aus Fischbach rollte zudem der Kerbeverein im Zauberschloss an, die
Kerbeborsch im scheinbar gemauerten Wagen und die Landsknechte im
Wikingerschiff. Während Schlossborns Gardistinnen und die "Vockenhäuser
Hexen" zu Fuß Stimmung machten, warb Ehlhaltens Feuerwehr im historischen
Einsatzwagen für ihr 75-Jahr-Jubiläum.
Bejubelte Ortsvereine
Den größten Jubel ernteten aber die Ortsvereine, die alle mit Wagen und Fußgruppen
kamen. Der erst 2007 gegründete Heimat- und Geschichtsverein versetzte mit
seinem Bauernhof voller Schweine und Würste in alte Zeiten und die "Äppelknorze"
ins Flower-Power-Jahrzehnt zurück. Die "Gusbacher Chaoten" feierten
als Mönche und Nonnen rund um ihre Kirche und die TuS-Mitglieder sich selbst
als Könige mit Kronen, weil sie jetzt zum 3. Mal Hallenkreismeister geworden
waren. Während der Gesangverein "Taunusliebe" mit verarmten Bänkern
betteln ging und "Beteiligungen" mit 100 Prozent Risiko anbot, hatte
der Obst- und Gartenbauverein einen Schaufelraddampfer gebaut, auf dem als Krönung
die Loreley thronte.
"Hier wird noch richtig gefeiert, macht jeder mit", freute sich
GCC-Vorsitzender Heinz Seebold. Umgekehrt ließ sich der Verein, der nach dem
Zug außerdem die anschließende Feier mit Pokalen für alle Teilnehmer
ausrichtete, nicht lumpen. Die auch aus den umliegenden Orten angereisten
Schaulustigen jubelten: "Hier wird noch richtig abgefüttert."
Höchster
Kreisblatt zum Fischbacher Umzug 2009
Der Fischbacher Umzug macht einfach
nur Spaß
Von
Manfred Becht
Fischbach. Ganz so viele wie in den letzten Jahren dürften
es nicht gewesen sein, sagt Marcel Schmitt vom Zugausschuss des Fischbacher
Rosenmontagszuges, auf die Zahl der Zuschauer angesprochen. Zuverlässige
Angaben kann dazu natürlich keiner machen, dazu ist eine solche Veranstaltung
viel zu unübersichtlich. «10 000 Menschen vielleicht», vermutet Schmitt ganz
spontan; der eine oder andere hatte sich wohl schon davon abhalten lassen, dass
es zeitweise nach Regen aussah.
So wichtig ist die Zahl am Ende auch gar nicht. «Alles
ist wunderbar gelaufen», lautet Schmitts Bilanz, und gar keine Frage ist, dass
die, die kamen, sich gut amüsiert haben. Wobei man dies schon auf sehr
unterschiedliche Weise getan hat.
Etwas ruhiger gehen es zunächst mal die Narren in der
Sodener Straße und in der Taunusstraße an, in den Wohnstraßen rund um die
Ortsmitte. Dort sind die Einheimischen unter sich, man hat allenfalls Bekannte
mitgebracht oder steht mit den Nachbarn zusammen und riskiert gelegentliche
Seitenblicke auf die Kinder, die sich um die Bonbons balgen. Die Kleinen wissen
die vielen Wagen mit der lauten Musik, die die traditionellen Kapellen zum Teil
verdrängt haben, nicht so zu schätzen – manche halten sich die Ohren zu,
wenn sie nicht gerade mit dem Bonbonsammeln beschäftigt sind.
Die Stimmung ist dort etwas gedämpfter, aber man hat
trotzdem seinen Spaß und kann in Ruhe Kostüme und Wagen betrachten. In der
Hinsicht gab es allerdings nicht übermäßig viele Höhepunkte zu bestaunen.
Die «schrägen Vögel» des Kappen-Clubs Niederhöchstadt, die Mexikaner-Kostüme
der Chorvereinigung Fischbach, das waren schon die optisch ansprechendsten
Gruppen. Originell sicher auch die Idee der Senatoren des Fischbacher
Carneval-Vereins, als Köche verkleidet Würstchen zu verteilen – mit Bonbons
kann man ohnehin nur noch die kleineren Kinder glücklich machen, während die
Werbezettel überhaupt keiner braucht.
Unter den Wagen sind drei hervorzuheben – zunächst die
Kelkheimer Feuerwehr, weil sie erstmals einen Wagen nach Fischbach schickten und
sich die Organisatoren über jeden freuen, der sich in dieser Weise engagiert.
Dabei vermisste man satirisch-politische Wagen. Themen aus der örtlichen wie
der «großen» Politik gäbe es indes genug. Die TSG Münster fuhr kirchliche Würdenträger
durch den Ort, die Fischbacher Feuerwehr hatte ein Flugzeug gebaut und ließ
diesem noch eine Gruppe von Flugbegleiterinnen mit ihren Saftwägelchen folgen.
Die Diskussionen über den Papst, der Flughafenausbau – die Themen konnte man
assoziieren, angesprochen wurden sie nicht. «Wir machen doch nur Spaß», stand
daher ganz richtig auf dem Komitee-Wagen des AKK Kelkheim zu lesen, und den
hatten die Besucher schon. Dass auch viele Auswärtige nach Fischbach gekommen
waren, verrieten die vielen Autos auf den Zufahrten, während die Durchgangsstraße
fest in der Hand der Narren waren. Manche sehen sich heute beim Umzug in
Niederjosbach wieder.
Auch die Jugend kommt wieder zum Rosenmontagszug, könnte
man mit Blick auf das Geschehen auf dem Platz an der Taunus-Sparkasse sagen.
Dort stellte sich schnell eine ausgelassene Stimmung ein, was weniger mit den über
die Straße dröhnenden Bässen zu tun hatte als vielmehr mit dem extremen
Alkoholkonsum, der sich dort abspielte. Dabei wurde nicht nur Bier und Apfelwein
getrunken, auch härtere Spirituosen machten die Runde. Gerne wird ganz schnell
ein Schluck aus einer und noch ein zweiter Schluck aus der anderen Flasche
genommen, auf diese Weise entstehen die abenteuerlichsten Mixgetränke.
Dass es auch ohne Drogen und Alkohol fröhlich zugehen
kann, bewiesen indes die Narren vom Gusbacher Carneval Verein: «De Hippies aus
de Obergass’, macht ohne Joints die Fastnacht Spaß», reimten die gut
gelaunten Gäste aus der Nachbarstadt.
Eppsteiner
Zeitung zur 775-Jahrfeier in Niederjosbach
Rot-weißes Fahnenmeer zum
Jubiläum
Ein rundum gelungenes Fest – darüber waren
sich alle Verantwortlichen einig. Ulrike Jungels-Litzius, die Vorsitzende des
Heimat- und Geschichtsvereins (HGV), freute sich über den strahlenden
Sonnenschein, der die zahlreichen rotweißen Fahnen, Banner und Wimpel leuchten
ließ. Der HGV hatte 100 Niederjosbach-Fahnen und Banner verkauft. Für Erich
Gruber war nach der Anspannung der vergangenen Wochen die Welt spätestens seit
der großen Resonanz auf die Enthüllung des Stallbesenmannes wieder in Ordnung.
Zur Eröffnung des Jubiläumsfests kam er in Rokoko-Perücke und
Spitzenjabot. Seinen schwarzen Gehrock nannte er keck „Gusbacher haute
couture“, schließlich stammt er aus der Nadel seines Großvaters, der als
Herrenschneider für ein Modehaus in Königstein arbeitete. In der Ausstellung
des Heimat- und Geschichtsvereins erinnerte das Geschäftsplakat der Schneiderei
Hugo Ulbrich und eine alte Nähmaschine daran, dass in Niederjosbach bis weit
ins 20. Jahrhundert hinein viele Schneider zu Hause waren. Viele von ihnen
wohnten in der heutigen Kirchgasse, denn den Bach entlang, so Gruber, hatten
sich die Bauern angesiedelt.
Viele Niederjosbacher nutzten das Jubiläumswochenende, um sich die Ausstellung
anzusehen und verbanden den Besuch mit einer Kaffeepause, denn der Festausschuss
hatte mit Hilfe unzähliger Niederjosbacherinnen im Vereinssaal eine riesige
Kuchentheke aufgebaut.
Altes Handwerk und moderne Technik zogen rund um den Dorfplatz Niederjosbach
viele Neugierige an: Die Feuerwehr lud während der 775-Jahr-Feier am
vergangenen Sonntag zum Tag der offenen Tür ins Gerätehaus in der Kirchgasse
ein. Auf dem Dorfplatz zeigte der Hochheimer Fachwerkbauer Gerold Sparwasser
Aufbau und Putztechniken für Fachwerkwände.
Altes Handwerk zum Jubiläum: Stallbesen aus Birkenreisern fanden reißenden
Absatz
Im Wartehäuschen erklärte Cornelia Hankel aus Kelkheim das alte Handwerk des
Seifensiedens und zeigte Schmuck aus handgedrehten Glasperlen. In der Obergasse
ließen sich Schaulustige mit dem Drehleiterfahrzeug der Feuerwehr in luftige 30
Meter Höhe hieven.
In der früheren Feldschmiede an der Ecke Obergasse, Am Josbach verarbeitete
Schmied Thomas Letau Schmiedeeisen zu Zierrosen und Kerzenhaltern. Seit zehn
Jahren leben G. E. und J. G. in dem um 1735 errichteten
Fachwerkanwesen. Seit sie wissen, dass sie die ehemalige Schmiede bewohnen,
stand für den Ingenieur fest, dass er dieses alte Handwerk dort wiederbeleben
will. Das Stadtteiljubiläum war der willkommene Anlass, Schmiede-Esse und
Amboss anzuschaffen.
In der „Äpplerklause zum Kuhstall“ in der Obergasse
gab es nicht nur selbstgemachten Apfelwein der „Äppelknorze“. Stefan Hebauf
stellte auch zahlreiche landwirtschaftliche Geräte vom Scharpflug bis zum
Oldtimer-Traktor und Utensilien aus dem bäuerlichen Haushalt des 19. und 20.
Jahrhunderts aus. Neben der Aussteuertruhe von 1867 standen ein altes Waschbrett
samt Wäschezange, alte Radio-Geräte und Familienfotos und zogen viele
Neugierige an.
Sportliche ließen sich auf der Obergasse von der Jugendfeuerwehr zum
Bungee-Running überreden. Im Hof in der Eppsteiner Straße 3 zeigte der Heimat-
und Geschichtsverein Schloßborn verschiedene Methoden der Butterherstellung.
Vorsitzender Rainer Heidenreich lebt in Niederjosbach und erklärte ausführlich
den Weg von der Milch zur Butter. Selbstverständlich gab’s den frisch
gestampften Brotaufstrich auf kräftigem Schwarzbrot zu kosten. Gestärkt
folgten die Besucher dann der Festmeile auf der Bahnstraße Richtung Festplatz.
Der Bremthaler Angelverein servierte in einem Hof in der Bahnstraße geräuchterte
Forellen. Nebenan lockte der Wabenkasten der Imkerei Göttnauer nicht nur
neugierige Besucher, sondern auch hungrige Bienen an. Gemeinsam bekamen Waltraud
Göttnauer und Tochter Regina Martin das Problem jedoch schnell in den Griff.
Ein Korbflechter-Ehepaar aus Bierstein ließ sich davon nicht aus der Ruhe
bringen und bot seine rustikalen und stabilen Körbe feil.
Hufschmied Jörg Leibold aus Heftrich folgte der Einladung zum Schauschmieden
gern, schließlich stammt er aus Bremthal, genauso wie Pferd Lady. Die „Irish
Cob“-Stute ließ sich von den neugierigen Blicken nicht aus der Ruhe bringen.
Laut Besitzerin Corinna Schulte war es sowieso an der Zeit für ein paar neue
Hufeisen.
Nachdem sie angepasst waren, fand auch das „Nassauer Kegeln“ und das
Hufeisenwerfen im benachbarten Hof wieder Beachtung. Einige Hofeinfahrten weiter
lud Ritter Ulrich Geffers zum Armbrustschießen ein. Andrea und Eike Unnewehr,
selbstverständlich ebenfalls in mittelalterliche Kostüme gewandet, schminkten
bunte Fabelwesen auf Kindergesichter und knoteten und drehten Schwerter, Blumen
und sogar Ritterhelme aus Luftballons.
Die beiden Förster Johannes Schwed und Peter Lepke hatten am Stand von
„Hessenforst“ Fühlkästen für junge Naturforscher aufgestellt. Vorsichtig
ertasteten der siebenjährige Andreas und sein sechsjähriger Bruder Johann Blätter,
Tannenzapfen und ein Geweih. Unter der Stereolupe wurde aus einem bunten
Schmetterlingsflügel in 40-facher Vergrößerung ein behaartes, schuppiges
Fell.
Die „Oberjosbacher Haböck“ und die „Gusbacher Scheesebastler“ teilten
sich einen Hof: Bei den einen gab’s altes Fachwerk zu bestaunen, die anderen
servierten Quellkartoffel mit Quark. Sehr viel filigraneres Handwerk zeigten
Karin Cloos und die neu gegründete Bremthaler Klöppelgruppe. Mit flinken Händen
verwoben sie hauchfeine Fäden zu zarten Spitzenschals, Deckchen und Bordüren.
Besenbinder Hans Küsters hatte reichlich Stallbesen aus Birkenreisern auf
Vorrat gebunden. Sie fanden reißenden Absatz. Einen ganz besonders prächtigen
erstand der Festausschuss für Landrat Berthold Gall. Als Schirmherr des Jubiläums
wünschte er sich einen Stallbesen, um im Kreishaus auch in den letzten Ecken
sauber machen zu können.
