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Elektrosmog an Kranken- und Pflegebetten


Krankenbett

1. Pflegebetten helfen bei der Arbeit

Wenn ein Angehöriger (oder vielleicht man selbst) pflegebedürftig wird, ist der Kauf oder das Ausleihen eines Pflegebettes oft unumgänglich. Ein Pflegebett erleichtert durch verschiedene Verstellmöglichkeiten die Arbeit des Pflegenden. Doch spätestens beim Einstecken des elektrischen Betttes, fragt sich der besorgte Anwender, ob die ständige Versorgung mit Strom gesund für den Patienten sein kann.


2. Wieviel Elektrosmog ist an Pflegebetten und ist das schädlich?

Wie an jedem Elektrogerät befinden sich natürlich auch an elektrischen Pflegebetten elektromagnetische Felder. Diese Felder dürfen laut Gesetz auch da sein, denn die gesetzlichen Grenzwerte werden bei weitem nicht erreicht. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass elektromagnetischen Felder auch weit unter diesen Grenzwerten Wirkungen auf Organismen haben können. Ein erhöhtes Leukämierisiko bei Kindern, die dauerhaft über 300 nT ausgesetzt sind, gilt beispielsweise als gesichert. Und da sind wir schon in einer Größenordnung, die am Pflegebett auch herrschen kann. Um es vorweg zu nehmen: Oft ist es nicht einmal das Bett selbst, das den meisten Elektrosmog erzeugt, sondern die Geräte drum herum. Aus unserer Sicht (aus Sicht der Baubiologie) ist es sinnvoll die Elektrosmogbelastung so weit als möglich zu verhindern bzw. zu reduzieren.

Alte und kranke Leute verbringen einen Großteil ihrer Zeit in Pflegebetten. Gerade bei diesen Menschen, die bis zu 24 Stunden täglich im Pflegebett liegen ist es extrem wichtig, dass dieser Platz so gering wie möglich belastet ist! Nicht selten verschlechtet sich die gesundheitliche Situation des Pflegebedürftigen nach dem Einzug in ein Pflegeheim rapide. Möglicherweise ist nicht nur die veränderte Umgebung dafür verantwortlich.


3. Was machen die Hersteller der Betten gegen Elektrosmog ?

Nahezu alle Hersteller haben ein Konzept gegen Elektrosmog an ihren modernen Pflegebetten. Dies sind im wesentlichen ein eingebauter Netzfreischalter oder besonders feldarme Elektrik (Ringkerntransformator ...).
Die sinnvollen Bestrebungen der Hersteller sind absolut begrüßenswert und auch wirksam, die Prospektaussage "kein Elektrosmog an unserern Betten" ist jedoch nicht erreichbar.

Man muss unterscheiden zwischen den elektromagnetischen Feldern im Ruhezustand des Bettes und den auftretenden Feldern beim Bewegen, also beim Verstellen der Betthöhe oder des Kopf- bzw. Fußteiles. In der Regel treten beim Verstellen des Bettes wesentlich größere Felder auf als im Ruhezustand. Da dies aber nur temporär geschieht, also nur wenige Sekunden am Tag, kann dies sicherlich als das kleinere Übel angesehen werden. Das Hauptaugenmerk sollte unbedingt auf die auftretenden Felder im Ruhezustand des Bettes gelegt werden.

Unverständlicherweise verschlechtern die Hersteller durch ihr eigenes Zubehör (meist Bettlampen) die Situation am Bett. Die Bettlampen sind entweder durch einen Trafo oder eine 2-polige 230V-Zuleitung realisiert. Ebenso könnte auch so manches Bett selbst durch eine 3-polige statt 2-polige Zuleitung und einer Erdung des Bettrahmens noch wesentlich ärmer an elektrischen Feldern gemacht werden. Von einem Bettenhersteller habe ich eine Stellungnahme* erhalten, die besagt, dass die Firma die Schlafsituation ganzheitlich betrachtet, und deshalb den Kunden die Abschaltung des kpl. Schlafbereiches mittels Netzfreischalter in der Stromverteilung empfiehlt.

Genau dies ist wahrscheinlich meist der richtige Weg, denn massive elektrische und magnetische Wechselfelder werden oft durch zusätzlich notwendige Technik am und im Bett erzeugt. Dies sind z.B. die Elektroinstallation selbst, Lampen, Dekubitusmatratzen, Infusionspumpen usw. (in Pflegeheimen kommen dazu oft noch Rufsysteme, DECT-Sender, Desorientierungssysem usw..)