Auch der Gesangverein Taunusliebe freute sich über die große Resonanz auf
seine Vereinschronik. Die handgefertigten Besenanstecker waren am Schluss der
beiden Jubiläumstage nahezu ausverkauft.
Der Jugendclub Gusbach warb um Spenden für die Renovierung des Jugendraums in
der Kindertagesstätte in der Schulstraße. Am Stand der Wäldchesbrauerei führte
Braumeister Helmut Weinert vor, wie aus Hopfen und Malz, Wasser und Hitze Bier
entsteht.
Eppsteiner
Zeitung zum Gusbacher Umzug 2008
Die Vorzeichen standen denkbar schlecht: Noch
kurz vor dem Fastnachtsumzug regnete es auch über Niederjosbach. Doch pünktlich
um 14.11 Uhr rollte der Einsatzwagen der Feuerwehr bei trockenem Wetter zum
Start.
Rund 8000 Neugierige, etwas weniger als im Vorjahr, schätzte
Thomas Sossenheimer vom Gusbacher Carneval Club, säumten die Straßen. Das
bunte Bild der 44 Gruppen und Wagen ließ die Schaulustigen jedoch den grauen
Regenhimmel vergessen: Der Magistrat grüßte mit „Isengard der Burgenfrau“,
Die Breendeler Wecker untertunnelten als Bremthaler Maulwürfe Niederjosbach bis
nach Bremthal und hatten einen bildhübschen Tunnel gebaut.
Die Hofheimer Fastnachter hatten ihre Ex-Ambetten in einem beeindruckenden
Komiteewagen auf Rosen gebettet. Der Ehlhaltener Würfelhaufen kam als „Räuchermännchen“
in Zigarettenschachtelgewändern und plädierte für die Rauchfreiheit in
Kneipen mit dem Slogan: „Nichtraucher sterben auch“. Ganz klar: die
775-Jahrfeiern der Stadtteile Niederjosbach, Ehlhalten und Vockenhausen hatten
viele Gruppen beeinflusst. Ehlhaltens Förderverein kam mittelalterlich gewandet
und warb für „eine starke Gemeinschaft“ und erhielt dafür den zweiten
Platz bei der Prämierung des GCC. Beliebtes Thema der Niederjosbacher Gruppen
und Wagen war der lokale Spitzname „Stallbesen“: Als Stallbesengesinde fuhr
der Heimat- und Geschichtsverein Niederjosbach vor und kam dafür auf den
dritten Platz.
„Gusbachs Besen“ stellten die Kirchenmäuse in phantasievollen Kostümen
dar: Die Narren hatten sich als Staubwedel, Handfeger und fußballbegeisterte
Stadionbesen ausstaffiert. Die Reisigbesen hatten sogar Bast als Borsten um die
Beine gebunden.
Selbst die furchterregenden Masken von Elkes Frisurenstudio vertrieben die bösen
Geister mit riesigen Besengebinden.
Wo Schinderhannes die Tabaksdose verlor
Die Masken hatte das Team um Elke Ickstadt nach allemannischem Vorbild selbst
gestaltet. Nur das Trinken fiel darunter etwas schwer. Deshalb hatten die
„Naturgeister“, wie etwa Ortsvorsteher Helge Müller, sich einen Strohhalm
mitgebracht. Die Taunusliebe Niederjosbach suchte in Räuberkleidung nach
Schinderhannes goldener Tabaksdose, die der bekannte Galgenstrick der Überlieferung
nach in einem Niederjosbacher Gasthaus verloren haben soll.
Bremthals Kerbeburschen kamen als Bären, die Bremthaler Feuerwehrfrauen
demonstrierten züchtig „auf der Alm, da gibt’s koa Sünd“. Als gruselige
Halloween-Geister drohten die Gusbacher Äppelknorze von ihrem aufwändig
gebauten Spukschloss aus den Schaulustigen mit Doppelaxt und Krallenhänden. Die
Gusbacher Chaoten kamen als Außerirdische von einem anderen Stern.
Nur die Garden konnten sich nicht alle von ihrer besten Seite zeigen. Viele der
Mädchen hatten sicherheitshalber Capes übergeworfen um ihre teuren Kostüme
vor dem Regen zu schützen. Die roten Tatongkas jedoch, die den Abschluss vor
dem Komiteewagen bildeten, präsntierten sich in voller Montur und im
Gardeschritt.
Beate Palmert-Adorff Julia Palmert (Fotos)
Wiesbadener
Kurier zum Gusbacher Umzug 2008
NIEDERJOSBACH
Kalt und feucht war es, als sich der Umzug des Gusbacher Carneval-Clubs durch
die Straßen schlängelte. Das närrische Fußvolk nahm´s gelassen und hielt
sich unter anderem mit dem Bücken nach den Bonbons warm, die kiloweise von den
Wagen geworfen wurden.
Von
Uli Wirtz-von Mengden
Der
Himmel weinte und die Narren hatten trotzdem was zum Lachen. Am gestrigen
Fastnachtsdienstag waren dunkle Wolken über dem 26. Umzug des Gusbacher
Carneval-Clubs (GCC) aufgezogen und es schüttete wie aus Kübeln. Die
Gardedamen im Mini-Rock schnatterten um die Wette und fühlten mindestens Minus
fünf Grad Celsius. Kaum setzten sich aber pünktlich um 14.11 Uhr die 44
Motivwagen und Fußgruppen in Bewegung, da ließ der Regen nach. Mit lautem
"Tatü-Tata" kündigte die Feuerwehr als Wagen Nummer 1 den närrischen
Lindwurm an, der sich wahrscheinlich zum letzten Mal in der Bahnstraße
aufgestellt hatte. "Im nächsten Jahr kommt die Bahnunterführung, dann müssen
wir uns eine neue Startrampe suchen", kündigte GCC-Vorsitzender Heinz
Seebold an, der die Moderation übernommen hatte. Im Zug begrüßte er mit den
"Brendeler Wecker" eine Truppe, die das kommunalpolitische Ereignis
prompt aufgenommen hatte und in Form von Wühlmäusen parodierten, die nach 20
Jahren buddeln nunmehr den Durchbruch geschafft haben. Gut hatten es die
zahlreichen Garden des GCC, die Frankfurter Stadtgarde und die Mädels vom
Karneval Verein Schloßborn. Zwar waren die Tänzerinnen meist in transparente
Regenmäntel gehüllt, aber Beine in die Luft werfen war ein wirksames Mittel
gegen die nasse Kälte. Der Eppsteiner Magistrat winkte aus seinem Wagen und
warb mit den neuen Schönheiten der Stadt: dem renovierten Bahnhof mit Bürgerbüro
und der Eisprinzessin Fräulein von Isengard, dem Maskottchen der Eisbahn auf
der Burg. Das Bistro "Altes Spritzenhaus" vom Ehlhaltener Würfelhaufen
thematisierte das Rauchverbot. "Statt Lungenkrebs jetzt Lungenentzündung",
kommentierten sie den Umstand, dass Raucher neuerdings draußen bleiben müssen.
775
Jahre Jubiläum feiern in diesem Jahr die Orte Ehlhalten, Vockenhausen und
Niedernhausen. Klar dass der neu gegründete Förderverein Ehlhalten und der
Heimat- und Geschichtsverein Niederjosbach das zum Thema machten und in
mittelalterlichen Kostümen aufmarschierten. "Selbstversorgung Gusbacher Bürger"
bot der Obst und Gartenbauverein vom gemeinsam mit dem Kirchenchor Niederjosbach
gestalteten Wagen an. Die gereichten Schmalzbrote nahmen die zahlreich am Straßenrand
erschienenen Narren gerne an. Das freute auch Hund "Gladis", der als
maskierter Beifahrer neben dem Vorsitzenden des Gartenbauvereins, Erich Gruber,
mitfuhr.
Für
die Kinder prasselte es kiloweise Süßigkeiten, wobei sich besonders die
Motivwagen der Honoratioren hervor taten. Der Gesangverein
"Taunusliebe" machte den Räuberhauptmann Schinderhannes zum Thema,
dessen goldene Tabaksdose man noch immer in der Gemarkung zu finden hofft.
Spektakuläre Maskerade trug das Team von Elke´s Frisurenstudio durch die
Dorfstraßen. Völlig vermummte, aufwändig kostümierte Hexen ließen wirklich
nicht mehr erkennen, wer hier unterwegs war. Sogar der Ortsvorsteher, so wurde
gemunkelt, soll sich hinter diesen Phantasiegestalten aus dem Gnomen-Reich
verborgen haben. Klein aber fein war er, der "letzte Umzug vor der
Autobahn", wie Moderator Seebold anmerkte - und da hatte er Recht.
Höchster
Kreisblatt zum Fischbacher Umzug 05.02.2008
Zehntausende
feierten trotz ungemütlichen Wetters beim Rosenmontagsumzug
„Goldische
Zeide“ in Fischbach
Von
Anne Zegelman
Fischbach. Vorneweg fährt „Dorfsheriff“ Uwe Schneider, und
auch am Ende des Zuges folgt neben Einsatzwagen und Straßenreinigung noch
einmal ein Polizeifahrzeug. Neu ist allerdings, dass die Ordnungshüter sich
auch mit einem Wagen am Faschingsumzug quer durch die Gassen des Kelkheimer
Stadtteils beteiligen. Grüne Uniformen, Mäntel und sogar Schutzhelme, wohin
das Auge reicht. Doch wer sich jetzt sorgt, die Kriminalität könnte im
beschaulichen Fischbach in den letzten Tagen stark zugenommen haben und den
Einsatz von 20 Polizisten im hinteren Mittelfeld des Zuges notwendig machen, sei
beruhigt. „Wir sind keine echten Polizisten“, erklärt Mike Draheim vom
Kerbeverein Fischbach mit einem Augenzwinkern. „Die grünen Uniformen werden
bei der Polizei ja gerade aussortiert, und wir haben sie über Kontakte
bekommen. Natürlich haben wir die offiziellen Aufnäher durch unser Wappen
ersetzt.“ Passend zum Kostüm lautet das Motto des „Polizei-Wagens“:
„Auch wir sind bald blau!“
Wer
gestern Mittag versuchte, mit dem Auto durch Fischbach zu fahren, musste sich
der Narrengewalt beugen: Wegen des traditionellen Rosenmontagsumzugs war der
gesamte Stadtteil zeitweise gesperrt. Von der Eppsteiner Straße ging es rund
drei Stunden lang einmal quer durch Fischbach über Langstraße, Kelkheimer Straße,
Taunusstraße, Altenhainerstraße und Hunsrückstraße bis hin zur Kreuzung
Kelkheimer/Sodener Straße. Nach Angaben der Organisatoren jubelten fast 30 000
Besucher den Fußgruppen, Garden und toll geschmückten Wagen zu. Ein Motto gab
es wie immer nicht. „Wir haben ja dieses Jahr 50. Geburtstag“, erinnert
Erhard Scholze, Vorsitzender des Fischbacher Carneval-Vereins (FCV).
Entsprechend trägt auch einer der Wagen die Aufschrift: „Fuffzisch Jahr
Goldische Zeide in Fischbach“. Der FCV veranstaltet den Zug in diesem Jahr zum
39. Mal, und wieder haben sich Vereine, freie Gruppen und Narren aus dem ganzen
Umkreis aufgemacht, um dabei zu sein. Der Karneval-Verein Schloßborn ist
genauso angetreten wie das Drumcorps Schwanheim, die Eschborner Käwwern tuckern
mit dem Zugtraktor über die Schnellstraße bis nach Fischbach, während der Flörsheimer
Narrenclub im vereinseigenen „Schiff“ angesegelt kommt. Und auch aus den
Kelkheimer Stadtteilen selbst sind jede Menge Vereine und Gruppen dabei: Das FZH
Blasorchester Hornau marschiert unter der Leitung von Stefan Ruppert mit, vom
AKK sind Fahnenschwinger, Elferrat, Frauen und Garden angetreten. Die Grünen
Flaschen machen mit, die Chorvereinigung 1864 Fischbach und der
Gusbacher-Carneval-Club. Der SV Fischbach wird durch die Fußballer vertreten
und die TUS Hornau entsendet die „Alte A Jugend“, frei nach dem Motto
„Talentschmiede am Reis“. Die Freiwillige Feuerwehr Fischbach beteiligt sich
mit einem Wagen, Motto „Fischbach TV“, während vor den „Breendeler Bären“
der Kerbegesellschaft Amor aus Bremthal niemand Angst zu haben braucht. Die
Wasserballspieler des Schwimmclubs haben das Becken verlassen und sich auf den
Weg gemacht, ebenso wie die Knüppelgeister der TSG Münster. Die Trommler sind
in ihren türkisen, mit Pailletten besetzten Kostümen wahrlich nicht zu übersehen.
Und auch die „Golden Girls“ des FCV glänzen als Eulenspiegel verkleidet in
dieser Frühlingsfarbe.
Bei der zwar kurzen, aber zeitintensiven Kampagne sind die Narren doch sicher
froh, wenn morgen alles vorbei ist? „I wo“, lacht Tony Ohlenschläger,
ehemaliger langjähriger Sitzungspräsident der Sodener Karneval-Gesellschaft
(SKG). „Wir waren mit unserem Prinzenpaar in den letzten Tagen nur unterwegs,
waren bei den Zügen in Schwalbach, Eschborn und Oberhöchstadt dabei. Trotzdem
könnte Fastnacht für mich grad noch eine Woche länger dauern!“
Nach dem Umzug zeigt sich Zugausschussvorsitzender Marcel Schmitt zufrieden.
„Es war sehr schön, und die Stimmung war wirklich super“, sagt der FCV-Mann.
„Zwar waren nicht ganz so viele Zuschauer da wie in den vergangenen Jahren.
Aber wir sind trotzdem glücklich mit dem Verlauf.“ Zwischenfälle habe es
nicht gegeben. „Wir wollen uns besonders bei der Stadt und der Polizei
bedanken“, so Schmitt. „Allein der Bauhof war mit 14 Mann vertreten –
toll. Schon kurz nach dem Zug waren die Straßen wieder sauber.“
Höchster Kreisblatt vom 23.08.2007
Apfelweinkönige kelterten„alles, was der Baum hergab“
Niederjosbach. Der Ebbelwoi ist nicht nur das „Nationalgetränk“ der
Frankfurter, sondern auch in Niederjosbach eine der beliebtesten
Erfrischungen. Gerade deshalb pilgerten die Besucher regelrecht zur ersten
Apfelweinprobe des Obst- und Gartenbauvereins auf dem Hubertushof. Dort gab es
das „Stöffche“ in ganz verschiedenen Variationen, die Hobby-Kelterer präsentierten
ihre Apfelweine nach alter deutscher Art. „Bei uns wird der Apfel noch
selbst geschüttelt in der Vollreife, gepflückt, gewaschen und gepresst“,
berichtet Vorsitzender Erich Gruber. Der Äppler werde „ohne jegliche Zusätze
gegoren – rein und natürlich“.
Die Idee zur ersten Niederjosbacher Apfelweinprobe war bei einem Kelterfest
entstanden. Elf Ebbelwoi-Produzenten stellten sich dem kritischen Urteil der
knapp 80 Besucher – deutlich mehr, als Gruber und sein Organisationsteam bei
der Premiere erwartet hatten. Nach und nach durfte jeder kosten und
vergleichen. Dabei ging es nicht nur um den Geschmack, sondern auch um die
Farbe und den Geruch des Stöffche. Als besonderen Clou hatten die
Organisatoren ein Brett für elf Gerippte auf jedem Tisch bereitgestellt –
so konnten die Juroren jede Probe auch später noch einmal kosten. Doch nicht
nur wegen der Verkostung stand der gemütliche Abend ganz im Zeichen des
Ebbelwoi: Zur herzhaften Wurstplatte gab es noch Apfelwein-Brot,
Apfelwein-Sekt und einen Apfel-Weinbrand nach Calvados-Art gebrannt. Passend
dazu sorgte Heinz Seebold mit seiner Drehorgel für prächtige Stimmung.
Der Fischbacher hatte auch eine Probe eingereicht und erhielt dafür eine
Bronzemedaille. Gold war Dirk Engel aus Niedernhausen und den „Oberjosbacher
Haaböck“ um Peter Mehnert vorbehalten. Den ersten Apfelweinkönigen wurde
sogar ein Krönchen aufgesetzt. Gruber selbst schwärmte von beiden Proben. Während
Engel vor allem die Apfelsorten Winterrambour und Kaiser Wilhelm verwendete
sowie Birnen beimischte, kelterten die Oberjosbacher „alles, was der Baum
hergab“ und gaben noch Quitten dazu. Die Silbermedaille verdienten sich die
„Gusbacher Äppelknorze“, Wulf Schneider vom Verein Nassauische
Streuobstroute, Hermann Ernst (Niedernhausen) und Roland Häuber (Vockenhausen).
Über Bronze durften sich noch Stefan Steyer (Eppstein), Peter Jungels (Oberjosbach),
Sven Kilb (Niederjosbach) und „Hausherr“ Jörg Steimer vom Hubertushof
freuen. „Die meisten Leute haben sich gewünscht, dass es wiederholt
wird“, sagt Gruber und kündigt eine Neuauflage für 2008 an. (cn)
Eppsteiner
Zeitung zum Gusbacher Umzug 2007
Der Magistratswagen
machte wie jedes Jahr den Auftakt der Motivwagen, diesmal lautete das Motto:
„Der Bürgerbus für Jung und Alt rollt über Eppsteiner Asphalt“. Die
Breendeler Wecker holten sich bei der Prämierung der Gruppen den ersten Preis für
das schönste Motiv. Auf ihrer Litfaßsäule priesen sie den
„Sensationsfund“, einen „Breendeler Ur-Bär“, gefunden am 11.11. bei den
Arbeiten für den neuen Dorfplatz.
Im
vorigen Jahr bahnte sich der närrische Lindwurm seinen Weg durch Niederjosbach
noch durch den Schnee, dieses Jahr herrschten fast frühlingshafte Temperaturen:
„Ich glaube, der liebe Gott ist doch ein Karnevalist“, frohlockte GCC-Chef
Heinz Seebold, als pünktlich um 14.11 die Sonne durch die Wolkendecke brach.
Seebold moderierte den Zug, der übrigens dieses Jahr genau 25 Jahre alt wird.
Doch weil der Gusbacher Carneval Club erst vor drei Jahren sein närrisches 22-jähriges
Bestehen mit einem Jubiläumsumzug im September feierte, ließen die
Organisatoren das Viertel Jahrhundert unter den Tisch fallen. Nur einmal fiel
der Fastnachtsumzug in all diesen Jahren aus: 1991 sagte der GCC wie viele
andere Fastnachtsvereine seine Veranstaltungen aus Solidarität mit den Opfern
des Golfkriegs ab. Diesmal säumten wieder mehrere tausend Zuschauer den Zugweg,
der von der Bahnstraße über den Zimmerplatz durch die Eppsteiner Straße und
zurück führte.
Mit 43 Fußgruppen und Motivwagen waren eine Handvoll weniger gekommen als im
vorigen Jahr. „Wir sind dennoch auf einem guten Weg“, betonte Seebold. Er
nutzte die Karneval-Saison diesmal auch, um neue Senatoren und Sponsoren zu
gewinnen, damit die arg gebeutelte Vereinskasse wieder für die nächste Saison
gut gefüllt ist.
An karnevalistischem „Wurfmaterial“ sparte der GCC natürlich nicht:
Zufrieden füllten sich die jüngsten Zuschauer die mitgebrachten Tüten und
Taschen mit Süßigkeiten und Knabberzeug. Der Beliebtestes Motiv war diesmal
der Wilde Westen: Gleich dreimal war er vertreten. Die Germania-Frauen
galoppierten auf aufblasbaren Pferdchen daher, der Obst- und Gartenbauverein
hatte seinen Motivwagen als „Siedlertreck von 1811“ dekoriert.
Gusbacher Fastnacht, farbenfroh und fröhlich
Für den farbenfrohen Wagen und die Siedlerfrauen von Kirchenchor und
Gartenbauverein, die dem Treck zu Fuß mit Häubchen und einer altmodischen
Kinderscheese folgten, gab’s bei der Prämierung einen ersten Preis.
Die Gusbacher Äppelknorze reimten frech: „Der wilde
Westen ist verwaist, wenn Manitou nach Gusbach reist!“ und mokierten sich auf
Steckbriefen „Wanted, Big and Alive“ über bekannte Gusbacher Persönlichkeiten.
Elke’s Frisurenstudio heimste wieder einmal den ersten Platz für die beste Fußgruppe
ein: Die Gruppe hatte einen Pharao samt Gefolge mit Totengott, Pyramide und
Mumie kreiert. Den schönsten Motivwagen samt Fußgruppe hatten laut Jury die
Kirchenmäuse. Das Piratenschiff der katholischen Kindergruppe segelte unter dem
Motto: „Unser Boot ist das Kirchenschiff, Gusbach unser Mäuseriff.“
Die Fußballerinnen des TuS Niederjosbach verkündeten allen freudestrahlen
ihren gerade erst frisch am Wochenende errungenen Triumph als
„Hallenkreismeister“ der B-Jugend. „Die Gusbächer“ Udo und Michael Dörr
kamen im bunt geschmückten Wagen als „Holländer vom schönen Josbachtal“.
Der Gesangverein Taunusliebe erinnerte daran: „Ist auch das Mozart-Jahr
vorbei, uns ist das Singen nicht einerlei.“ Die Bremthaler Kerbegesellschaft
Amor hatte einen Engel auf ihrem Wagen und viele zottige Bären. Ihnen folgten
die Bremthaler Feuerwehrfrauen in orientalischen Kostümen.
Die Stadtteile hatten sich dieses Jahr sehr zurück gehalten. Nur die Vockenhäuser
Hexen bewiesen, dass man auch auf der anderen Seite des Hammersbergs Straßenfastnacht
zu feiern weiß. Sie feiern übrigens dieses Jahr ihr 22-jähriges Bestehen. Die
Gusbacher Chaoten bildeten mit dem Komiteewagen des Hofheimer Fastnachtszugs die
Überleitung von den Motivgruppen zu den Garden des GCC, die sich zum Abschluss
noch einmal in prächtigen Kostüme beim Schaulaufen präsentierten. bpa
Höchster
Kreisblatt zum Gusbacher Umzug 2007
Kreative Narren schlüpfen beim Niederjosbacher Umzug in viele
Rollen
Baustopp nach dem Bärenfund
Niederjosbach. Obwohl es viele schon längst vermutet haben, ist es eine
Sensation: Das Bremthaler Wahrzeichen, der Bär, existiert tatsächlich. Bei den
Arbeiten zur Verschönerung des Ortsmittelpunktes ist sein Skelett entdeckt
worden. Der Fund liefert nicht nur dem „Gusbacher Faschingsblatt“ oder dem
„Brendel TV“ tolle Schlagzeilen, er wird auch beim Niederjosbacher
Fastnachtsumzug des Gusbacher Carneval Clubs (GCC) heiß diskutiert. Zumal die
Fußgruppe „Brendeler Wecker“, die den Bären zum Thema gemacht hat, eine
weitere Neuigkeit verkündigt: Pünktlich am 11. 11. habe der Magistrat einen
Baustopp für die Ortsmitte verhängt, berichten die „Wecker“.
An Ideen mangelt es den Teilnehmern des wie
immer kleinen, aber feinen Umzugs nicht. Nur wenige der rund 40 Zugnummern
nehmen dabei das Ortsgeschehen auf die Schippe. So wie die Gusbacher Chaoten,
die als Bauarbeiter eine klare Meinung zur geplanten Bahnunterführung in
Niederjosbach haben: „Nach Gusbach kommt man über Gleise hin. Da macht ein
Tunnel wirklich keinen Sinn“, reimt die engagierte Gruppe, die anderen
Vereinen bei deren Veranstaltungen zur Hand geht.
Nach dem gelobten Land sehnen sich andere Lokalmatadore. Der Obst- und
Gartenbauverein (OGV) fährt mit dem Kirchenchor gen Westen – „mit Handkäs’
und mit Äppelwoi in die neue Welt e-noi“. Die Gruppe besticht durch schöne
Kostüme und einen Planwagen, der zwar schon bessere Tage gesehen hat, aber auch
jedem Wild-West-Streifen als Requisite dienen könnte. „Wenn wir über große
Hubbel fahren, kann es sein, dass er zusammenbricht“, sagt Erich Gruber vom
OGV. Passend dazu stellt der Kirchenchor den Reverend, den Pfarrer im Wilden
Westen: Winfried Heinz hat seine Bibel aber etwas umfunktioniert – statt
heiliger Worte enthält sie Hochprozentiges.
Ebenfalls
einen Durstlöscher haben die „Gusbacher Äppelknorze“ dabei. Unter dem
Motto „der Wilde Westen ist verwaist, wenn Manitu nach Gusbach reist“ hat
sich die Niederjosbacher Gruppe für ihren Auftritt ins Zeug gelegt. Ihr
gespielter Fetenhit „Komm’ hol’ das Lasso raus“ ist nirgendwo besser
aufgehoben. Nach einer Bauzeit von sechs bis acht Wochen sei der Wagen fertig
gewesen, berichtet Markus Reininger, der mit Stefan Hebauf, Holger Kilb, Bernd
Nell und Matthias Gruber zum harten Kern der „Äppelknorze“ zählt. Seit
2003 machen sie bei den Umzügen in Niederjosbach und Fischbach mit. 2008 wollen
sie in Hofheim dabei sein. „Die Arbeit muss sich ja lohnen“, sagt Hebauf.
Wenn das Grüppchen nicht gerade am Wagen bastelt, unternimmt es Motorradtouren
oder keltert gemeinsam Ebbelwoi.
Mehr als das Heimspiel beim GCC ist für Elke’s Frisurenstudio nicht drin.
Schließlich macht Chefin Elke Ickstadt extra für den Zug ihren Laden zu. Dass
sie nicht nur das Friseur-Handwerk versteht, zeigt die Gruppe jedes Jahr. Dieses
Mal hat sie sich im alten Ägypten „umgesehen“. Da läuft Ortsvorsteher
Helge Müller als Hohepriester neben Anubis-Gott Florian und Jenny als Gott
Horus. Pharao Ramses I., alias Peter Brendel, lenkt den rollenden Sarkophag, und
Chefin Elke Ickstadt mimt die Sphinx.
Bei vielen interessanten Gestalten verwundert es nicht, dass mehrere Tausend große
und kleine Fastnachter dem närrischen Lindwurm zujubeln. GCC-Vorsitzender Heinz
Seebold schätzt an Besuchern „fast das Doppelte wie im Vorjahr“. Es wird
mit dem 25. Umzug ein kleines, nicht närrisches Jubiläum gefeiert. Seebold
freut sich zum pünktlichen Start zum 14.11 Uhr über „Bombenwetter“ und
blickt nach allen Querelen um die Veruntreuung der Vereinskasse optimistisch
voraus: „Wir sind wieder da, wo wir hin wollen. Auch im nächsten Jahr wird es
den GCC geben.“
Der Zug kommt aber nur langsam ins Rollen: Der „Bürgerbus“ des Magistrats,
in dem Bürgermeister Ralf Wolter als Busfahrer mit seinen Kollegen Werbung für
das Projekt macht, lässt auf sich warten. „Der erste Wagen ist von der Stadt.
Man könnte sagen, so wie die schaffen, so fahren sie auch“, witzelt Seebold.