4. Was kann ich selbst tun ?

Minimieren Sie die elektromagnetische Belastung am Pflegebett auf ein Minimum bzw. auf ein mit vernünftigen Mitteln erreichbares Minimum. Wie bereits oben beschrieben, bemühen sich die meisten Bettenhersteller bereits, ein feldarmes Bett herzustellen. Leider ist die tatsächliche Situation durch zusätzliche elektrische Geräte eine andere. Versuchen  Sie möglichtst auf Elektrogeräte am Bett zu verzichten, bzw. achten Sie auf ausreichend Abstand zum Patienten (was nicht immer möglich ist). Alternativ ist sicherlich der Einbau eines Netzfreischalters in den Stromkreis des betreffenden Zimmers eine gute Wahl. Aber Achtung: Achten Sie darauf, dass der Netzfreischalter auch sicher abschaltet (Kontrolllampe). Steckernetzteile verhindern oft, dass sich der NFS abschaltet, moderne Netzfreischalter kommen aber damit auch klar. Einige Geräte sollten aber besser nicht abschalten! Wechseldruckmatratze und Infusionspumpe müssen dann an einem anderen Stromkreis betrieben werden - aber mit größtmöglichem Abstand zum jeweiligen Aggregat.

Vernachlässigen Sie auch die hochfrequente Stituation am Pflegeplatz nicht. Verbannen Sie Dauerstrahler wie Handys, DECT-Telefone und WLAN-Geräte aus dem Pflegezimmer. Außerdem sollte nicht gerade die Mobilfunkantenne vom Nachbargebäude zum Fenster "hereinlachen".

Um sicher zu gehen, dass die elektromagnetische Situation am Bett optimal gelöst ist, sollten unbedingt Messungen gemacht werden. Ein erfahrener Messtechniker sollte die Reduzierung also begleiten, damit sichergestellt ist, dass keine Fehler gemacht oder was vergessen oder sogar verschlechtert wurde. Idealerweise werden höchstens "schwache Anomalien" im Sinne der baubiologischen Richtwerte erreicht.

Übrigens: Kaufen Sie keine teuren Entstörgeräte. Diese Geräte reduzieren die tatsächlichen elektromagnetischen Felder und Wellen nicht. Diese Geräte helfen also nur dem, der sie verkauft.

Natürlich können Sie auch im Pflegeheim ihrer Wahl nachfragen, wie viel Wert hier auf die elektrobiologische Situation des zu Pflegenden gelegt wird, aber zu 99% werden sie nur ein schwaches Lächeln ernten. Tatsächlich kann man die elektrische Gesamtsituation am Pflegebett aber fast immer optimieren. Ob im Pflegeheim eine Veränderung durch eine externe Fachkraft aber gerne gesehen wird, ist eine andere Frage. Aber Fragen kostet nichts. Dass dies aber sinnvoll ist wird hier deutlich unterstrichen.


5. Der Test

Nein, einen kompletten Test verschiedener Pflegebetten kann ich Ihnen nicht bieten. Die Wahl für welches Pflegebett Sie sich eintscheiden sollten, wird noch von anderen Kriterien abhängen, als von dessen Elektrosmog. Aber ein paar Richtwerte kann ich Ihnen geben. Ich hatte die Möglichkeit zwei verschiedene Pflegebetten in einem Pflegeheim auf elektromagnetische Felder zu überprüfen. Die Messergebnisse finden Sie hier.



* Stellungnahme der Fa. Wissner und Bosserhoff:

"In einer fachspezifischen Stellungnahme hat W+B darauf hingewiesen, dass die beste Wirkung und kostengünstigste Lösung in einer ganzheitlichen Lösung der Hausinstallation besteht, in der bereits die Elektroinstallation mit einem Netzfreischalter ausgerüstet ist. Dabei besteht stets eine volle Kompatibilität von W+B Produkten zu den hausseitigen Netzfreischaltern, die in den Unterverteilungen eingebaut werden. Dies umfasst ebenfalls die als Standardzubehör zu den Betten erhältlichen Bettleuchten.“


Bildquelle: www.pixelio.de