Dann geht es aber Schlag auf Schlag. Die Frankfurter Stadtgarde sorgt für den
guten Ton und ebenso wie der Karneval-Verein Schloßborn für einige Hingucker.
Die Nachbarn aus Bremthal haben neben den „Weckern“ noch die
Kerbegesellschaft „Amor“ mit ihren Minimotorrädern und sowie die
orientalische Frauengruppe der Feuerwehr samt Scheich auf Stelzen geschickt.
Erstmals macht der Kappenclub Niederhöchstadt mit, während der Niederjosbacher
Gesangverein „Taunusliebe“ Stammgast ist und reimt: „Ist das Mozart-Jahr
vorbei, uns ist das Singen nicht einerlei.“ Die Fußball-Mädchen vom TuS
machen auf dem Auto Werbung in eigener Sache, sind sie doch vor kurzem
Hallenkreismeister geworden. Die kleinen „Kirchenmäuse“ haben sich mit
ihrem Piratenschiff große Mühe gegeben. Sie heimsen ebenso wie die
„Wecker“, das Team OGV/Kirchenchor und das Frisurenstudio erste Preise für
Kreativität ein. Mit seiner Parole „Wir Gusbächer sind die Holländer vom
schönen Josbachtal“ sorgen Udo und Michael Dörr für Aufsehen. Für die
musikalische Abwechslung sind zwischendurch die Edelweiß-Boys und „Die
Gnadenlosen“ zuständig. Regelmäßig dabei sind auch die Vockenhäuser Hexen
und der Fischbacher Carneval Verein mit den Landsknechten als „Asterix und
Obelix“ sowie dem Komiteewagen. Die Narren aus der Kreisstadt Hofheim leiten
das Finale ein, das dem fleißigen GCC mit Gesangsgruppe, Garden und Komitee
vorbehalten bleibt. (wein)
Wiesbadener
Kurier zum Gusbacher Umzug 2007
NIEDERJOSBACH
43 Wagen und Gruppen stark begeisterte der 25. Gusbacher Fastnachtszug. Mehr als
zwei Stunden lang drängten sich Kinder und Erwachsene dicht an dicht erst in
den Straßen und feierten den Jubiläumszug dann nach der Prämierung der schönsten
Motive bis Mitternacht in der Halle. "So wie die schaffe, so fahren se
auch!", witzelte Zugmoderator und GCC-Vorsitzender Heinz Seebold und heizte
damit die schon vor dem leicht verzögerten Zugstart ausgelassene Stimmung der
Schaulustigen an. Die jubelten und kicherten um die Wette, als der erste Wagen
auftauchte und jedem klar wurde, wen Seebold meinte: Gemächlich zockelte der
bunt geringelte Bürgerbus-Wagen des Magistrats mit dem Bürgermeister als
Schaffner heran. Was ihm folgte, ließ Groß und Klein staunen und eifrig auf
die Jagd nach dem reichlichen Wurfmaterial gehen. Begleitet von Kapellen,
Komiteewagen und anmutigen Garden des GCC und umliegender Vereine, liefen und
rollten unterschiedlichste Motive vom Bahnhof die Straßen hoch, den ganzen
Zeilring entlang und wieder zurück. Da präsentierten etwa die Brendeler Wecker
den Sensationsfund vom Urbärenskelett und die Gusbacher Chaoten demonstrierten
gegen eine Untertunnelung der Gleise. Bremthaler Vereine kamen als Bären und
erotische Haremsdamen mit Riesenscheich und ritten auf Stoffpferdchen als
Cowboys und Indianer vorbei. Fischbacher kämpften im Doppelwagen hinter den
Vockenhäuser Hexen als Asterix und Obelix gegen Römer und im Klinikwagen um
Notfälle.
Niederjosbachs
Vereine und Gruppen begeisterten unter anderem als edle Ägypter und mit zwei völlig
verschiedenen Wildwestwagen samt Wigwam, Marterpfahl, Pferden und Fort. Dazu bot
sich das Fußball-Hallenkreismeister-Mädchenteam passend als Bälle und Platz
dar, der Gesangverein ein nostalgisches Mozartspektakel und die Gemeinde St.
Michael Piraten im Kirchenschiff am Mäuseriff Gusbach. Ganz neu dabei war nur
ein Verein: der Kappen-Club Niederhöchstadt.
Leicht fiel der GCC-Jury die Wahl nicht, aber am Ende gab es klare Sieger
und Pokale für das Urbärenskelett, die Kirchenmäusepiraten, die Ägypter von
Elkes Frisurenstudio und den Siedlertreck von Kirchenchor und Obst- und
Gartenbauverein. Seebold lud alle auch gleich zur nächsten Kampagne des 400
Mitglieder, 90 Gardistinnen, Gesangsgruppen und ein Männerballett starken GCC
ein und bedauerte bereits mitten im diesjährigen Abschlussfest: "2008 ist
schon am 6. Februar alles aus."
Höchster
Kreisblatt zum Fischbacher Umzug 2007
„In Fischbach wird mehr gelacht“
Von
Jöran Harders
Fischbach. Markus
Horvath kommt in jedem Jahr extra zur Fastnachtszeit aus Los Angeles nach
Fischbach. Denn darauf, sich den Rosenmontagszug anzusehen, der mittlerweile zum
39. Mal vom Fischbacher Carneval Verein (FCV) organisiert wurde, will der nach
Amerika ausgewanderte gebürtige Fischbacher nicht verzichten. „Eine
Urstimmung“ herrsche jedes Mal beim Umzug: „Es gibt schöne Kostüme, und es
wird mehr gelacht als in Frankfurt“, stellte der Wahl-Amerikaner fest, der
sich den Rosenmontagszug mit Familie und Bekannten anschaute. Ob die Fischbacher
Narren wirklich mehr lachen als ihre Kollegen in Frankfurt, sei dahingestellt
– die Stimmung unter den Zugteilnehmern und Zuschauern war jedenfalls fröhlich;
der Zug selbst nicht nur lang, sondern auch hübsch anzusehen.
An der Spitze des Rosenmontagszuges
mit seinen knapp 80 Zugnummern marschierte das FZH Blasorchester Hornau in
Trachten und mit schmissiger Musik. Aus der ganzen näheren Umgebung kommen die
Gruppen, die sich an dem Umzug beteiligt haben. Die Kelkheimer Stadtteile waren
ebenso vertreten wie Hofheim und Kriftel, Bad Soden, Flörsheim, Schwalbach oder
Niederhöchstadt. Und auch die Kleinsten hatten nicht nur als Zuschauer ihren
Spaß. So waren die beiden jüngsten, die bei der Ehrengarde des Arbeitskreises
Karneval der Kolpingsfamilie (AKK) in prachtvollen Uniformen mitmarschierten,
erst fünf und sechs Jahre alt. Die AKK-Frauen waren als Prinzessinnen kostümiert.
Ausgelassen
gefeiert wurde um den Zug herum vor allem im Fischbacher Ortskern, von wo aus
sich die Narren die Kelkheimer Straße hinauf bewegten, um dann im Bogen nach
Osten wieder den Rückweg anzutreten. Dass es zu Beginn des Zuges vor allem
zwischen Kelkheim und Fischbach zu leichteren Verkehrsbehinderungen kam, ist
nicht allzu überraschend. Ein größeres Chaos blieb aber glücklicherweise
aus. Selbst für Fußgänger wurde es während und nach dem Umzug mitunter etwas
eng – ein Zeichen dafür, dass der Rosenmontagszug durchaus ein breites
Publikum anspricht. Das liegt nicht zuletzt an den fantasievollen Kostümen der
beteiligten Gruppen, die sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen und in
die Gestaltung der Wagen und Kostüme viel Zeit und Mühe investieren.
Mit Bollerwagen und
in zünftiger Wanderkleidung war eine Abordnung des Taunusklubs Münster gestern
dabei, dem Thema „Wilder Westen“ widmeten sich gleich mehrere Gruppen. So
fuhr die Showtanzgruppe „Hexenkessel“ mit einem stilechten Planwagen mit.
„Der wilde, wilde Westen fängt gleich hier in Münster an“, stand auf einem
daran befestigten Transparent. „Der
wilde Westen ist verwaist, wenn Winnetou nach Fischbach reist“, reimten die
„Gusbacher Äppelknorze“ aus Niederjosbach, die als Cowboys und Indianer
auftraten. Auch die Sodenia mit ihrem Gefolge, Prinzessin Martina war
mit ihrem Gefolge beim Umzug vertreten. Dass man sich gut überlegen muss, in
welcher Verkleidung man Fastnacht feiern möchte, hat ein Junge erfahren, der
sich eine hässliche große Plastiknase mit Brille ins Gesicht gesetzt hatte und
manchen, wenn auch gutmütigen, Spott zu hören bekam. Die Kinder freuten sich
vor allem über die von den Wagen geworfenen „Kamellen“, die auch unter den
Erwachsenen Liebhaber fanden. „Ich sammele nur Schokolade“, zeigte sich eine
Zuschauerin wählerisch. Um das, was nicht aufgelesen wurde, kümmerte sich der
letzte Wagen des Umzugs. Er gehörte der Straßenreinigung.
Eppsteiner
Zeitung zum Gusbacher Umzug 2006
Närrisches (Schnee-) Treiben
02.03.2006
Gusbachs Narren hatten sich auf das Schneetreiben
am Dienstag bestens vorbereitet: Die Stadt hatte den Zugweg frisch gestreut, die
Narren trotzten mit voluminösen Perücken, Regenschirmen oder durchsichtigen
Regencapes dem Wetter. Nur ein nicht ganz winterfester Motivwagen der
Karneval-Gesellschaft 1900 machte einen Rückzieher und scherte aus dem
Fastnachtszug aus, um den Heimweg ins weniger verschneite Hofheim anzutreten.
Aber nicht
einmal am steilsten Stück, am Hollergewann, gab’s auf der Strecke Probleme,
berichtete Thomas Sossenheimer, zweiter Vorsitzender des GCC. Wegen der
Baustelle in der Gartenstraße nahm der Zug diesmal Hin- und Rückweg durch die
Eppsteiner Straße.
Am Straßenrand jubelten die Schaulustigen den Wagen und Fußgruppen ihr
„Helau“ zu. Mit 48 Teilnehmern verzeichnete GCC-Chef Heinz Seebold trotz „Aprés-Ski-Wetter“
einen neuen Fastnachts-Rekord. Den Auftakt machte wie jedes Jahr der
Magistratswagen. Der fuhr diesmal unter dem doppeldeutigen Motto: „Wir gehen
stiften“ und verriet, dass Eppsteins neue Bürgerstiftung ein „Hit“ ist.
Die Eppsteiner Stadtteile waren gut vertreten: Die Jugend der Bremthaler
Emmausgemeinde verkündete frohgelaunt und durchaus ironisch: „Wir sind
Papst!“ Die Bremthaler Kerbeburschen hatten die Lösung für umweltfreundliche
Fahrzeugtechnik parat und verkündeten: „Die Forschung in Bremthal hat’s
gebracht, aus Äppler wird jetzt Sprit gemacht“. Die Breendeler Wecker nahmen
passend dazu die Benzinpreise aufs Korn. Die Vockenhäuser Hexen kamen wie immer
mit Kind und Kegel. Der Ehlhaltener „Würfelhaufen“ fuhr im historischen
Bahnhofsgemäuer vorbei – mit Gerüst und kritischem Spruch: „Die Stadtkasse
ist leer, aber so’n teuerer Bahnhof muss her…“
Weil der GCC dieses Jahr auf seine Prinzessin verzichten muss, sprang ein
befreundetes Prinzenpaar aus dem Bayerischen Wald ein.
Das Prinzenpaar Sepp III und Claudia I von den Burgnarren aus Kollenburg
verteilten langstielige Rosen und waren eine Augenweide – dafür bekamen sie
bei der Zug-Prämierung des GCC auch Platz 1, der Fischbacher Carneval-Verein
und die Fischbacher Landsknechte kamen auf Platz 2 und 3. Leer aus gingen zum
Beispiel der ebenfalls sehr fantasievolle Mozart-Motivwagen samt überdimensionierter
Mozartkugel von Obst- und Gartenbau-Verein und Kirchenchor sowie die Gusbacher
Chaoten mit ihrem aus 9000 Servietten kreierten „Äppelwoi-Bembel“.
Als beste Fußgruppe wurden die Elfen und Trolle aus Elke Ickstadts
„Zauberwald“ prämiert, zweiter wurden die Vockenhäuser Hexen und dritter
gleich drei Gruppen: Die Emmaus-Gemeinde mit ihrem Slogan „Wir sind Papst“,
die „Breendeler“ des Gesangvereins Germania und die „Benzinpreise“ der
Breendeler Wecker. „Die Gusbächer“ aus der Bahnstraße schickten eine
eigene Majestät zum Fastnachtszug: GCC-Senator Udo Dörr gab die „Gusbacher
Weinkönigin im Weinparadies“.
Die Taunusliebe-Sänger kamen als schwarz gekleidete Zauberer mit Harry Potter
in ihrer Mitte; die „Kirchenmäuse“ der St. Michaelsgemeinde zogen als
Zirkusschau mit großen und kleinen Tieren vorbei, und als
letzter Motivwagen grüßten die Gusbacher Äppelknorze unterm Motto „1001
Nacht“ vom „Sultan und seiner Frau“, bevor die Garden des GCC und
der Komiteewagen den Abschluss bildeten.
Text und Fotos: Beate Palmert-Adorff /
Julia Palmert
Höchster
Kreisblatt zum Gusbacher Umzug 2006
Printausgabe
vom 01.03.2006
Schneetreiben beim 25. Niederjosbacher Fastnachtsumzug – Narren
trotzen dem „weißen Konfetti“
Ein trockener Fleck unter der Mozart-Kugel
Niederjosbach.
Wolfgang Kupfer hat den schönsten Platz: Sein fahrbarer Untersatz ist kaum zu
erkennen – das Gefährt sieht aus wie eine riesengroße Mozart-Kugel. Und
Kupfer bleibt als Fahrer trocken, denn die überdimensionale Kugel aus
Papp-Mache schützt ihn vor dem Schneetreiben. «Das ist viel Konfetti von oben»,
sagt Kupfer, der bei der Gruppe der Obst- und Gartenbauvereins (OGV) sowie des
Kirchenchors Niederjosbach mit von der Partie ist.
Mit einem trockenen Fleckchen werden viele der 48 Zugnummern beim 25.
Niederjosbacher Fastnachtsumzug aber nicht verwöhnt. Im Gegenteil: Die
Schneeflocken machen so manchem Narr zu schaffen – und vor allem den aber
Zuschauern. Denn es haben sich offensichtlich einige Besucher abschrecken lassen
und sind doch lieber zu Hause auf der gemütlichen, warmen Couch geblieben.
Kinder und echte Fassenachter stört der Schnee
nicht. Ohne Zögern holen die Mädchen und Jungen ihre Bonbons, Popcorn und
andere Süßigkeiten selbst aus dem Schneematsch. Einige funktionieren ihre
Schirme kurzerhand zu Auffangbehältern für «Kamelle» um. «Andere haben gar
kein Wetter», flachst Heinz Seebold, der Vorsitzende des Gusbacher Carneval
Clubs, und macht als Ansager gute Stimmung zu den bösen Wetterkapriolen. Kein
Wunder, dass Seebolds Stimmung prächtig ist: Mit Elmar Alhäuser hat der
GCC-Chef seinen eigenen «Schirmherrn».
Patrick Dörr von den «Gusbacher Chaoten» liegt falsch mit seiner Prognose: «Um
zwei Uhr hört es auf zu schneien, das ist hier Tradition», kündigt er an.
Daraus wird nichts: Als sich der närrische Lindwurm dann pünktlich um 14.11
Uhr auf einer etwas veränderten Strecke in Bewegung setzt, sind auch die
Chaoten dem Schnee hilflos ausgesetzt. Besonders schade ist es um die 9000
Servietten, mit denen die Truppe einen großen Ebbelwoi-Bembel samt Geripptem
auf ihrem Wagen kreiert hat.
Nach wärmeren Gefilden sehnen sich gleich dahinter die «Kirchenmäuse» von
St. Michael. Die kleinen Elefanten, Clowns, Dompteure und Seiltänzer sind
dennoch «mit Begeisterung dabei», wie ihre Zirkuschefin Janine
Ferschland-Zeller sagt. Selbst Gemeindereferentin Martina Langer hat sich ein
Raubkatzen-Kostüm übergestreift – so bleibt sie wenigstens trocken. «Das
ist lauter weißes Konfetti vom Himmel», vergleicht Martha Kern, die zusammen
mit Horst Kern, Bernd Bank und Ursula Abs zum Team der «Kirchenmäuse» gehört.
«In Gusbach bei Handkäs und Äppelwein fielen Mozart die schönsten Opern ein»
– OGV-Chef Erich Gruber hat sich mit dem Kirchenchor wieder ein nettes Motto
einfallen lassen. Seinen fotogenen Fastnachts-Hund lässt er wegen des
Geburtstags zwar lieber zu Hause, dafür hat er zwei Pferde vorgespannt: Die
Holzgäule ziehen mit Traktor-Pferdestärke den Mozart-Mottowagen. Und die
Mitglieder der Gruppe haben sich in historischen Zwirn gehüllt.
Während Mozart im Jahr seines 250. Geburtstags auflebt, bleibt die Politik beim
Gusbacher Umzug nur eine Randerscheinung. Der Magistrat geht gleich zu Beginn
stiften: «Die Eppsteiner Stiftung ist ein Hit, viele Bürger machen mit»,
reimen die Politiker und haben ihr Stiftungskapital gleich an den Wagen
geheftet. Von einer Forschungs-Sensation können die «Brendeler Wecker»
berichten: Sie kennen eine Methode, wie man aus Ebbelwoi Sprit machen und so
jede Menge sparen kann. Der «Ehlhaltener Würfelhaufen» schimpft noch über
den Eppsteiner Hauptbahnhof: «Die Stadtkasse ist leer, sooo’n teurer Bahnhof
muss her» – damit haben die Politik-Grantler ihr Pulver dann aber schon
verschossen.
Für optische Höhepunkte sorgen viele andere Gruppen: Wie der GCC, dessen
Garden tapfer hinter der Musikkapelle «Die Gnadenlosen» und der Gesangsgruppe
durch den Schnee marschieren. Oder
die «Gusbacher Äppelknorze», die unter dem Motto «Der Sultan unn sei Frau»
ein Kamel-Taxi zu bieten haben. Die Fußball-Mädels der TuS Niederjosbach
wagen sich in dünnen Trainingsanzügen ins Getümmel, der Gesangverein «Taunusliebe»
hat immerhin den Harry-Potter-Umhang übergestreift. Einmal mehr besonders
farbenfroh präsentiert sich Elkes Frisurenstudio im «Feen- und Zauberwald».
Ebenfalls mit von der Partie sind die Frankfurter Stadtgarde, die Vockenhäuser
Hexen, die Garde aus Schloßborn, die «Edelweiß-Boys» sowie aus dem
Nachbarort Bremthal die Emmausgemeinde («Wir sind Papst»), die
Kerbegesellschaft Amor, die Frauengruppe der Feuerwehr und der Gesangverein
Germania. Aus Hofheim kommt die Abordnung der KG samt Ambett. Der SV
Ruppertshain weckt die Vorfreude auf die WM 2006, und der Fischbacher Carneval
Verein ist einen Tag nach dem Heimspiel wieder unterwegs. Für hoheitlichen
Glanz sorgt erstmals das Prinzenpaar Sepp III. und Cornelia I. aus dem
Bayrischen Wald, das von Jakob Becht im Cabrio durch den Ort chauffiert wird.
(wein)
Wiesbadener
Kurier zum Gusbacher Umzug 2006
Proppenvolle
Straßen beim Fastnachtszug in Niederjosbach / Die Nachbarn gestalten das närrische
Treiben mit
NIEDERJOSBACH
Einmal mehr war der Gusbacher Fastnachtsumzug glanzvoller Abschluss der Straßenfastnacht
im Main-Taunus. Maskenbälle und Heringsessen am Aschermittwoch lassen eine
lange Kampagne ausklingen.
Von
Friedbert Wolter
Bei
Schneeregen freiwillig in der Kälte rumstehen? Das ist in Niederjosbach keine
Frage, wenn, wie im 25. Jahr des Bestehens, der Gusbacher Carneval Club Umzug hält.
Hunderte Zuschauer jubelten 48 Gruppen und Wagen zu.
Mit
dem Wetter hatten die Umzügler am Rosenmontag die bessere Wahl getroffen, aber
es ließ sich gestern nicht der Eindruck gewinnen, dass das Spaß und Engagement
Abbruch getan hätte. Wozu gibt es schließlich Schirme? Sich warm anziehen können
Gardemädchen zwar nicht, doch Regenpellerinen helfen schon mal gegen Nässe und
Wind.
Aufwärmen
konnte man sich natürlich auch innerlich, und bei dem, was die Akteure zu
bieten hatten, wärmten gute Laune, Trommler, Fanfaren, Garden, die pfiffig in
Szene gesetzten Motivwagen, Helaurufe ohne Ende und anschließend ein warmes Plätzchen.
Frühzeitig zu kommen bescherte einem nicht nur den Platz fürs Auto bei Park
& Ride, sondern den Blick zur Aufstellung auf der Bahnstraße. Zum Zentrum
des Geschehens musste man nur der Beschallungsanlage folgen, und von dort
bewegte sich der närrische Lindwurm in der von Zugmarschall Thomas Sossenheimer
fest gelegten Schleife durch den Ort. Vorneweg die örtliche Feuerwehr und
Magistrat, im Gefolge die Frankfurter Stadtgarde mit Trommlern und Wagen.
Pfiffig die Jugend der Emmausgemeinde Bremthal, ganz in weiß mit "Wir sind
Papst", zeitgemäß die "Brendeler Wecker" mit ihrer Persiflage
auf die hohen Spritpreise, phantasiereich die Hofheimer "Ambetten" und
"Die flotten Feger" mit "Jugendträume" als Motto. Stark
vertreten waren die Nachbarorte, sowohl mit Komiteewagen wie Garden und diversen
Motivwagen: "Fischbacher Landsknechte", "Ehlhaltener Würfelhaufen",
die "Vockenhäuser Hexen", das Prinzenpaar Sepp und Claudia aus
Kollenburg im Bayerischen Wald.
An
Gewächsen heimischer Herkunft gab es Feen und Zauberwald von "Elkes
Frisurenstudio", hatte der GV "Taunusliebe" Niederjosbach
Zauberer Harry Potter Magie verliehen, hatten Obst- und Gartenbauverein sowie
Kirchenchor Niederjosbach Mozart zum Leben erweckt, waren TuS, "Kirchenmäuse"
und "Gusbacher Chaoten" närrisch am Werk. Stark
danach die "Gusbächer Äppelknorze",
"Mäuse", "Schmetterlinge", "Solaris",
"Delphine" und "Rote Tatongkas" als Gusbacher Gardegruppen.
Vom
Mozartjahr inspirieren lassen hatten sich mehrere, ob mit der überdimensionalen
Mozartkugel, ob zu mehreren Personen in der Gestalt des großen Komponisten.
Etwa mit der knackigen Aufschrift. "In Gusbach bei Handkäs´ und Äppelwein
fielen Mozart die schönsten Opern ein." Oder in der gekonnt gestylten
Pferdekutsche, die darunter den Trecker kaum ahnen ließ. Klassik ertönt aus
der Chaise, junge Fastnachter schauen interessiert herüber. "Schöne
Musik", sagt der Kutscher. "Das ist Mozart, Kinder!"
Höchster
Kreisblatt zum Fischbacher Umzug 2006
20000 Besucher kamen zum Fischbacher Rosenmontagszug – 4500
Frikadellen fürs Narrenvolk
Gegen „weißes Konfetti“ hilft nur Skiwäsche
Fischbach. Rosenmontag, 13.30 Uhr: «Fleischbällchen
– alle Fleischbällchen zu mir», ruft Willi Born, Senator des Fischbacher
Carnevalvereins (FCV). Er hat sich am letzten Waggon des «Fred Feuerstein
Express» postiert und lädt eine Kiste nach der anderen ein. «Und was ist mit
dem Süßkram?», will FCV-Senator Alexander Furtwängler wissen. Er ist voll
beladen mit Popcorn, Gummibärchen und Co. «Ab in den ersten Wagen damit»,
gibt Born Anweisungen. Schnell lädt Furtwängler seine Last ab und läuft zum
Lieferwagen zurück. Auch die anderen FCV-Senatoren eilen hin und her. Immerhin
sind 4500 Fleischbällchen und 100 Kilo ramm Süßigkeiten umzuladen. «Dabei
noch nicht berücksichtigt ist das Gewicht der 3000 Bonbons», sagt FCV-Senator
Wolfgang Stollenwerk. Keine Frage – die Besucher des FCV-Rosenmontagszugs
kommen nicht zu kurz.
13.45 Uhr: Der «Fred Feuerstein Express», den
die Senatoren von Bernhard Schmitt aus Münster gemietet haben, steht startklar
an seinem Aufstellplatz in der Eppsteiner Straße. «Die Mieteinnahmen werden für
einen guten Zweck verwendet», weiß FCV-Senator Wolfgang Zengerling. Schmitt
unterstützt damit aidskranke Kinder in der Uniklinik Frankfurt. Ein letztes Mal
mustern die Senatoren ihr Bähnchen, für das Tina Brückmann das Hinweisschild
«Senatoren» gestaltet hat. Die Herren sind zufrieden – man kann sich stärken.
Wolfgang Stollenwerk gibt Linsensuppe aus. «Vor ein paar Jahren hatten wir auch
Schnee», erinnert sich Bürgermeister Thomas Horn, der ebenfalls zu den
FCV-Senatoren gehört. Das Wetter kann ihm nichts anhaben. «Ich habe meine Skiwäsche
an», verrät er.
14 Uhr: In der Eppsteiner Straße bietet sich ein buntes Bild. Die letzten
Zugteilnehmer machen sich zu ihrem Aufstellplatz auf. «Ach, ihr auch wieder
dabei» – «Wie geht’s» – «Helau», schwirren Stimmen durcheinander. «Was
der Petrus heut so viel weißes Konfetti wirft», amüsiert sich eine Frau über
den Schnee. «Hoffentlich kommen die Zuschauer bei dem Wetter», sorgt sich ein
Mann. Die FCV-Senatoren schielen auf die Uhr.
14.11 Uhr ist vorbei – der erste Wagen müsste gestartet sein. Sein Weg führt
zunächst an allen Aufstellplätzen vorbei. «So haben auch die Teilnehmer etwas
vom Zug», begründet Marcel Schmitt, der die Veranstaltung zusammen mit Michael
Klein organisiert. Schmitt hat es sich in einem Cabrio bequem gemacht, das an
der Spitze des Zuges fährt.
14.30 Uhr: Die ersten Zugnummern passieren den Aufstellplatz der Senatoren-Bahn
und des FCV-Komiteewagens. Von dort aus begrüßt FCV-Vorsitzender Erhard
Scholze die Teilnehmer. Respekt zollt er der Showtanzgruppe Octupus des
Arbeitskreis Karneval der Kolpingfamilie (AKK). Showtänzerin Steffi Koning
steht auf den Schultern von Michael Büttner und lässt sich tragen. Mit den
Komiteemitgliedern der Eschborner Käwwern liefern sich die Fischbacher
Komiteeter einen «Helau-Ruf-Weitstreit». Die Komiteemitglieder der KG Hofheim
bombardieren die FCVler mit Süßigkeiten. Das lassen sich die Fischbacher nicht
gefallen und schießen zurück. Kurzum: die Stimmung der Teilnehmer ist bestens.
Da gerät der Zug ins Stocken. Der Grund spricht sich wie ein Lauffeuer herum:
Dem AKK-Komiteewagen ist ein Reifen an der Zugmaschine geplatzt. Die anderen
Gruppen ziehen nur mühsam vorbei. «Habt ihr die Vogelgrippe?» wollen die
Gusbacher wissen. «Nein, wir waren es leid auf dem Wagen rumzustehen», kontert
AKKler Peter Füssel.
15 Uhr: Die Senatorenbahn schließt sich dem närrischen Lindwurm an. Auch der
AKK-Wagen ist wieder auf Tour. Uwe Scharmann hat spontan seinen Traktor zur Verfügung
gestellt.
Die kommenden eineinhalb Stunden sind geprägt von lautstarken «Helau-Rufen».
Der Schneefall hat aufgehört, entlang der Zugstrecke stehen gut gelaunte
Fastnachter. «18 000 bis 20 000», schätzt Jürgen Aschenbrenner von der
Polizei. Mit beiden Händen feuern die Senatoren ihre Zugladung in die Menge.
Kinderaugen strahlen ob des Bonbonregens, Erwachsene freuen sich über
erbeutetes Popcorn. Auf Begeisterung stoßen auch die Fleischbällchen,
wenngleich hier und da die besorgte Frage ertönt: Sind die aus Hühnerfleisch?
Erstaunt reagiert so mancher auf Senator Thomas Horn. «Guck mal, der Bürgermeister»,
ist immer wieder zu hören.
16.30 Uhr: Ein letztes Mal rufen die Senatoren «Helau». Manch einer reiht sich
am Ziel bei den Zuschauern ein, um auch die letzten der knapp 90 Zugnummern zu
sehen. Die Teilnehmer haben sich wieder viel einfallen lassen. Eine originelle
Ideen jagt die andere. (kep)
Eppsteiner
Zeitung zum Gusbacher Umzug 2005
Karawanen von
Schaulustigen zogen vor Zugbeginn über die Niederjosbacher Straße hinunter ins
Tal. Wegen eines Blitzeinschlags ins Leitwerk bei Niedernhausen waren die
Bahnschranken bis zum späten Nachmittag defekt. Bahnmitarbeiter sicherten
seltsam teilsnahmslos den Übergang notdürftig mit girlandenartigen Bändern.
Nur selten setzten sie sich mit energischen Worten durch, wenn Passanten immer
wieder hindurchschlüpften. Viele Fußgänger erkannten überhaupt nicht, dass
es sich um eine offizielle Absperrung handelte. Sie hielten die Bänder für
eine Aktion, um die Aufstellung der Teilnehmer am Fastnachtszug zu regeln, und
überquerten unverdrossen die Gleise, obwohl die S-Bahn bereits bedrohlich nahe
war.
Das Warten auf den
Fastnachtszug mit nassen Füßen im Schneematsch lohnte sich: 45 Motivwagen und
Fußgruppen aus allen Stadtteilen und vielen Nachbarorten schlängelten sich
durch Niederjosbachs Gassen. Die Frankfurter Stadtgarde hatte ihre Trommler und
Tanzgarden geschickt; Motivwagen kamen aus Fischbach und Hofheim. 500 kg Bonbons
und jede Menge Piccolos und Schnapsfläschchen verteilte allein der GCC.
Den Anfang machte traditionell der Magistratswagen – diesmal als höfische
Gesellschaft auf der Burg, mit den Burgschauspielern im Gefolge. Natürlich
durfte auch Eppsteins Burggespenst Albine auf dem Wagen nicht fehlen.
Die Schloßborner Karnevalisten, die nur alle fünf Jahre einen Zug
organisieren, beeindruckten mit ihrer dreistöckigen „Bembel-Queen“.
Der Mississippi-Raddampfer erhielt einen der drei ersten Preise für den schönsten
Wagen, genauso wie die Niederjosbacher Backhausgruppe von Kirchenchor und Obst-
und Gartenbauverein und das Dschungel-Camp der Gusbacher
Äppelknorze – die Jury konnte sich bei so vielen originellen Motiven
wieder einmal nicht entscheiden: „Bei uns bekommen sowieso alle Pokale“,
sagte GCC-Senator Thomas Sossenheimer.
Der GCC-Senat glänzte erstmals in königlichem Kobaltblau: Die neuen Samtmäntel
schützten sie vor der Februarkälte.
Die Bremthaler Germania-Frauen zogen als „Pfläumchen“ durch die Gassen, und
die Feuerwehrfrauen im Mafiosi-Look. Die Niederjosbacher Feuerwehr warb für ihr
75. Jubiläum und schob den originellen „Mini-Löscher, nur für Kleinstbrände“
hinterm Motivwagen her: Wehrführer-Nachwuchs Maurice Kilb schlummerte während
des Umzugs selig in seinem Kinderwagen.
Die Rund 80 Gardemädchen des GCC zwischen vier und 24 Jahren eskortierten den
Wagen der Bremthal-Niederjosbacher Prinzessin Sandra I. Sie grüßte das närrische
Volk am Straßenrand von ihrem erhöhten Thron auf einem Mazda-Pickup. Anschließend
ging’s im Vereinssaal bis zum Aschermittwochmorgen hoch her.
Text/Fotos: J. Palmert
Wiesbadener
Kurier vom 09.02.2005 zum Gusbacher Fastnachtsumzug
Appelknorze im Dschungelcamp
Prachtvoller
Ausklang der Fastnacht mit dem Zug des Gusbacher Carneval Clubs durch
Niederjosbach
NIEDERJOSBACH
Der Gusbacher Carneval Club setzte einmal mehr ein glänzendes Final der
Fastnachtskampagne. Der Zug durch die Straßen und Gassen Niederjosbachs wirkte
am gestrigen Fastnachtsdienstag wieder als Zuschauermagnet.
Von Kurier-Mitarbeiter
Michael
Smith
Bereits
mehrere hundert Meter vor Niederjosbach parken Autos am Straßenrand. Viele
Verkleidete strömen in Richtung Ortskern. Musik liegt in der Luft. Trotz Kälte
und Schnee ging es am gestrigen Dienstag auf den Straßen des Eppsteiner
Stadtteils heiß her. Zum 24. Fastnachtsumzug des Gusbacher Carneval Clubs kamen
zahlreiche Besucher aus Niederjosbach, den umliegenden Orten, aber auch aus
Wiesbaden, Groß Gerau, Limburg und Frankfurt.
"Wir
haben jedes Jahr etwas Neues", kündigte der Vorsitzende des Gusbacher
Carneval Clubs Heinz Sebold an. Nachdem es zum Jubiläum des Vereins bereits ein
Prinzenpaar gegeben hatte, präsentierte Sebold dem Publikum in diesem Jahr
Prinzessin Sandra I. Pünktlich um 14. 11 Uhr startete der traditionelle Umzug
an der Kreuzung Bahnstraße und Bezirksstraße. Außer Gruppen und Vereinen des
Ortes, wie dem Turn- und Sportverein, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Obst- und
Gartenbauverein und dem Kirchenchor waren auch zahlreiche Gruppen aus Bremthal,
Eppstein, Ehlhalten, Hofheim und Frankfurt mit von der Partie.
Mit
Pauken und Trompeten zogen die 44 Fußgruppen und Motivwagen über den
Zimmerplatz durch die Obergasse, den Zeilring, die Schulgasse und wieder zurück
zum Startpunkt. Dort feierten die Narren mit Musik und guter Laune kräftig
weiter. Dabei gab es neben Bonbons, Gebäck und kleinen Spielsachen auch das ein
oder andere Hochprozentige. Zu Fuß oder hoch oben auf einem der vielen
Motivwagen, als Maus, Hexe oder Pflaume verkleidet, die Kreativität der
Karnevalisten kannte beim diesjährigen Umzug des Gusbacher Carneval Clubs keine
Grenzen.
Prächtig
geschmückte Wagen, wie der Mississippi-Dampfer vom Schlossborner Verein
"Bembel 78" oder der Wagen der Karnevalsgesellschaft "Die flotten
Feger" aus Hofheim, die als Giraffen und Eingeborene verkleidet Afrika zum
Thema hatten, säumten die Straße. Das
Dschungelcamp hingegen war das Thema der "Gusbacher Appelknorze". Als
Dschungelbewohner verkleidet karikierte die Gruppe die gleichnamige
Fernsehsendung und sorgte mit der guten Idee und lustigen Kostümen für
Heiterkeit.
Auch
ein Wagen mit Mitgliedern des Magistrats, unter ihnen Eppsteins Bürgermeister
Rolf Wolter, fuhr beim Zug mit. Aber auch die vielen Fußgruppen hatten sich
etwas einfallen lassen. Verkleidet als Italiener zog die Freiwillige Feuerwehr
Bremthal durch Niederjosbach, und auch die Kerbegesellschaft Ehlhalten, die
Asterix und Obelix zum Thema hatten, sorgten für gute Stimmung beim Umzug.
"Wir kommen vor allem wegen der Kinder zum Umzug", erzählt Ramona
Wilhelmi, die mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern den Fastnachtszug bestaunte.
Aber auch weil sie gehört habe, dass der Umzug wirklich sehenswert sei,
erklärt die Oberjosbacherin.
"Für
ein kleines Dorf ist es echt toll, dass es so etwas auf die Beine stellt",
weiß Katrin Ott. Die Frau ist extra wegen des Umzuges aus Idstein-Heftrich in
den Nachbarkreis gekommen. Schließlich müsse man ein so großes Engagement
unterstützen, meint Ott. Und auch nach dem Zug feierten die Oberjosbacher
Narren munter weiter. Im Vereinssaal in der Gaststätte "Zum grünen
Tal" ging es mit Musik und guter Laune noch bis in den späten Abend rund.
Dabei kürten die Mitglieder des Gusbacher Carneval Clubs auch die besten
Fußgruppen, Wagen und Einzeldarsteller des Niederjosbacher Zuges.
09.02.2005
Höchster Kreisblatt zum Gusbacher Umzug
Eine Stimmung wie bei den großen „Brüdern“: Niederjosbacher
Umzug zum Ende der Fastnacht
Singende Pflaumen, schlafende Politiker
Von Manfred Becht
Niederjosbach. Diese Gelegenheit wollten sich die Niederjosbacher Kinder
und Jugendlichen natürlich nicht entgehen lassen – wann können sie schon
einmal ein Polizeiauto ausgiebig mit Schneebällen bewerfen? Die Beamten nahmen
es zum Ende der närrischen Zeit mit Humor, zumal die meisten Geschosse vorbei
gingen. «Da müsst ihr aber noch üben», tönte es beim «Gusbacher»
Fastnachtsumzug aus dem Lautsprecher der «grünen Minna».
Niederjosbach heißt in der närrischen Zeit Gusbach, aber dann ist eben nicht
nur der Ortsname ein bisschen anders. Auch der Eppsteiner Magistrat, gleich auf
einem der ersten Wagen, sah dem respektlosen Treiben tatenlos zu, hatte außerdem
alle Hände voll damit zu tun, Gummibärchen unters Volk zu bringen. Die Stadtväter
selbst sahen sich Bemühungen ausgesetzt, die Autorität der Obrigkeit zu
untergraben. «Bürger macht die Stechuhr’n scharf, der Magistrat kommt zum
Arbeitsschlaf», reimten die Narren aus Ehlhalten. Dass sich diese erst ganz am
Ende des Zuges bewegten, ist aber nur Zufall und keineswegs eine aus der
Vorsicht heraus geborene Distanz.
Mit dem Niederjosbacher Zug
endete gestern der Reigen der Fastnachtszüge im Main-Taunus-Kreis. Hier geht
mit einigen Tausend Besuchern sicher die kleinste Veranstaltung über die Bühne,
aber die Stimmung ist dennoch ganz groß. Weil der Zug mit 44 Nummern eher kurz
ist, aber fast einen Rundkurs beschreibt, wechseln viele Besucher zwischendurch
den Standplatz und schauen sich das Spektakel noch ein zweites Mal an. Auch das
spricht für die Gusbacher Narren.
Und sie haben sich in Sachen Kostümierung allerlei einfallen lassen. Durch ihre
bunte Tracht fielen die Vockenhäuser Hexen auf, die jede Menge Fröhlichkeit in
Niederjosbach verbreiteten. Ebenso schön anzusehen waren die «Pflaumen» des
Gesangvereins Germania 1889 Bremthal, ganz in intensivem Lila. Spaßig präsentierten
sich auch die Bremthaler Feuerwehrfrauen – so mancher, der sich bei deren
Griff in die mitgeführten Stoffbeutel eine Hand voll Bonbons erwartete, bekam
stattdessen eine Ladung Konfetti in die Frisur. Da machten sich die Damen vom
Niederjosbacher Kirchenchor und dem örtlichen Gartenbauverein schon beliebter,
indem sie – allen voran Vockenhausens Ortsvorsteherin Ursula de Leuw-Schulte
– Schmalzbrote am Straßenrand verteilten. Nicht so sehr einen optischen oder
kulinarischen, aber einen speziellen akustischen Akzent, setzte eine Gruppe, die
sich ganz zu Recht die «Gnadenlosen» nennt. Nur wer so heißt, bringt es
fertig, beim Fastnachtsumzug «Bald ist Nikolausabend da» zu intonieren. Zwar
kam das Stück strophenweise sehr jazzig daher, aber verwunderte Gesichter am
Straßenrand löste dies trotzdem aus. Die meisten Gruppen hatte man an den
Tagen zuvor auf Umzügen in Fischbach, Hattersheim oder Eschborn schon einmal
gesehen.
Aber durch mehrfache Auftritte lohnt sich die ganze Arbeit, die die
Karnevalisten schon lange vorher in den Bau ihrer Wagen gesteckt haben. Das gilt
etwa für die Hofheimer KG 1900, die
«Gusbacher Äppelknorze» mit ihrer Parodie auf das TV-Dschungelcamp oder für den Miniaturnachbau
des alten Backhauses, den der Niederjosbacher Kirchenchor und der Obst- und
Gartenbauverein durch den Ort fuhren. Auffällig auch der große Dampfer der «Bembel
78» aus Schloßborn, der nicht länger hätte sein dürfen, um nicht an so
mancher Hausecke hängen zu bleiben. Die Fastnacht – und viele bedauern das
– ist vorbei. Die Veranstalter vom Gusbacher Carneval Club bedankten sich über
Lautsprecher bei den Anwohnern, die tagelang eine Sperrung der Parkplätze
hinnehmen mussten. Gefeiert wird aber in diesem Jahr in den Eppsteiner
Stadtteilen noch mehr. Die Feuerwehr Niederjosbach und die Ehlhaltener
Kerbeborsch nutzten beim Umzug schon die Gelegenheit, auf ihre Jubiläumsfeierlichkeiten
hinzuweisen.
Beim
Fischbacher Fastnachtsumzug gab es viele schöne Kostüme zu sehen – auch am
Straßenrand (Fischbacher Umzug 2005 HK)
Die
neue Lust am Verkleiden
Fischbach.
Es gibt – diesen Eindruck konnte man wenigstens gestern auf dem
Fischbacher Fastnachtszug gewinnen – eine neue Lust an der Kostümierung. Auch
wenn es gelegentlich nur ein paar aufgemalte Sommersprossen waren oder auch ein
lustiger Hut auf dem Kopf, so kam doch kaum keiner ganz «in Zivil» zum Umzug.
Gab es unter den Zugteilnehmern nur wenige Gruppen, die sich etwas Neues oder
Originelles hatten einfallen lassen, so waren die Zuschauer umso fantasievoller.
Ob Hexe oder Nonne, ob Fensterputzer oder Sanitäter, die meisten hatten noch
einen dicken Pulli mehr unter den Kostümen angezogen. Denn es war zwar ein
trockener und sonniger Tag, aber auch kalt – für die meisten also optimales
Fastnachtswetter. Und so wurde es richtig voll im alten Ortskern, wo die
Organisatoren den Zugweg ursprünglich hatten verändern wollen, dann aber doch
die alte Streckenführung beibehalten hatten, um nicht noch mehr Parkplätze
sperren zu müssen. Schon jetzt parkten viele auswärtige Besucher die Feldwege
außerhalb des Ortes zu; insgesamt lief die Veranstaltung aus Sicht der Polizei
aber ohne Probleme ab.
Und
noch so ein Trend: Die Garden in den Fastnachtshochburgen scheinen unter
Nachwuchsmangel nicht zu leiden. Von den Eschborner Käwwern bis zur Garde des
Karnevalvereins Schloßborn – überall marschierten tapfer viele Mädchen im
Grundschulalter mit. Bei der Eschborner Brass- und Marching-Band schwenkten die
Sechsjährigen die Fahnen, und die Jugendfeuerwehr Niederjosbach war zahlreich
vertreten. Sie und die anderen Teilnehmer aus den Eppsteiner Stadtteilen wird
man heute noch einmal beim Umzug in Niederjosbach sehen. Bei der
Kerbegesellschaft Ehlhalten grillten Asterix und Obelix ein Schwein, aus
Niederjosbach kam eine Parodie auf das Fernseh-Dschungelcamp.
Die Bremthaler Kerbegesellschaft war, wie es bei dieser Art Vereine auf
Fastnachtszügen üblich ist, vor allem laut.
Welche Beiträge fielen noch auf? Einen der schönsten Wagen hatte die
Karnevalsgesellschaft 1900 Hofheim nach Fischbach geschickt, da tummelten sich
Giraffen und Bewohner Afrikas im Dschungel-Ambiente. Optisch attraktiv auch die
orangegelben Kostüme der Karnevalisten der TSG Münster, jeder passend noch mit
einigem an Obst auf dem Kopf. Sehr viel Lob gab es auch für eine Gruppe aus
Niederhöchstadt unter dem Motto «Mensch ärgere dich nicht» – jeder
Teilnehmer als Spielfigur verkleidet. Viel Aufmerksamkeit genossen natürlich
die Kelkheimer Gruppen, etwa die Vampire des Fischbacher Kerbevereins mit dem
Motto «Hinterm Hühnerberg geht jeder Zwerg auf die Kerb» oder der Taunusklub
Münster, dessen Mitglieder in Wanderkluft mitmarschierten. Nicht zu vergessen
sind die närrischen Majestäten – das Liederbacher Prinzenpaar, die Sodener
Karnvalsgesellschaft mit Prinzessin Petra und ihre Amtskollegin Sandra aus
Niederjosbach.
Pressebericht
Höchster Kreisblatt vom Fischbacher Umzug 24.02.2004
Etwa 20000 Zuschauer kamen zum Rosenmontagszug/Ein Hauch von
"Love-Parade"
Marienkäfer schwärmen für Fischbach
Von
Frank Weiner
Fischbach. "Die Marienkäfer schwärmen dieses Jahr, nur für
Fischbach, ist doch klar!" Claudia Starey und ihre Freunde haben sich das
Heimspiel jedes Jahr rot im Terminkalender eingetragen. Beim Fischbacher
Rosenmontagsumzug ist die Gruppe seit sechs Jahren mit von der Partie – immer
mit einer originellen Idee. Nach Schlümpfen, Spielzeugkarten und Überraschungs-Eiern
waren in diesen Jahr die Marienkäfer dran. Noch bevor sich der Fischbacher Zug
durch die engen Gassen in Bewegung setzte, tanzten die 20 rot-schwarzen Käferlein
auf der Straße, später brachten sie Wäscheklammern mit Glücksbringern unter
die Leute. "Wir haben einfach viel Spaß dabei", schwärmte Claudia
Starey vom besonderen Flair in den Fischbacher Straßen.
Wer den Umzug noch nicht gesehen hat, der wird begreifen, warum die
Veranstaltung kaum unter der großen Rosenmontags-Konkurrenz von Mainz oder
Frankfurt zu leiden hat. Fröhlichkeit pur lebten die teilnehmenden Narren vor,
und das Publikum machte gerne mit. Kein Wunder, ist der Kontakt der Gruppen und
der Besucher doch nirgendwo so eng wie in der Fischbacher Langstraße. Diese
Atmosphäre wollten sich in diesem Jahr nach Schätzungen der Polizei mindestens
20 000 Menschen nicht entgehen lassen. "Das Schneetreiben hat die Leute
nicht vertrieben", freute sich Jürgen Grün, "Sheriff" der
Kelkheimer Polizei.
"Ich bin dabei, weil hier einfach eine schöne Stimmung ist", jubelte
Thomas Hooge aus Münster, der zwei Glücksmomente kurz hintereinander hatte:
Zunächst bekam er einen Becher Hochprozentiges eingeschenkt, dann fing er ein
T-Shirt vom Kinopolis-Wagen. Zugmarschall Marcel Schmitt (siehe Box) schwärmte
ebenfalls: "Der Zug hat sich seinen ländlichen, familiären Charakter
bewahrt", sagte er und ergänzte in Anspielung an die zum Teil moderne
Musik von den Wagen: "Aber er hat auch einen Hang zur Love-Parade."
Sehr zur Freude vieler Besucher, spielte die Politik in diesem Jahr kaum eine
Rolle. Ein, zwei Anspielungen auf die Bundes- und Landesregierung – dabei
blieb es. Vielmehr stand der lokale Bezug hoch im Kurs. Die ehemalige A-Jugend
der TuS Hornau erinnerte mit ihrem Wagen etwa an das "Wunder von
Horne". Unter Leitung von Trainer Erwin "Herberger" Gennat hatte
sich die lustige Gruppe mit ausrangierten Fußbällen auf dem Kopf unters närrische
Volk gemischt. Orgelspieler Rudi Hess witzelte mit einem Schild über Kelkheims
Pläne, künftig Ölscheichs zu beherbergen: "Bei 1001 und einer Nacht auf
dem Rettershof werde ich Orgeler", textete er.
Mit einem lachenden und weinenden Auge war Klaus Paul aus Fischbach dabei. Er
hatte sich mit seinem R 4 als "Bonbon-Fahrer" der katholischen
Frauengemeinschaft betätigt. Sein Auto sollte nach 18 Jahren treuen Diensten
nach dem Umzug ("Die letzte Fahrt des R 4") ausrangiert werden.
"Der Motor läuft super", hatte Paul keine Bedenken wegen der Strecke.
Nach dem spektakulären Abschied sucht er einen Liebhaber, der ihm das gute Stück
abnimmt.
Mit einer großen Gruppe hatte sich der AKK Kelkheim unter die rund 90
Zugnummern gemischt. Die Ehrengarde kündige den Tross etwa 60 Mal während des
Marsches mit Kanonenschüssen an. Die Showtanzgruppe Octopus zeigte
anspruchsvolle Hebefiguren – und fing dabei bestimmt nicht an zu frieren. Ein
Kontrastprogramm erlebte Fahnenträger Wilfried Sperlich von der Stadtgarde: Ein
Tag zuvor lief er in Frankfurt hinter den Cheerleadern von den
Galaxy-Footballern, in Fischbach hatte er stets die Wanderer des
"Taunusklub Münster" im Blick.
Besonders ins Zeug gelegt hatten sich die Baumeister der Motivwagen. Die "Gusbacher
Appelknorze" hatten eine "Après-Ski-Hütte" nachgebaut, der Flörsheimer
Narren Klub kam in einem umgebauten Linienbus daher, und die Landsknechte des
Fischbacher Carneval Vereins (FCV) fuhren im gefiederten Kostümen auf dem
"Hühnerberg-Wagen" mit. Unter das Fußvolk hatte sich auch Bürgermeister
Thomas Horn mit Gattin Norgard gemischt. Als Pirat wolle er versuchen, die
klamme Haushaltskasse aufzubessern. "Für den Elferratswagen fehlt mir noch
das Alter", scherzte er. Die gute Laune ließen sich die Narren nicht
verderben. Bei Werner Stumpf flogen die Kamellen reihenweise in den Glühweintopf.
Daniela Stippler und ihre als Giraffen oder Zebras verkleideten Freunde störte
der Schnee ebenfalls nicht. "Wir wollen heute Ideen für neue Kostüme
sammeln", sagte sie. Selbst bei kurzem Schneetreiben wurden "die Hände
zum Himmel" gereckt. Und siehe da: die Sonne ließ sich sofort wieder
blicken.
zurück
Pressebericht
Höchster Kreisblatt vom Gusbacher Umzug 25.02.2004
Vom Marswein bis zur
Ku(h)rpromenade: Niederjosbacher Fastnachtsumzug mit Überraschungen
Mit Pflasterzoll gegen das
Maut-Desaster
Von Frank Weiner
Niederjosbach. "Die Maut-Blamage in Berlin. In Eppstein kriegen wir
das hin." Nach langem Hickhack hatte der Magistrat den Geistesblitz:
"In Eppstein wird die Stadtkass voll, mit unserm neuen Pflasterzoll."
Eintreiben wollten ihn die Piraten vom Magistrat höchstpersönlich – allen
voran Bürgermeister Ralf Wolter. Doch beim 22. Fastnachtsumzug des Gusbacher
Carneval-Clubs (GCC) begnügten sich die Kommunalpolitiker damit, den Zuschauern
eine Freude mit Gold-Schokotalern aus ihrer Schatztruhe zu machen.
Fantasievolle Kostüme der Fußgruppen, aufwendig gebaute Wagen und kreative
Mottos vieler Teilnehmer – die Narren aus Niederjosbach und Umgebung hatten
sich mächtig ins Zeug gelegt. Mit fast 50 Zugnummern stellte der GCC beim Jubiläum
einen Rekord auf (siehe unten stehenden Text), der Zugleiter Thomas Sossenheimer
sehr freute: "Das wird ein Zug der Überraschungen", war ihm kurz vor
Beginn noch nicht klar, wie viele Teilnehmer es werden sollten. Doch beim GCC
waren die Verantwortlichen für alles gewappnet – selbst für unangemeldete Gäste.
"Das ist nicht so schlimm, die setzen wir schon irgendwo rein", ergänzte
Vorsitzender Heinz Seebold.
Die nach Schätzungen des GCC und der Polizei rund 7000 Zuschauer hatte diese
Zugabe gefreut. Konnten sie doch den kleinen, aber attraktiven Umzug etwas länger
genießen. Zu Beginn – der Zug wurde vom Polizeibeamten Michael Farber und
seinen Söhnen Tom und Phil im Streifenwagen angeführt – standen die Leute in
Viererreihen. Mittendrin war das gelbe Postpaket auf dem Kopf von Uschi Detambel
aus Niedernhausen gut zu erkennen. "Ich könnte hier als eigene Zugnummer
mitlaufen", sagte sie. Mit einem Problem: "Ich komme immer zu spät.
Wie die Post."
Gute Laune verbreiteten die vielen Teilnehmer, die vor allem aus Niederjosbach,
Bremthal, Fischbach und Hofheim kamen. Der Obst- und Gartenbauverein (OGV) hatte
ein Heimspiel und kelterte dafür "Marswein". "Wir haben Ebbelwoi
mit Waldmeister grün gefärbt", verriet Vorsitzender Erich Gruber. Ein
Schild erläuterte, was der OGV von der Mars-Pleite aus Darmstadt hält:
"Die ESA hat Pech mit ihrem Mars-Roboter. Unser eisenbereifter Wagen fährt
über jeden Schotter."
Die Chance zu verbalen Seitenhieben nutzte auch die Gruppe um den Ehlhaltener
Jakob Becht. Den Radweg nach Vockenhausen hatten sie im Visier. "Der
schluckt so viele Millionen, den hätte man billiger haben können", sagte
Becht. Die Ehlhaltener machten ihrem Unmut mit Sprüchen etwas Luft und fuhren
auf alten Fahrrädern mit – darunter auch Willi Weinkein auf einer Draisine.
"Ehlhalten wird Ku(h)rpromenade mit Fahrradverleih", stand auf einem
Schild. Außerdem verteilten Becht und seine Freunde Radweg-Aktien –
unterschrieben von Gott Jokus.
Zum ersten Mal waren die Kirchenmäuse von St. Michael dabei. Alle Kinder der
Niederjosbacher Pfarrgemeinde machten mit – als Mäuse, Fledermäuse oder
Turmfalke. Marvin fand es schön, einmal selbst die Kamelle werfen zu können.
Die Kirche hatten Horst Kern, Janine und Stefanie Ferschland in Kleinarbeit
nachgebaut. Die nachfolgenden "Gusbacher Chaoten" lobte Seebold in den
höchsten Tönen: "Das sind junge Leute, die jeden Verein hier im Ort
unterstützen." Wer auf die Jugend schimpfen wolle, sei in Gusbach fehl am
Platz. In der Tat: Die Chaoten sorgten mit Musik für Stimmung und hatten ihr
Wappen aus 6000 Servietten gebastelt.
Als Belohnung holten sie Platz eins bei den Motivwagen gemeinsam mit den "Gusbacher
Äppelknorze" in ihrer Ski-Hütte. Zweiter wurde das "Mars-Mobil"
des OGV vor den "Brendeler Bären" und den Fischbacher Landsknechten.
Bei den Fußgruppen waren die Räder von Jakob Becht auf Platz eins und dahinter
die Kirchenmäuse von St. Michael nicht zu schlagen. Zwei dritte Preise gingen
an die Frauentanzgruppe der Bremthaler Feuerwehr und an die "Brendeler
Wecker", die unter dem Motto "Viele (Roland) Köche verderben den (Hessen)-Brei"
mitliefen.
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Pressebericht Wiesbadener Kurier vom
25.02.04 zum Gusbacher Umzug
NIEDERJOSBACH Am Fastnachtsdienstag waren die
Narren in Gusbach los. Bereits zum 22. Mal machte der Fastnachtszug, am
Zimmerplatz beginnend, seine Runde durch Niederjosbach.
Von Kurier-Mitarbeiterin
Anne Bilke
Damals, vor 22 Jahren, bestand der Zug aus gerade
einmal 23 Nummern. Gestern sorgten dagegen 48 Motivwagen, Fußgruppen und Garden
für Stimmung, wobei Petrus mit den vielen großen und kleinen Narren am
Wegesrand offenbar im Bunde stand. Den Anfang machte der Wagen vom Eppsteiner
Magistrat. Bürgermeister Ralf Wolter war dabei und streute Kamelle unters bunte
Volk.
Die Frankfurter Stadtgarde hatte gleich zwei Fußgruppen
und ein Komiteewagen im Schlepptau. Darunter die klassische Garde und eine
Showtruppe im Cheerleader-Stil.
Die fußballkickenden Mädchen vom Turn- und
Sportverein Niederjosbach kamen auch bei kühlen Temperaturen ins Schwitzen.
Weniger sportlich dagegen sahen es die "Brendeler Bären" von der
Kerbegesellschaft Amor aus Bremthal. Ihre Aktivität beschränkte sich eher auf
den Alkoholkonsum, wie sie es sich auf den Wagen geschrieben hatten.
Die 70er Jahre waren in dieser Karnevalssaison
der Renner. So durfte auch in Niederjosbach eine entsprechende Nummer nicht
fehlen. Die Frauentanzgruppe der Bremthaler Feuerwehr präsentierte sich dem
Publikum im hippen Seventies-Look.
Den schicken Ladies waren die Jungs und Mädels
der "Gusbacher Chaoten" dicht auf den Fersen. Die gut gelaunte Truppe,
die keine Veranstaltung in ihrem Ort auslässt, fegte auch gestern wieder durch
die Straßen. Nicht ganz Mottotreu zeigten sich dagegen "Die
Griechen", alias "Die Gusbächer". Statt Sirtaki schallte von
ihrem Wagen Humptatätärää-Musik herab.
Die Kollegen der Hofheimer Karnevalsgesellschaft
kamen gleich mit sechs Nummern nach Niederjosbach. Wie Ambett, das Hofheimer
Stadtsymbol, zeigten sich die Damen auf dem gleichnamigen Wagen wohltätig und
ließen jede Menge Kamelle vom Hexenturm regnen.
Politisch kamen die "Brendeler Wecker"
mit ihrem Motto "Viele (Roland) Köche verderben den Hessen Brei"
daher. Mit Parolen auf der Kochmütze sprachen sie sich gegen die hessischen
Streichaktionen aus.
Spaßig ging es dagegen auf dem Skihüttenwagen
der "Gusbacher Äppelknorze" zu. Die winterlich gekleideten Skihasen
luden bei Partymusik zum Mitschunkeln ein. Klassischer war da schon der Auftritt
von einigen Fahrradfans, die Drahtesel verschiedenster Jahrgänge präsentierten.
Passend auf Fahrrad und Jahrgang war dann auch die jeweilige Montur der Biker
abgestimmt.
Bevor der Komiteewagen des Gusbacher
Carnevalsclub (GCC) den Umzug abschloss und die GCC-Garden durch die Straßen
tanzten, ließ sich das diesjährige Prinzenpaar noch einmal von seinen närrischen
Untertanen feiern.
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Eppsteiner Zeitung vom 25.02.2004
über den Gusbacher Umzug
Rekordbeteiligung beim GCC-Umzug
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25.2.2004
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Fastnacht hin, Karneval her. Die S-Bahn
hatte Vorrecht und so verzögerte sich der Startschuss des närrischen
Umzugs um einige Minuten, um den Zug passieren zu lassen. Denn angesichts
der Rekordbeteiligung von 48 Motivwagen und Fußgruppen beim
Niederjosbacher Karnevalzugs stauten sich die Zugteilnehmer bis hinter die
S-Bahnschranken. GCC-Präsident Heinz Seebold nahm’s gelassen und freute
sich bei kaltem, aber klarem Fastnachtswetter über die zahlreichen, gut
gelaunten Zuschauer. Rund 7000 Menschen säumten laut Schätzung der
Feuerwehr und der Polizei am Dienstagnachmittag die Gusbacher Straßen.
Auch das war Rekord.
Allein der Komiteewagen des GCC brachte 600
Kilogramm Süßigkeiten, 10 Kisten Piccolo und 2000 Schnäpse unters Volk.
Auch auswärtige Gruppen waren stark vertreten: Die Frankfurter Stadtgarde
hatte ihren Komiteewagen und zwei Fußgruppen geschickt, die Hofheimer
Karneval-Gesellschaft fünf Wagen und Fußgruppen samt Ambett XXII
Inge-Lore.
Den Anfang machte traditionell der Motivwagen des Eppsteiner Magistrats. Bürgermeister
Wolter gab sich als Freibeuter zu erkennen und erntete für seine
„abgehackte Hakenhand“ den schadenfrohen Kommentar von Seebold:
„Diebstahl rächt sich halt“.
Bei der Preisverleihung für die besten Fußgruppen und Motivwagen fiel
der Jury vom GCC die Wahl schwer und schließlich gab es zwei erste und
zwei dritte Preise: Die Gusbacher Chaoten hatten in ungeheurer Fleißarbeit
aus 6000 Papierservietten ein orangefarbenes Wappen mit einem blauen Baum
gesteckt und erhielten dafür den ersten Preis, genauso wie die Gusbacher
Äppelknorze für ihr Après-Ski-Motiv.
Der Gemeinschaftswagen von Kirchenchor und Obst- und Gartenbauverein kam
direkt vom Mars „mit dem Porsche und dem Dunghaufenwagen“.
Die Brendeler Bären in braunem Fell feierten schon mal vorab ihr
Stadtteil-Jubiläum: „Und auch Brendel, das ist wahr, wird 800 Jahr!“
Die Fischbacher Landsknechte kamen als wilder Hühnerhaufen und sangen
sogar noch, als sie auf ihrem Rückweg durch Alt-Eppstein kamen. Die
Ehlhaltener nahmen unter Jakob Bechts Regie mit ihrem Motivwagen und einer
Fußgruppe den neuen Radweg mit abstrusen Vorschlägen aufs Korn: „Der
Radweg schluckte Millione“, deshalb wollten sie ihn am liebsten gleich
klonen. Für ihre frechen Sprüche, die alten Fahrräder und das
nostalgische Holzrad erhielten sie den ersten Preis für die originellste
Fußgruppe.
Die Kinder der St. Michaelsgemeinde kamen diesmal als niedliche Kirchenmäuse
und hatten ihre Kirche als Pappmodell im Schlepptau. Über Roland Kochs Diät(en)
mokierten sich die Bremthaler Wecker. Auf ihrer Speisekarte standen der
Luxus-Umzug der Staatskanzlei und der Sozialabbau.
Die Gastgeber vom GCC schickten ihre Garde-Mäuse, Schmetterlinge und
Delphine, das Prinzenpaar, die Roten Tatongkas und die Garden Solaris ins
Rennen. Die „Gnadenlosen Brendeler“ und die Gesangsgruppen des GCC
machten noch einmal Stimmung für den Abschluss-Wagen des Elferrats. bpa
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Höchster Kreisblatt
vom Februar 2003
zum Fischbacher Umzug 2003
Sonnige Laune trotz dicker Wolken
Von Manfred Becht
Fischbach. Fischbach ist ein kleinerer Ort mit engen Straßen – und das macht
sich zur Fastnacht positiv bemerkbar. Wenn sich nämlich der Rosenmontagszug
durch Fischbach bewegt, dann wird es schnell ganz eng, und das ist eine gute
Voraussetzung für Hochstimmung. So war es auch gestern wieder – Fischbach
bleibt die Hochburg des Straßenkarnevals in Kelkheim.
Das weiß man auch außerhalb. Weit über die Ortsgrenzen hinaus standen die
Autos an den Zufahrtsstraßen, so mancher aus der Umgebung zieht die irgendwie
auch gemütliche Atmosphäre hier dem Trubel der Mainzer Massenveranstaltung zur
gleichen Zeit vor. Schlechtem Wetter ist man hier wie da ausgesetzt, aber die
Fischbacher hatten Glück – zu Anfang gab es ein paar vereinzelte Tropfen,
dann blieb es trocken.
Aber auch durch die niedrigen Temperaturen ließ sich kaum jemand die Stimmung
verderben. Warum die Musiker des Fanfarenzuges Niederrad gleich an der Spitze
des Zuges noch recht grimmig dreinschauten, wird ihr Geheimnis bleiben. Schon
auf dem nachfolgenden Wagen des KV Liederbach ging es hoch her, und das Gejubel
und Getobe riss dann bis zur letzten Zugnummer nicht mehr ab.
Besondere Mühe geben sich natürlich die einheimischen Vereine, sie haben es
aber auch leichter als die Auswärtigen – man kennt sich eben. Dabei waren,
unter anderem, die Chorvereinigung Fischbach, das Blasorchester Hornau, die
Fischbacher Kerbeborsch, der Taunusklub Münster, die TSG Münster, die TuS
Hornau – die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Originelle
Beiträge gab es aber sowohl aus Kelkheim selbst wie auch von außerhalb.
Zu nennen ist da etwa der Gusbacher Carneval Club aus Niederjosbach mit seinem
Prinzenpaar und den "Äppelknorze", die einen
ganzen Obstbaum auf ihrem Wagen montiert hatten. Die Krifteler Heimat-
und Kerbewagengesellschaft hatte sich in die Zeit zurück versetzt, "als
Kriftel von Cruftero hieß." Man präsentierte sich als Horde finsterer
Gesellen und hatte den Wagen mit einer Räuberhöhle ausgestattet.
Mit den schönsten Auftritt wohl boten die "Grünen Flaschen": Wagen
und Mitglieder ganz in blau-silberner Weltraum-Optik, ein Hingucker wie sonst
allenfalls noch die "Hexen" des Kappen Club Niederhöchstadt, die
unter dem Motto "Venezianische Träume" angetreten waren. Überhaupt
war Eschborn, das seinen Zug schon zwei Tage zuvor gesehen hatte, mit dem KCN,
den "Käwwern" und anderen stark vertreten. Aus einer anderen
Karnevalshochburg im Main-Taunus-Kreis, aus Flörsheim nämlich, kam der größte
Wagen des Zuges. Der Flörsheimer Narrenclub hatte sein Fahrzeug zu einem Schiff
umgebaut und sich damit mehr einfallen lassen als andere, die sich mit ein paar
bunten Seitenteilen und einigen Girlanden obendrauf begnügten. Positiv hoben
sich da auch die TuS Hornau mit ihrem Gefangenenchor und die Königsteiner
Narrenzunft mit ihrem Männerballett ab.
Nicht zu kurz kam auch jener Humor, bei dem das Lachen eher im Halse stecken
bleibt. Der Sulzbacher Country- und Westernclub fuhr gleich einen Sarg durch die
Fischbacher Straßen – und dann gab es auch noch jene Gruppe von
Urwaldbewohnern, die sich mit dem Spruch "Das Leben nach Bush - das Leben
im Busch" um die weltpolitischen Perspektiven kümmerten. Wie bei anderen
Fastnachtszügen im Kreis gab es ansonsten aber auch in Fischbach kaum
politische Beiträge – diese Themen stehen von Aschermittwoch an wieder im
Mittelpunkt.
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